Frage: Anhänglichkeit???

Unser Sohn wird morgen 1 Jahr und ist im Moment sehr anhänglich an mich. Am Sa. ignorierte er den Papa total und wollte keine Minute mit ihm alleine bleiben. Sobald ich aus dem Zimmer ging schrie er los. So kenne ich ihn eigentlich gar nicht, weil gefremdelt hat er eigentlich kaum. Ist das die Anhänglichkeitsphase oder wie soll ich das verstehen?? Der Papa war natürlich gekränkt und meint er macht alles falsch. Es ist nämlich allgemein sonst auch so dass er z.B. nachts den Papa absulut nicht will da schreit er auch los und kuscheln tut er mit ihm auch selten. Mein Mann meint, bei der Oma (meine Mutter) und meiner Schwester ist dies nicht so wie bei ihm. Bei denen wollte er gestern allerdings auch nur kurz auf dem Arm bleiben und schaute immer nach mir. Was kann man da tun?

Mitglied inaktiv - 06.03.2006, 13:59



Antwort auf: Anhänglichkeit???

Hallo, es ist in der Tat so, daß solche Verhaltensweisen Ausdruck der beginnenden Loslösung sind. Der Mut des Kleinkindes, das jetzt auf eigene Faust aufbricht, die nähere Umgebung seiner Welt zu erkunden, wird zunächst bezahlt mit mit der Sorge und Angst, dadurch die Mutter als die primäre Bezugsperson zu verlieren. Mit der Zeit gewinnt das Kind aber soviel Kenntnis über die räumlichen Zusammenhänge in der Wohnung, daß es sich immer mehr zutraut. Dasselbe gilt für die Personen. Zunächst entsteht Angst, durch die andere Person der Mutter weggenommen zu werden, mit der Zeit gewinnt aber auch hier die Kenntnis oberhand, daß bestimmte Personen absolut vertrauenswürdig sind. Väter, die sich in der Säuglingszeit nicht intensiv um ihr Kind gekümmert haben, fallen in diesem Moment der verschärften Betrachtung von Fremden auch unter diese. Das ist jetzt natürlich schmerzlich. Da aber gerade die Väter Vorbild für die Loslösung sein müssen, sind sie jetzt aufgerufen, diesen Mangel doppelt wett zu machen. Aber dafür müssen sie sich jetzt erst einmal viel Mühe geben. Insbesondere sollten sie einfühlsam und veständnisvoll intensive Betreuungsaufgaben übernehmen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.03.2006



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