Hallo Dr. Posth,
unser Sohn (22.M.,eher defensiv,sprachlich weit,viel Tragetuch,Familienbett,Loslösung geht gut voran, TM mit sanfter Loslösung seit er 13 Monate ist,nie weinen gelassen)gibt seit etwa einem Monat auf viele Fragen erstmal die Antwort"nein"(z.B. ob wir auf den Spielplatz gehen möchten).Will sich dann nicht anziehen etc..Lässt sich aber gut ablenken,überzeugen,es klappt eigentlich immer,dass wir uns ohne "Kampf"einigen (z.B. schauen wir dann noch ein Buch an und ziehen dann die Schuhe an, oder sein Bär übernimmt das,"wollen wir auf dem Spielplatz rutschen?"..).Er lässt sich (sein Charakter?) relativ leicht überzeugen.Auch wenn dann z.B.das Buch zuende ist und er kurz schimpft,weil er noch eins anschauen will,dauert das nur einige Sekunden und er holt bereitwillig seine Schuhe,wenn ich ihn an unsere"Vereinbarung"erinnere.Ist das ok so?Habe manchmal Sorge,dass er zuwenig Widerstand zeigt/wir zuwenig zulassen.Sind aber nicht "streng",erklären viel,kein Schimpfen.Danke+Lg,T.
Mitglied inaktiv - 30.08.2010, 09:47
Antwort auf:
Eigener Wille bei Zweijährigem
Stichwort: Trotz
Hallo, das generelle erste "nein" Ihres Sohnes drückt natürlich seine Trotzhaltung aus, die er braucht, um sein entdecktes Selbstgefühl durchzusetzen. Daraus erwächst ihm dann Selbstbewusstsein, was er sicher nötig hat, da er von Natur aus - wie Sie sagen - eher defensiv eingestellt ist. Diese Defensivität zeigt sich in seinen- wenigstens bisher- absolut umgänglichen Trotzerscheinungen.
Das entspräche bei mir der Trotzskala von 1-2. Dass das zu schwach ist, will ich nicht sagen. Es kommt ja nur darauf an, dass das Kind erst einmal seinen Willen inszeniert und sich die Anderen irgendwie danach richten. Sie als Eltern tun das sehr rücksichtsvoll mit Ablenkungsmanövern und "Kompromissangeboten", was bei einem solchen Kind fruchtet. Sie müssen das jetzt nicht irgendwie verstärken, um mehr Trotz aus Ihrem Sohn herauszukitzeln. Das wird auch so ohne Weiteres gar nicht klappen Eher knickt Ihr Sohn dann schnell ein und geht in die Regression. Also freuen Sie sichm, dass Sie nicht so viele Probleme mit Ihrem Sohn in dieser Phase haben wie viele andere Eltern (die wahrscheinlich liebend gerne mit Ihnen tauschen würden).
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.09.2010
Antwort auf:
Eigener Wille bei Zweijährigem
PS. Viele Grüße!
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.09.2010