Hallo,
bei meinem ersten hatte ich diese Probleme nicht, da er soooo lange ausschließlich gestillt wurde und bröcklige Sachen und Essen das nicht in Gläschen war nicht mochte. Mensch, war das einfach!!!
Mein Kleiner erhält dagegen schon (entgegen meiner Überzeugung - aber er war nur noch am Brüllen, wenn er uns essen sah.....) seit dem 4. Lebensmonat Essen. Bald ist er zum Glück 9 Monate.... Er isst schon so gut wie alle Familienkost mit. Versuche halt wenig Salz etc. Ist echt schwierig! Hat vom ersten Bissen an nur festes gewollt :-(
Hab Bedenken bei Pfannkuchen etc. wegen der Milch - v.a. aber wegen dem Eiweiß. Man darf ja auch keine Joghurts geben wegen dem hohen Eiweiß gehalt und ggf. Nierenschäden. Da muss Eiweiß aus Eiern noch schlimmer sein..... :-( Aber Fleisch hat ja egtl. auch Eiweiß in Mengen - und da putzt er schon seit ca. 3 Monaten ohne weiteres mal eine ganze, dicke Bratwurst alleine weg :-( (und Brot nebenher und als Nachspeise ein halbes Früchtegläschen....)
Hab irgendwie Angst, dass er Schäden davonträgt. Bei den Gemüsegläschen (aller Art) isst er den ersten Löffel und hört dann mit den Würgegeräuschen nicht mehr auf :-( Oft bleibt es dann auch nicht bei den Würgegeräuschen....
Auch selbst gemachtes Gemüse mag er nicht, wenn ich es ihm durch die Flotte Lotte drehe. Mag wenn nur Gemüsestückchen (nur nicht in Breiform), die ich neben dem Braten in der Röhre gar gemacht hab. Aber: die dürften noch kaum Vitamine und wertvolle Inhaltsstoffe haben nach der Garbackerei - und er kackert die Gemüsestückchen auch so gut wie unverdaut wieder aus. Hat also anscheinend gar nichts davon, weil sie so rauskommen, wie sie reingekommen sind. Schon erstaunlich....
Will Normales mitessen, kann ihn aber ja nicht immer mit Kartoffelprodukten aller Art füttern (Schupfnudeln, Klöse, Rösti etc.) - Gemüsegläschen als Soße dazu, aber nicht viel eben. Und Nudeln halt...
Würd gern mal was mit Ei oder Kuhmilch ihm geben können (mach ich gaaaanz selten und ungern....) ohne Bauchweh dabei zu haben. Wann ist es soweit?
Bin froh, wenn er 1 Jahr alt ist und ich mir nicht mehr so viele Gedanken machen brauche und ihm den Brei zum Frühstück nicht eine Stunde lang anbieten muss... und ihm geben kann, was er verlangt. - Alles das von meinem Teller eben ;-)
Liebe Grüße und Danke für die Hilfe!
Pocahontas83
von
Pocahontas83
am 02.02.2015, 18:25
Antwort auf:
Kuhmilch, Ei, Butter und C.o. - ab wann???
Hallo Pocahontas
jedes Kind ist verschieden. Und auch Geschwister können sehr unterschiedliche Essgewohnheiten haben. Manche Babys sind sehr früh interessiert am Essen und wollen alles haben, was Mama, Papa und Geschwister essen. Du stillst deinen Kleinen auch noch dazu, oder?
Einerseits ist es wunderbar, wenn die Kleinsten schon früh querbeet vom Tisch mitessen wollen. Andererseits ist nicht alles gleichgut geeignet. Du hast hier bei manchen Lebensmitteln auch Bedenken, ob sie geeignet sind.
Ich würde dir vorschlagen, dass du bspw Brötchen selber bäckst, weil du dabei den Salzgehalt niedrig halten kannst. Als Belag könntest du evtl Frisches aufgeben. Zerdrückte Banane, geriebener Apfel, Gemüsebrei.
Mini-Brötchen:
250g Mehl (Type 405)
150 ml Wasser
30g Butter
1 TL Zucker
Salz
1/4 Würfel frische Hefe oder 1/2 P Trockenhefe
aus den Zutaten einen Hefeteig kneten. Teig abdecken und ca 1h gehen lassen. Teig nochmals kneten und ca 8-10 Teigkugeln formen. Auf ein Backblech (Backpapier) setzen und abdecken. Den Ofen auf 50° stellen. Backblech einschieben. Teig ca 20 -30 min gehen lassen, bis er deutlich größer ist. Die Oberflächen or dem Backen mit Wasser bespinseln. Den Ofen auf 200° hochheizen und die Brötchen ca 15 -20 min backen.
und wie wär`s evtl schon damit?
Blumenkohlcremesuppe:
Blumenkohl großzügig vom Strunk befreien, die Röschen abteilen und gut waschen. Die Röschen in Salzwasser/Gemüsebrühe (etwa 2/3 bedeckt)* kochen, bis sie weich sind. Einen Teil (ca 100 ml) des Garwassers in ein Gefäß füllen. Den Blumenkohl mit dem Kochwasser pürieren. In die zuvor abgenommene Flüssigkeit mit dem Schneebesen Mehl (ca 1 EL) einrühren. Das Pürierte im Topf nochmals zum Kochen bringen und die Mehlpaste dazu geben und aufkochen. Dabei immer Rühren. Einen Schuss Sahne zugeben, nachwürzen (Salz, Zucker, Gemüsebrühe Instant, Hauch Muskat) und einen guten Stich Butter. Umrühren, abschmecken, fertig. Wenn die Suppe zu krümelig ist, nochmals pürieren und/oder durch ein Sieb streichen. Kräftig abschmecken. Am besten schmeckt die Suppe, wenn sie eine Weile durchgezogen ist und nicht ganz frisch gekocht gegessen wird.
Ähnlich kannst du auch Brokkolicremesuppe herstellen.
* so dass die Konsistenz nach dem Pürieren von Röschen und Wasser leicht cremig wird
Ca 2-3 P Nudelsuppe:
150g Buchstabennudeln, ca 1 TL Gemüsebrühe, 1/2 TL getr. Petersilie (oder frische) mit ca 500(-700ml) Wasser und 2 EL TK-Erbsen in ca 8 min weichkochen. 1 EL Butter und 1 kleine Dose Mais zugeben.
Abschmecken.
Grießklößchen
80g (Nockerl-)Grieß oder Hartweizengrieß
30g flüssige Butter
1 Ei
1 Prise Salz
1/2 l Gemüse- oder Fleischbrühe in einem mehr hohen als breiten Topf zum Kochen bringen. Nach dem Aufkochen die Temperatur zur Hälfte reduzieren.
Zubereitung Klößchen:
Das Ei in einer kleinen Schüssel oder Tasse mit einer Gabel verquirlen. Salz dazu geben. Die Butter im Wasserbad (oder Mikrowelle) verflüssigen, zum Ei rühren. Schliesslich den Grieß mit Hilfe der Gabel vermischen.
Mit einm Teelöffel nun kleine Nocken abstechen und direkt in die aufgekochte Brühe einlegen. Ca 20 mon sanft köcheln lassen, Hitze wegnehmen und weitere 5 - 10 min ziehen lassen. Servieren.
In der Brühe kann man gut geraspeltes Gemüse (Möhre) mitgaren.
Und hier noch eine Art Liste mit Lebensmitteln die vorerst noch nicht ganz optimal geeignet sind:
Grundsätzlich gilt:
Wenn du dir bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind nur wenig davon und auch nur einmal oder selten.
Handelsübliche Fertiggerichte sind für die tägliche Ernährung als Grundlage ungeeignet, denn sie sind vor allem zu salzig und würzig und haben zu wenig Nährstoffe (Vitamine und Co). Beim Selberkochen kannst du weniger salzen Basics am besten slazfrei kochen), dann passt das.
Alkohol und Kaffee sollten tabu sein. Sie haben in der Kinderküche nichts verloren. In reichlich (!) Fett gebratene Speisen sind anfangs für die Kleinsten noch etwas schwerer verdaulich, besonders abends ist das weniger gut bekömmlich.
Ansonsten gilt: Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten.
Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut.
Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken.
Ganze Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Nüsse als Mus sind geeignet.
So ist es auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten) - möglichst entfernen.
Leinsamen ist in größeren Mengen weniger gut geeignet.
Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich und deshalb gibt es keine Empfehlung :-)
Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A.) ist es ähnlich wie bei den Schwangeren:
siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=23628
So auch Salmonellen oder Toxoplasmose, z.b. in Bezug auf Salami, die aber ohnehin für Essanfänger viel zu würzig ist.
Ei ist, wenn es in Speisen eingearbeitet ist, schon mal ganz okay. Besonders Eigelb ist völlig in Ordnung, da es auch nicht als allergen gilt. Vor viele Jahren wurde sogar empfohlen, ab dem 10. L m einmal wöchentlich ein Eigelb in den Brei zu rühren und mitzukochen.
Auch Kuhmilch kann theoretisch einmal am Tag (ca 200ml) als Zutat im Milchbrei gegeben werden.
Und wegen der Frage zum Joghurt. Hach, das ist alles etwas kompliziert....
Die Empfehlung hierzulande lautet, dass gesäuerte Milchprodukte insgesamt deshalb erst nach dem 1. Geb. regelmäßig in größeren Mengen gegeben werden sollten. Vorher sei das noch schwerer zu verdauen - heisst es....
Begründung:
Joghurt enthält Milchsäurebakterienstämme, die mittels Abbau von Laktose die Milch zu Joghurt umwandeln. Rechtsdrehende Milchsäure wird vom Körper schneller verstoffwechselt als die sog. Linksdrehende. Letztere wird nur langsam vom Körper abgebaut und das ist besonders für Babys problematisch, deswegen hier völlig ungeeignet.
Manche Joghurtsorten haben einen Zusatz wie L(+), was auf ein Produkt mit rechtsdrehender Milchsorte hindeutet. Der Joghurt schmeckt meist milder. D(-) hingegen steht für die linksdrehende Sorte und der Geschmack wird saurer.
Bspp:
eher rechtsdrehende Milchsäure: Streptococcus und Bifidobakterien
eher linksdrehende Milchsäure: Lactobacillus bulgaris
beide: Lactobacillus acidophilus
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 03.02.2015
Antwort auf:
Kuhmilch, Ei, Butter und C.o. - ab wann???
Hallo!
Vielen lieben Dank für die super Antwort! Und die Rezepte!!! Das mit dem selber Brot backen mach ich ab sofort :-)
Erstaunt hatte mich das Rezept mit der Grießnockerlsuppe. Die liebt er...! Hatte ihm dies mal gegeben (wobei ich die Oberfläche der Nockerln mit dem Teelöffel abgescharbt hatte, weil mit der salzigen Suppenbrühe in Berührung.... und ich dachte, die Prise Salz drinnen ist ggf. eh schon zu viel....) Nachdem er das verputzt hatte, hab ich das mit dem hohen Eiweißgehalt der Milch (Butter auch drin) und den Nierenschäden gelesen - und an das Eiweiß vom Ei drinne gedacht..... und etwas Panik bekommen.
Aber da das Rezept hier auftaucht freu ich mich voll (Butter anscheinend auch unbedenklich - dann kann ich ihm das in Maßen auch mal auf´s Brot tun :-)) und es geht mir schon besser!
Es ist wohl nichts so heiß wie es gekocht wird ;-) und werde einfach den Rat: Basisnahrungsmittel nicht würzen - in die Tat umsetzen.
Gestillt wird er noch. Nur Abends bekommt er zusätzlich eine halbe Flasche mit Pulvermilch angerührt - da es im Moment nicht mehr ausreicht abends (saugt mich leer :-( ). Tee nur wenn er Verstopfung hat, sonst immer nur MuMi.
Ganz DICKES DANKE!
Pocahontas83
von
Pocahontas83
am 03.02.2015, 18:16
Antwort auf:
Kuhmilch, Ei, Butter und C.o. - ab wann???
Hallo Pocahontas
kleinste Mengen Salz sind nicht schlimm - wenn nicht vermeidbar. LM mit Salz sollten bei Babys unter 10 M (auch unter 1 Jahr, Ausnahme Brot*) nur eben nicht die Basis der täglichen Ernährung sein. Ab und zu ist das nicht schlimm. Du kannst sowas auch unter gustatorischer Erfahrung und sinnlichem Erlebnis verbuchen. Kleine Probiermengen sind von unbedenklichen (rohes Ei wäre bspw weniger gut) Speisen harmlos (bei gesunden Kindern). Sie vermitteln neue Gesamteindrücke der Umwelt und Mitwelt und sind schliesslich eher weniger zur (täglichen) Grundernährung bestimmt.
Da dein Kleiner so forsch beim Erkunden neuer LM vorgeht, wäre ein ständiges Ermahnen und Verbieten für seine Entwicklung auch nicht förderlich.
Biete ihm ausreichend salzfreie Basics, so dass er genügend Beschäftigung auf seinem Teller hat, stille weiterhin nach Bedarf, damit er etwaigen Durst löschen kann und biete ihm auch immer mal wieder zwischendurch Wasser zum Trinken an.
Grüße
*es heisst, dass die Mengen im Brot genug sind, weshalb an anderer Stelle gespart werden kann/sollte.
von
Birgit Neumann
am 04.02.2015