Frage: 6jähriger zwanghaftes Verhalten

Hallo Herr Dr. Posth, ich habe einen 6jährigen Sohn, der im Sommer in die Schule kommt. SEit einiger Zeit beobachten wir bei Ihm ein etwas zwanghaftes Verhalten, bei dem wir nicht wissen, ob es noch normal ist oder eher schon eine Störung. Eine Zeit lang hatte mein Sohn immer die Manie, sich ständig die Hände waschen zu müssen. Immer meinte er, dass sie dreckig seien, auch wenn dies nicht stimmt. Neuerdings macht er das nicht mehr, aber dafür fragt er einen 20 x am Tag, ob seine Kuscheltiere schmutzig werden können. Erst dachten wir, das wäre Spaß, aber er meint es wirklich ernst. Er hat richtig Angst, dass die Tiere schmutzig werden können. Dabei ist mein Sohn ein sehr cleverer und wissbegieriger kerl. Wenn er genug beschäftigt ist, fragt er nicht so oft. Manchmal denken wir, dass sich das legt, wenn er in der Schule mehr gefordert wird. Was meinen Sie?? Müssen wir uns Sorgen machen, dass er eine richtige Neurose kriegt. Vielen Dank. MFG Andrea

Mitglied inaktiv - 07.04.2008, 08:56



Antwort auf: 6jähriger zwanghaftes Verhalten

Stichwort: Zwangserscheinungen bei Kleinkindern Liebe Andrea, die Wahrscheinlichkeit eine Zwangsneurose oder Zwangserkrankung im Leben zu entwickeln, ist verhältnismäßig gering. Sie steigt aber deutlich, wenn es eine familiäre Belastung dahingehend gibt. Diese Belastung kann sich auch auf Depressionen, Angststörungen oder Tics erstrecken. Wenn aber all das in der Familie nie vorgekommen ist, dann kann man auch von vorübergehenden Zwangserscheinungen ausgehen. Allerdings ist das, was Ihr Sohn inhaltlich an zwangsverdächtigen Symptomen zeigt, nicht von der Hand zu weisen. Waschzwang und Verunreinigungszwang sind mit die häufigsten Zwangssymptome. Ein große Frage ist, wie man als Eltern mit solchen Phänomenen umgeht, insbesondere auch in Richtung auf eine Prävention weitergehender Entwicklungen. Einigkeit herrscht hier nicht. Da Zwang eng mit Angst vergesellschaftet ist, sollte man nicht versuchen, den Zwang gewaltsam zu unterdrücken. Am besten ist es, man nimmt die Sorge des Kindes ernst und entwickelt mit ihm zusammen Strategien, wie man das Zwangsphänomen am besten aus der Welt schaffen kann. Z.B. lässt sich da der Hang der Kinder zu Magie benutzen. Rituelle Sprechformeln so sagt man ihnen, können das Befürchtete ebenso abwenden, wie die Zwangshandlung. Die Spruchformeln können ganz leise gesprochen werden und es genügt, wenn man sie ein oder zweimal spricht. Bei Waschzwang dr Hände könnte man dem Kind klarmachen, dass einmal schnell und leise in die Hände gespuckt denselben Effekt hat, wie zehn Mal Hände waschen. Die Kuscheltiere müssen nur 5 Minuten morgens am Fesnter ausgelüftet werden und schon sind sie wieder "keimfrei" usw. Wenn alles misslingt, müssen Sie sich fachkompetente Hilfe holen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.04.2008



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