Frage: Fremdeln?

Hallo Dr. Posth, meine Tochter (4 Mon.) weint neuerdings, wenn sie von Opa oder Oma auf den Arm genommen wird (stärker beim Opa). Dabei kennt sie Oma und Opa seit ihrer Geburt und sieht sie regelmäßig (idR jede Woche). Bisher war das auch kein Problem. Auch sonst ist sie ein sehr fröhliches "ausgeglichenes" Baby! Ist das jetzt fremdeln? Warum bei ihr doch gut bekannten Personen? Mache mir Gedanken, da jetzt auch meine Mutter/Vater wöchentlich 3 Std auf sie aufpassen sollen wg. Rückbildungsgymn.? Ist das möglich, auch wenn sie zur Zeit immer gleich weint? Ich möchte nicht, dass sie dann Angst hat. Auch mache ich mir Sorgen, da ich in 3 Mon. wieder Teilzeit arbeiten möchte und sie dann eigentlich 2 Tage die Woche in die Krippe gehen soll. Ist sie vielleicht besonders ängstlich, so dass das zu früh für sie sein könnte? Was kann ich tun? Vielen Dank für ihre Antwort! MfG Ursel

Mitglied inaktiv - 30.05.2005, 08:30



Antwort auf: Fremdeln?

Liebe Ursel, das ist eindeutig fremdeln, was Ihre Tochter jetzt zeigt. Fremdeln bedeutet, daß es ein Säugling gelernt hat, zwischen fremd und vertraut zu unterscheiden. Das ist wichtig für ihn, um seine Bindung einzugehen. Diese sog. primäre Bindung ist exclusiv, was erklärt, warum auch Großeltern und häufig sogar der Vater angefremdelt werden. Es handelt sich also um einen normalen Vorgang und ist kein Zeichen besonderer Sensiblität. Wenn man in dieser Phase mit einer frühen Fremdbetreuung beginnen möchte, so ist das immer recht kompliziert. Es geht grundsätzlich nur mitttels einer Ersatzbezugsperson, die liebevoll und mit Geduld eingeführt werden muß und die dann manchmal mit der leiblichen Mutter in Konkurrenz tritt. In der Regel aber bildet des Säugling eine Hierarchie seiner Bezugspersonen. Besser ist es jedoch für den Säugling, das erste Lebensjahr ganz in der Obhut der Mutter zu bleiben und erst im zweiten Lebenjahr im Rahmen der ohnehin einsetzenden Loslösung vorsichtig mit Ersatzbezugspersonen zu "operieren". Der Vater käme da natürlich absolut gelegen, wäre also die hundertprozent geeignete Person, bis dann eine oraganisierte Fremdbetreuung im Kindergarten möglich wird. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.05.2005



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