höheres Risiko mit steigendem Alter: Statistiken& wie ist das beim gefrorenen Ei

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Frage an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Frage: höheres Risiko mit steigendem Alter: Statistiken& wie ist das beim gefrorenen Ei

Lieber Dr. Hackelöer, ich habe letzte Woche das Organscreening gemacht – dafür war ich bei einem erfahrenen Frauenarzt, der lange in der Klinik als Chefarzt tätig war und Ultraschallspezialist ist. Ich bin 35 und wir haben „nur“ die Nackenfaltenmessung ohne jegliche Bluttests etc gemacht, bisher scheint auch alles in Ordnung. Und in den vorherigen Schwangerschaften war auch nichts (natürlich ist mir klar, dass ich deshalb nicht alles ausschließen kann, aber ich mache mir mal keine Sorgen). Aber ich habe eben aus Interesse Fragen zu den Thema der Tests gestellt. Ich kann mich aber nicht mehr genau an seine Aussagen erinnern: er sagte, dass (glaube ich) bei einer Frau über 40 es im Schnitt 16 „Schwangerschaften“ brauche, bis ein gesundes Kind entstehe – dies beinhaltet natürlich auch frühzeitige Abgänge etc. Habe ich das richtig in Erinnerung? Die Zahl für ab 35-jährige habe ich auch nicht mehr im Kopf. Können Sie mir hierzu Infos geben? Es interessiert mich einfach. Ausserdem habe ich mir im Nachhinein überlegt (eine spannende Frage) wie das dann wohl ist, wenn eine Frau mit z.B. 40 sich Eizellen einsetzen lässt, die sie vielleicht bereits mit 25 eingefroren hat – ist das Risiko dann das einer 25-jährigen oder das einer 40-jährigen? Oder kommt es nicht auf das Alter der Eizelle, sondern das Alter der Mutter (und der Gebärmutter) an? Und wie wird die Eizelle dann befruchtet, bzw. wird sie aufgetaut und künstlich befruchtet oder erfolgt die Befruchtung natürlich? Und wie ist es dann wenn die Frau sich eine bereits befruchtet Eizelle, (dann wären ja Eizelle & Sperma „jung“) die eingefroren war einsetzen lässt? Leider kamen mir diese Fragen erst später, sonst hätte ich sie dem Arzt direkt gestellt. Ich finde das eine sehr spannende Frage und Entwicklung. Viele Grüße

von buggyboo am 24.03.2020, 22:39



Antwort auf: höheres Risiko mit steigendem Alter: Statistiken& wie ist das beim gefrorenen Ei

Hallo buggyboo, 1.das Risiko der Fehlgeburten steigt mit zunehmenden Alter.Mit 40 ist es 40-50%,mit 35 aber auch > 30%.Darin eingeschlossen sind aber auch die sehr frühen(4./5./6..Woche). 2.für das Risiko gilt immer das Alter der Eizelle,also mit 25 eingefroren,das Risiko einer 25jährigen.Die Befruchtung ist dann immer künstlich.Spermien können auch eingefroren werden. 3. Nur Nackenfaltenmessung reicht m.E. bei Ihnen nicht aus.Auf jeden Fall auch eine frühe Fehlbildungsdiagnostik bei einem Spezialisten,und evtl.ein DNA-Test.Das bräuchten Sie allerdings nicht,wenn ein Abbruch sowieso nicht infrage käme.Aber die Fehlbildungsdiagnostik wäre schon wichtig-jetzt und in der 21.Woche. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 25.03.2020



Antwort auf: höheres Risiko mit steigendem Alter: Statistiken& wie ist das beim gefrorenen Ei

Lieber Dr. Hackelöer, was heißt das dann für Fehlbildungen - die (frühen) Abgänge haben ja wahrscheinlich damit zu tun, aber wie ist dann die Statistik, mit 35+ bzw. 40+ ein gesundes Kind zu bekommen (ungesund beinhaltet dann auch Abbrüche) - also wie es mein Arzt ausgedrückt hatte z.B. nur eine von 15 Schwangerschaften führt zu einem gesunden Kind o.ä.? Für uns kommt ein Abbruch ohnehin nicht in Frage, und ist das Organscreening nicht die Feindiagnostik? Das ist ja interessant mit den gefrorenen Eizellen, dass man dann ein niedrigeres Risiko hat. Und das Sperma - ob "alt" oder "jung" beeinflusst das Risiko nicht? Herzliche Grüße

von buggyboo am 25.03.2020, 13:55



Antwort auf: höheres Risiko mit steigendem Alter: Statistiken& wie ist das beim gefrorenen Ei

Hallo buggyboo, mit 35/4o Jahren ist das Risiko für die Tr.21 und andere Chromosomenstörungen bis zu 1:40 erhöht,d.h. die Mehrzahl der Kinder wird immer noch gesund sein.Sind die Eizellen jünger,ist das Risiko auch jünger.Organscreening=Feindiagnostik ist wichtig,da allgemeine Fehlbildungs-und Riskorate ebnfalls erhöht ist,aber auch hier ist die große Mehzahl der Kinder gesund. Alles Gute Prof.Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 25.03.2020



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