Frage: Extreme "meins"-Phase mit 18 Monaten

Hallo Herr Dr. Posth, meine Tochter (18,5 M.) ist seit 6 Wo. extrem auf Ihre Sachen fixiert und erkämpft sich diese mit Hauen, Beißen und Kratzen, sobald einer ihrer Freunde etwas nimmt. Ich bin mit ihr täglich auf einem ruhigen Spielplatz, wo sie immer die gleichen (ca. 3 - 6 Mon. älteren) Kinder sieht. Sie freut sich unbändig, wenn sie ihre Freunde sieht, und ruft sie laut. Manchmal teilt sie auch ihr Essen oder gibt Spielsachen ab. Meist überwiegt aber das aggressive Verhalten. Ich bin recht deprimiert, weil ich keinen Grund für das Verhalten sehe (Ihre Seiten habe ich voll und ganz gelesen und verinnerlicht). Sollte ich weniger Kontakt mit Kindern suchen? Die familiäre Situation: Vater unter der Woche weg, hat aber ein sehr gutes Verhältnis zu ihr, ohne Bezugsperson zu sein. Meine Mutter ist weitere Bezugsperson, die sie liebt und auch nicht gerne verläßt (Allerdings benennt sie sie nicht mit Namen, während sie alle anderen Familienmitglieder benennt.) Vielen Dank Robina

Mitglied inaktiv - 21.11.2005, 18:19



Antwort auf: Extreme "meins"-Phase mit 18 Monaten

Stichwort Tausch als Sozialisationsprinzip Liebe Robina, das Prinzip der Selbstverteidigung ist in dieser Entwicklungsphase typisch, wobei zugegeben, nicht jedes Kind es so intensiv anwendet. Das kann schon etwas mit einer erschwerten Loslösung (Stichwort für den Suchlauf) zu tun haben, wenn der Vater nicht ausreichend zur Verfügung steht. Oder es hat etwas mit der individuellen Veranlagung zu aggressiven Reaktionen zu tun. Auf jeden Fall kann man in diesem Alter von einem Kind noch kein auf Regel aufgebautes, sozialen Spielen erwarten. Im Zentrum der kindlichen Absichten stehen noch auf lange Sicht das Selbstbehauptungsbedürfnis mit Übermächtigung des Anderen und das Bedürfnis, positive Attributionen einzuheimsen (Selbstaufwertung). Das Verhalten Ihrer Tochter soll Sie also nicht deprimieren, denn es ist bis zu einem gewissen Grad normal. Wenn Sie es geschickt anstellen, können Sie etwas regulierend eingreifen, in dem Sie Ihrer Tochter z.B. das Prinzip des Tauschhandels antragen oder sie mit Überrachungen auf ein anderes Gleis bringen. In diesem Alter können Kinder nicht abgeben, denn Sie müßten ihrer Auffassung nach ein Teil ihres frisch gewonnen Selbst abgeben. Alles, was "meins" ist, soll Teil "meiner selbst" sein, so denkt ein Kleinkind. Je mehr und je besser, desto besser "für mich". Aber Kleinkinder können tauschen und das tun sie gern, unabhänging von dem jeweiligen Wert einer Sache. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.11.2005



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