Frage: Anhänglichkeit

Lieber Dr. Posth mich würde mal interessieren was Sie dazu sagen: Meine Tochter ist 20 Monate alt, seit sie 5 Monate ist geht halbtags zu einer Tagesmutter (funktioniert supertoll, es gab noch nie Probleme und sie freut sich am Wochenende schon auf Montag). Ansonsten ist sie nur bei uns (ihrem Papa, der 17 jährigen Schwester und mir) und ich habe sie auch sonst nie irgendwo abgegeben, weil ich finde, dass vier Bezugspersonen genug sind. Sie hängt zur Zeit sehr an mir, was ich normal finde, bleibt aber ohne Probleme bei TaMu, Papa oder der großen Schwester. Meine Schwägerin meint nun, ich wurde mein Kind zu sehr an mich binden, ich sollte sie doch ab und zu zusätzlich in die Krippe im Ort geben, außerdem brauchen Kinder Kontakt zu anderen Kindern schon im Kleinkindalter, das wäre wissenschaftlich erwiesen (wir gehen natürlich auch auf den Spielplatz und Linnéa spielt da mit anderen). Sie hat ihre eigene Tochter von Baby an überall gelassen und es gab nie Probleme, sie könnte sie bei Fremden lassen und das Kind würde da auch bleiben. Ich finde DAS nicht normal. Außerdem entwickelt sich jedes Kind anders und meine ist nun mal anhänglich. Außerdem meinte meine Schwägerin noch, dass dieses abendliche Theater bei uns (schläft nur mit uns ein und ich hole sie nachts zu uns ins Bett, was keinen von uns stört) wohl hausgemacht sei, weil es mir so gut gefällt.Was meinen Sie, ist es normal, dass Kinder in diesem Alter noch nicht überall hingehen und noch sehr an der Mama hängen, oder bin ich wirklich so eine "Affenmama"? Danke schon mal und liebe Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 04.05.2004, 14:30



Antwort auf: Anhänglichkeit

Liebe Andrea, lassen Sie sich nicht verunsichern. Ihre Haltung ist vollkommen richtig. Die Anhänglichkeit ist Bestandteil der Loslösung (s. mein Text über das emotionale Bewußtsein, link oben rechts, den sich Ihre Schwägerin auch einmal durchlesen könnte). Auch das abendliche Ritual mit der sanften Trennung in den Schlaf ist absolut in Ordnung für dieses Alter und sorgt dafür, daß die enstandene Bindung nicht abgebrochen wird. Einige wichtige Aufgaben in der Betreuung sollte aber der Vater übernehmen oder auch einmal eine andere wichtige Bezugsperson, um die Loslösung zu erleichtern. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.05.2004



Antwort auf: Anhänglichkeit

Ich finde es sehr befremdent, wie sich Verwandte so ganz selbstverständlich in die Erziehung und den Umgang der Kinder einmischen. Das passiert mir auch immer wieder mit meiner Familie. Aber: Jeder hat andere Erziehungsprinzipien. Das hat zu tun mit persönlichen Vorlieben und Erfahrungen, Einstellungen und Werten. Und vor allem die Kinder erst unterschiedlich! Ich finde, ihr macht das ganz gut. Das klingt doch sehr harmonisch und ich würde daran nichts ändern. Und was deine Schwägerin betrifft: Es gibt da so ein tolles T-Shirt mit der Aufschrift "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten!"... Oder einfach die Ohren auf Durchzug stellen. Andrea

Mitglied inaktiv - 04.05.2004, 15:47



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