Liebe Birgit!
Meine Tochter ist fast 16 Monate alt und ißt erst seit kurzem nennenswerte Mengen an Beikost. Und dieses auch nur, wenn sie bei der Tagesmutter ist- zuhause bevorzugt sie bisher immer noch Mamamilch. Ich stille sie also noch immer sehr viel. Manchmal ißt sie auch bei der Tagesmutter kaum was und bekommt dann Fläschchenmilch ( 1er). Aber welche Milch ist dann in ihrem Alter parallel zum Stillen sinnvoll? Auch abends ergibt sich manchmal das Problem, da ich auch dann manchmal arbeiten muß und ich nicht abpumpen möchte bei ihrem Alter. Abends ißt sie auch gerne Käse, zum Nachtisch gibts immer wieder mal Joghurt. Welche Kuhmilchmenge sollte sie täglich zu sich nehmen und was mache ich, wenn sie diese Ration schon hatte und später Hunger hat, aber nichts Festes will?
Danke für die Antwort
von
Miri67
am 05.11.2015, 23:08
Antwort auf:
Wieviel und welche Milch neben Muttermilch ?
Hallo Miri67
wenn du noch sehr viel stillst, braucht deine Kleine keine weitere Milch mehr. Es wäre stattdessen sinnvoller andere Speisen anzubieten. Denn deine Kleine kann von ihrem "Milchhunger" nur wegkommen, wenn sie ausreichend Gelegenheiten erhält, andere Speisen kennenzulernen.
Aus meiner Sicht wäre es gut, wenn du einen Stillrhythmus finden könntest, der das Nähebedürfnis deiner Tochter ausreichend berücksichtig, ihr dennoch die Möglichkeit gibt, Hunger und Appetit zu entwickeln, um Essen, d.h. verschiedene Speisen durch das Erlebnis von Duft und Aroma, Konsistenz und im Hinblick auf die Sättigung ausreichend kennen zu lernen.
Deine Tochter sollte auch ausreichend Gelegenheiten bekommen, um Nahrung zu kauen.
Sehr hilfreich ist es, wenn du vorerst auf Routine setzt und deiner Kleiner immer wieder altbekannte Speisen anbietest und dazu evtl Neues vom Familientisch und bei der Tagesmutter. Lass deine Kleine das Essen ganz alleine entdecken und gib ihr dazu viele Gelegenheiten. Lass sie das Essen mit allen Sinnen erleben. Das steigert vor allem die Akzeptanz.
Nehmt euch genügend Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, zelebriert die Gemeinsamkeit bei Tisch. Decke den Tisch hübsch und ansprechend, biete Essanreize, die zum Zugreifen animieren.
Kleine Brotwürfel sind bspw wunderbar geeignet. Lass deine Tochter auch immer bei dir probieren, wenn du etwas isst. Essen lernen ist ein langandauernder Prozess. Deine Tochter steht erst ganz am Anfang. Sie "muss" noch vieles kennenlernen und sich lamgsam an die neue Form der Essaufnahme gewöhnen. Das braucht Zeit. Zu Anfang werden ihr kleine Mengen einer neuen Speise völlig gemügen. Doch diese erste Minimenge ist langfristig steigerbar. Gib ihr die Chance, sich selbständig an neue Aromen und Konsistenzen heranzutasten. Gib ihr dafür jeweils ausreichend viel Zeit bei Tisch.
Je weniger du stillst, d.h. je weniger Kalorien deine Kleinen durch die Mumi aufnimmt, desto mehr wird sich ihr Appetit auf andere Speisen entwickeln.
Also dann, viel Spaß mit deiner Tochter und dem Erlebnisspielplatz "Familienesstisch".
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 07.11.2015