Frage: Anhänglichkeit u.a.

Hallo Hr. Dr.Posth, ich habe eine Tochter, die 1 1/2 Jahre alt ist. Sie ist schon immer sehr anhänglich gewesen, jedoch ist dieses nun seit ca. 1 Woche noch schlimmer geworden. Ich muss dazu sagen, dass ich 18 Stunden in der Woche arbeite, in dieser Zeit, passt entweder meine Mutter od. Schwiegermutter auf die Kleine auf (ca. 1 Stunde), bis mein Mann von der Arbeit kommt. Er badet, wickelt, gibt ihr Essen und bringt sie zum schlafen. Er ist ein ganz toller Vater. Früher wollte sie noch nicht einmal zu ihm auf den Arm, was heute auch noch manchmal so ist, aber nur wenn ich da bin. Zu meiner Mutter hat sie auch ein sehr gutes Verhältnis, sie fragt auch immer nach ihr. Nun weiß ich nicht mehr weiter. Meine Tochter möchte nicht mehr in ein anderes Zimmer gehen, ohne von mir an der Hand genommen zu werden. Immer muss ich mitgehen. Es war auch nie das Problem wenn ich arbeiten gehen musste. Natürlich musste man sie ablenken, sie durfte mich auch nicht weggehen sehen. Doch jetzt, als ob sie es merkt, klammert sie sehr und mir zerreißt es das Herz, wenn ich nur daran denke, dass ich arbeiten gehen muss. Wenn ich könnte würde ich bleiben, aber ich kann leider nicht. Was kann ich tun? Habe außerdem noch eine 2. Frage. Mein kleiner Neffe ist nun fast 3 Jahre alt und er liebt meine Kleine, so wie sie ihn. Natürlich nur solange, bis sie anfangen zu spielen. Da geht das Geschrei und Geheule los. Jeder will das Spielzeug des anderen haben. Mein kleiner Neffe hat die Angewohnheit zu schlagen und nun macht sie es auch. Wir erklären es ihnen, dass man das nicht darf, doch vergebens. Wenn er sie geschlagen hat und sie fängt an zu weinen dann guckt er manchmal auch traurig, als würde es ihm leid tun und dann geht er hin und streichelt sie. Aber ich habe schon gemerkt, dass sie ihn auch provoziert und er geht darauf ein, genauso wie umgekehrt. Meine Schwester und ich wissen nicht mehr weiter? Außerdem habe ich Bedenken, ob dieses Schlagen sich nicht negativ auswirkt auf das Empfinden meiner Tochter anderen Kindern gegenüber. Heute in der Krabbelgruppe hat sie angefangen zu weinen, als die Kinder herum rannten und dabei vor Freude laut schrieen, als hätte sie Angst.

Mitglied inaktiv - 11.10.2004, 13:29



Antwort auf: Anhänglichkeit u.a.

Hallo, zum ersten Teil der Frage: offensichtlich entwickelt Ihre Tochter jetzt erste Trennungsängste. D.h. sie kommt mit der Situation, tagsüber die Oma, abends der Vater als Versorger nicht gut zurecht. Entweder ist irgendetwas vorgefallen, daß Ihre Tochter verängstigt hat, oder ihr wird jetzt mit zunehmendem Alter so richtig bewußt, was geschieht. Mit eineinhalb Jahren kommen die Kleinkinder in das Alter, sich selbst als eigenständige Person so richtig wahrzunehmen. Das ist immer ein schwieriger Moment, der bei solchen Belastungen leicht zu Rückschlägen führt. Die Loslösung gelingt auch nur unvollkommen wegen der wechselnden Bezugspersonen. Gelingt es Ihrem Mann, mit den aufkommenden Ängsten seiner Tochter geduldig und einfühlsam umzugehen? Wie reagiert die Großmutter? All das müßte beachtet werden. Vielleicht holen Sie sich Hilfe in einer Beratungsstelle für Erziehungsfragen. Für den zweiten Teil der Frage sollten Sie sich in meinem Langtext, link oben links v.a. den dritten Teil durchlesen mit den Ausführungen zur Rivalität und den Umgang damit. Rivalität ist auch ein Stichwort für eine Antwortensuche. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.10.2004



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