Frage: Ist er nicht kita-fähig?

Lieber Dr. Posth, unser Sohn (21 Mon.) geht problemlos zu Großeltern,ist nach anfänglicher Schüchternheit offen gegenüber Fremden.Wir versuchten im Sept, Eingewöhnung in einer Mini-Kita (10 Kinder, 2 Erzieherinnen), da war er noch sehr anhänglich,wir brachen wieder ab.Nun waren wir wieder für 3 Wo tgl. dort.An manchen Tagen spielt er 45 Min am Stück ohne ein Mal nach mir zu schauen, an anderen ist er sehr anhänglich.Unabhängig davon weinte er bei jedem Trennungsversuch heftig und beruhigte sich nicht.Ich möchte so nicht gehen, die Erzieherin setzt uns nun unter Druck.Gibt noch max. 3 Wo in denen die Eingewöhnung abgeschlossen sein soll, sie wären "keine Krabbelgruppe" und Eltern "stören Tagesablauf".Ich finde sein Verhalten normal, bin stolz, dass er schon so lange allein spielt, da er vor wenigen Monaten noch sehr, sehr anhänglich und Mama-bezogen war. Sie meinte er wäre dann eben wohl noch nicht kita-fähig und ich solle bis 3 warten.Was meinen Sie? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 15.02.2010, 09:16



Antwort auf: Ist er nicht kita-fähig?

Stichwort: Fremdbetreuung Hallo, das Thema frühe Fremdbetreuung und Kindergarten-Pädagogik ist ein "heißes Eisen" geworden. Einerseits steht da die Sozialpolitik mit einer Forderung an Arbeitsfähigkeit beider Eltern schon bald nach der Geburt eines Kindes (14 Monate Elternzeit und -geld als Karenz), andererseits steht da eine überforderte Frühpädagogik, die der Flut der Porbleme in der Betreuung von Kindern unter 3 Jahren nicht mehr Herr wird. Und jetzt kommt auch noch die Entwicklungspsychologie und will den Pädagoginnen sagen, wie frühe Fremdbetreuung richtig eingeleitet werden muss. Aber bei allem Verständnis für die Position der Erzieherinnen, hier geht es um das gesunde Seelenleben von Menschen, annähernd einer ganzen Generation, und da muss die Frage erlaubt sein, ob nicht die sozialpolitische Forderung an der Realität im Aufziehen von Kindern vorbeigeht. Demnächst wird zu dieser Fragestellung ein Buch im Kohlhammer-Verlag erscheinen mit dem Titel: "Die Jüngsten in der Krippenpädagogik". Ihr Sohn ist noch nicht einmal 2 Jahre und wird schon dem Gruppenleben von Kindern mit all seinen emotionalen und sozialen Herausforderungen ausgesetzt. Da ist der Schutz der Mutter, die sichere Basis solange noch Programm, solange das Kind noch keine feste Bezugsbetreuerin oder Ersatzbezugsperson gefunden hat. Ihr Standpunkt ist also der absolut richtige. Nur müssen Sie diesen noch in der Frühpädagogik erkämpfen. Störende Mütter im Tagesablauf darf es in einer Ki-ta mit unter 3-jährigen nicht geben. Mütter und Erzieherinnen müssen zusammenarbeiten, wie übrigens Kinderärzte und Mütter auch. Fragen Sie einmal die Erzieherinnenen, was passierte, wenn Kleinkinder ohne ihre Mütter (oder Vater!) regelmäßig zu uns in den Behandlungsraum müssten!!! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.02.2010



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