Frage: Ablösung - Papa oft weg

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, vielen Dank für Ihre tolle Arbeit hier im Forum! Unsere Tochter ist 1 ½ Jahre alt und wird in Vollzeit von mir, der Mama betreut. Der Papa war die ersten Monate (bis zum Alter von 15 Monaten) sehr viel zu Hause (homeoffice), und hat sich im Alter von 3-7 Monaten hauptsächlich um unsere Tochter gekümmert. Inzwischen (seit 2 Monaten) ist er unter der Woche gar nicht mehr zu Hause. Die Omas und Opas wohnen relativ weit weg, so dass sie nur ab und an zu Besuch kommen. Ich merke nun, wie sich unsere Tochter immer mehr auf mich fixiert. Der Papa unternimmt am Wochenende viel mit ihr, aber sie möchte am liebsten nur bei mir sein. Wenn er sie auf den Arm nimmt ruft sie sofort „Nein Papa, runter! Usw.“, wenn der Papa versucht, sie ins Bett zu bringen weint sie jämmerlich, schreit, ruft nach der Mama. Auch die tägliche Pflege mag sie nur sehr selten vom Papa erledigen lassen. Der ist schon völlig frustriert. An den Arbeitsbedingungen wird sich in nächster Zeit leider nichts ändern. Wie können wir wieder eine Verbindung zwischen den beiden entstehen lassen und vor allem wie kommen wir gut in und durch die Loslösung? Danke für die Antwort.

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 10:37



Antwort auf: Ablösung - Papa oft weg

Hallo, die Reaktion Ihrer Tochter klingt, so wie Sie sie schildern, ein wenig danach, als wüsste Ihre Tochter im Moment nicht richtig, wer von ihren Eltern welche Rolle spielt. Erst war der Vater lange Zeit für sie da und verfügbar, dann ist er plötzlich weg und nur noch die Mutter da. Das eigentlich erleichterte Loslösungsprinzip ist nun plötzlich erschwert. Dazu kommt, dass Ihre Tochter mit 1 1/2 Jahren ihr (von jedem anderen) getrenntes Selbst entdeckt und eine sog. Wiederannäherungskrise durchlebt. Aber das geht ja wieder vorüber, und Sie sollten vielleicht im Moment Ihre Mutterrolle noch einmal intensivieren. Wenn die anhäglichkeit dann nachlässt, sollte aber Ihr Mann sich wieder ganz verstärkt Mühe geben, die Loslösung wieter voranzubringen. Dazu muss er einfach gute und attraktive Angebote machen. Ich denke, auf diese Weise werden Ihrer Tochter auch die Rollen wieder klar, und sie wird sich auf die Angebote ihres Vaters liebend gerne einlassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.01.2009



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