darf man einem Baby mit 10 Monaten einen (ganzen rohen) Apfel zum Essen geben? Meine Eltern haben das gemacht, das Baby hat 4 Zähne, zwei oben und zwei unten. Es hat unter Aufsicht daran längere Zeit herumgekieft und es auf die Dauer "geschafft", einen großen Krater reinzuessen. Es war dabei sehr zufrieden und hat sich auch nicht verschluckt. Meine Eltern meinten, dass man früher häufig schon Babies Äpfel gegeben habe, sowohl gerieben mit der Glasreibe, als auch in Scheibenform und auch ganze rohe Äpfel (und nicht nur Gläschen).
Ist Äpfelessen im Ganzen für ein Baby mit 10 Monaten etwas, wo man sagt "Kann man machen, ist nur suboptimal", oder ist es ggf. gefährlich für die Zähne oder wegen Verschluckungsgefahr etc. Und auf welche Weise sollte ein Baby in dem Alter seine Äpfel am ehesten essen, gekochte aus Gläschen oder geriebene mit der Glasreibe oder in Stücken?
von
Diana5
am 09.10.2018, 17:54
Antwort auf:
Apfel im Ganzen
Liebe „Diana5“,
schön, dass Sie bei uns nachfragen.
Beim Thema „Apfel“ spielen zwei Dinge eine Rolle. Zum einen die Verträglichkeit, zum anderen die Verschluckgefahr.
Erhitzte Fruchtpürees sind im Allgemeinen besser bekömmlich als rohe Früchte. Durch die Hitzeeinwirkung, beim Dünsten/Kochen werden mögliche allergene Eigenschaften positiv beeinflusst, außerdem wird die Verträglichkeit der Früchte zusätzlich gefördert. Deshalb startet man auch üblicherweise mit erhitztem Obstmus. Rohes Obst ist einfach weniger gut bekömmlich.
Wenn sich das Baby und seine Verdauung gut an die Löffelkost gewöhnt haben, und wenn erhitztes Obst gut vertragen wird, eignet sich nun auch nach und nach rohes Obst, das man geschält und püriert (z.B. mit einem Stabmixer) oder fein gerieben (auf der Glasreibe) anbieten kann.
Oder wenn das Kleine schon geübt im Kauen ist, in kleinen, weichen, reifen Stückchen.
Hier sollten man sich aber immer nach der individuellen Reife des Babys richten.
Denn neben der allgemeinen "Verträglichkeit" spielt hier einfach die Verschluckgefahr eine große Rolle. Dieser Aspekt ist aus meiner Sicht sogar wichtiger.
Schnell kann das Kleine doch mal einen größeren Bissen erwischen, daher war es richtig und wichtig, dass es beim „Apfelnagen“ immer unter Aufsicht war, damit man sehen kann wie es mit dem Obst umgeht.
Als „Dauerlutscher“ würde ich Obst nicht reichen, das kann den kleinen Zähnchen schaden. Das gilt aber auch für andere Lebensmittel.
Ob man erhitztes, geriebenes oder Stückchen Obst reicht, hängt also hauptsächlich davon ab, wie die Kleinen damit umgehen können und es vertragen.
Alles Liebe und herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 10.10.2018