Hallo Birgit!
Ich bin im Moment auf der Suche nach ein paar Tips wie ich die Kita Jause meiner Tochter (2J2M) gut gestalten kann.
Grundsätzlich isst sie gerne und meistens gibt es Obst (im Moment gerne Weintrauben, Äpfel, Birne). Dazu noch gerne mal Paprika oder Gurke und ein paar Nüsse. Ab und an cranberry.
Wo ich mir aber schwer tue ist bei den Getreideprodukten. Müsli mit Joghurt mag sie gar gar gar nicht 
Brot findet sie OK. Allerdings auf keinen Fall Butter, Mandelmus, FrischKäse. Eigentlich mag sie Brot nur in Kombi mit Marmelade aber das möchte ich ihr nicht jeden Tag geben. Eine Scheibe Brot ohne alles ist auch irgendwie lieblos und fade.
Hast du vielleicht noch Ideen wie ich es ihr schmackhaft machen kann?
Danke und liebe Grüße 
von
MarLen17
am 23.10.2019, 09:10
Antwort auf:
Kita Jause
Hallo MarLen17
Brot mit Belag ist unbestritten ein idealer Pausensnack, der auf jeden Fall empfohlen wird.
Brot (zumal ein leichtes Vollkornbrot) liefert die nötige und langfristige Energie für den Kigavormittag.
Du kannst belegte Brote oder Brote ohne alles einfach kreativ gestalten und schon ist es vorbei mit einem scheinbar langsweiligen Snack.
Du könntest Butterbrot mit Ausstechförmchen hübsch zu Motiven ausstechen. Die ausgestochenen Motive sind nämlich sehr handlich und laden zum in die Hand nehmen und abbeissen ein.
Du könntest das Brot stattdessen auch mal in kleine Quadrate schneiden, was einen ähnlichen Effekt hat.
Oder du könntest das Brot in noch kleinere Einheiten schneiden, was direkt als Einladung zum Zugereifen verstanden wird. Meistens essen die Kleinen ein paar Brotwürfel einfach routinemäßig. Und je mehr Zeit und Lust deine Tochter hat, desto mehr Würfelchen wird sie essen.
Kennst du Windowsandwiches? Das sind Brotquadrate welche auf der vorderen Seite im Brotstück ein kleines (ausgestochenes) Fensterchen haben, das den (bunten und/oder leckeren) Belag zeigt, was ebenfalls direkt Lust zum essen macht und auch das Auge erfreut.
Ohne jeglcihen Schnickschnack zu veranstalten, könntest du Brotstückchen in Vogelfuttermanier anbieten. Hier werden einfach Brotkürmel (entweder zuvor einfach sehr kleingeschnitten oder direkt klein gehackt) angeboten. Manche Kinder finden das lustig. Die kleinen Stückgrößen machen ihnen Lust zum essen, weil sie nicht so viel kauen müssen.
Auch hilfreich kann es sein, wenn du, je nach Brotsorte, die Rinde ringsum abschneidest.
Statt Marmelade kannst du Rosinen oder andere Trockenfruchtstückchen zum Brot in die Dose mit einpacken. Oder Käsestückchen?
Je nach dem, welche Brotsorte ihr für gewöhnlich esst - probier´s doch mal mit diesem Rezept:
Dieses Vollkornbrot essen alle Kinder:
Dinkelbrot:
500g Dinkelmehl (halb Type 630 und halb Dinkelvollkornmehl)
oder: 100g Vollkornmehl/400g hellem Mehl - ganz wie ihr das mögt.
1/2 Würfel frische Hefe (*)
ca 1 TL Salz
1 Prise Zucker (oder Zuckerrübensirup) oder weglassen.
Wasser nach Bedarf (ca 300-350ml)
* viel Hefe - kurze Gehzeit / wenig Hefe - lange Gehzeit
alle Zutaten mischen, kneten, kneten, kneten! Ganz viel kneten, weil sich der Teig auf diese Weise einfach gut zusammenfügt.
Beim Kneten verbinden sich die Eiweiße zu einem festen Gerüst - man spricht auch "auskneten". Das ist alles ein bisschen kompliziert und eigentlich auch völlig eagl - knete deinen Brotteig einfach so lange, bis er nicht mehr klebt und gut zusammenhält. Das kann schon (sogar in guten Knetmaschinen) bis zu ca 10-20!! Min dauern.
Je länger der Teig geknetet wurde, desto besser ist die Krume, d.h. desto fester und brotartiger ist dein Ergebnis. Zu kurz geknetete Brot bröseln/fallen nämlich sonst leicht auseinander.
Der Teig sollte nicht kleben.
10 min ruhen lassen.
Auf ein Brett/glatte Oberfläche etwas Mehl streuen und den Teig darauf "rund- bzw länglichwirken".
Das bedeutet: du arbeitest dich quasi einmal die Aussenränder nach innen klappend einmal im Kreis um den Teig herum. Das gibt dem Teig Spannung, was sich auf das Backergebnis einfach besonders positiv auswirkt.
Du kannst das Brot in einer Kastenform backen und erhältst dadurch auf jeden Fall ein formstabiles Brot, das du hinterher in Scheiben schneiden kannst.
Das gefaltete, gewirkte Brot kommt nun in deine Kastenform (Backpapier/Backfolie wenn nötig) und darf hier noch einmal solange gehen, bis der Teig leicht über den Rand schaut. Den Teig dafür abdecken.
Je nach Wetter, Standort des Teiges, der Wärmeentwicklung während dem Kneten, deiner Hefe, deiner Mehlqualität, u.a. anderem geht der Teig mehr oder weniger schnell auf.
Den Ofen vorheizen (Zeitcheck!) und das Brot bei ca 220° ca 40 min (200° ca 45-50 min) backen.
Nach dem Backen das Brot aus dem Ofen holen und auf ein Backgitter legen. Die Oberfläche mit Wasser bepinseln. Das Wasser verdampft sofort und sorgt aber dafür dass das Brot feuchter bleibt, die Kruste nicht zu hart ist und einfach besser mundet.
So. Das ist das Grundrezept. Dieses Rezept kannst du beliebig abwandeln und mit Getreidesorten "spielen", experimentieren.Du kannst am Salzgehalt schrauben, du kannst Butter statt Öl verwenden. Du kannst weniger Hefe verwenden und die Gehzeiten dadurch verlängern.
Wenn das Brot gut ausgekühlt ist, kann es geschnitten werden. Je nach dem kannst du die Scheiben einfrieren. Bei Bedarf ist es ratz fatz aufgetaut - oder die einzelnen Scheiben direkt in den Toaster geben.
Eine alternative zum Brot können kreative Gebäcke sein. In (herzhafte) Gebäcke kannst du verschiedene, gesunde Zutaten direkt mit einbacken. Bspw rote Bete Saft für rosa farbene Brötchen. Käse als Bestreuselung on top mitbacken.
zur Abwechslung evtl mal das hier:
herzhaftes Hafergebäck
220g Mehl
160g blütenzarte Haferflocken
1 P Hefe
90g weiche Butter
200 ml lauwarmes Wasser
1 TL Salz
1 Pr Zucker
1 Eigelb verquirlt mit 2 EL Milch
Käse nach Belieben
Mehl, Haferflocken und Hefe in einer Schüssel mischen. Butter, Wasser, Salz und Zucker zugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. An einem warmen Ort ca 15 min gehen lassen, Den Backofen auf 200° C vorheizen.
Den Teig nochmals gut durchkneten, ca 1/2 cm dick auswellen. Motive ausstechen. Nochmals ca 10 min gehen lassen. Nach Belieben ein paar Käsestreusel auflegen. Mit dem Eigelb/Milchgemisch bestreichen und in ca 20 min goldbraun backen.
Figuren-Brötchen:
170g Mehl (1050 Dinkel)
80g Haferflocken oder fein gemahlene Hirseflocken
12g Butter oder Öl
10g Hefe
1/4 TL Salz, Prise Zucker
150 ml Wasser
alles zusammen kneten, bis der Teig die richtige Konsistenz hat. Teigruhe.
Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Mit der Teigkarte 4 Teile abtrennen.
Von den Teigkugeln jeweils ein kleine Stück wegnehmen. Die grüßeren Teigkugeln jetzt nacheinander zu Brötchen formen. Die Kugel etwas langziehen und in der Mitte einmal falten. Forme verschiedene lustige Tiere (o.a) und drücke bspw zwei Rosinen für die Augen über das Schnäuzchen hinein.
Figuren auf ein Backblech legen
Brötchen abdecken und ca 1h gehen lassen.
Ofen vorheizen auf 230°. Vor dem Backen die Brötchen mit Wasser besprühen (wegen den Rosinen besonders wichtig, dass diese nicht verbrennen) und das Blech in den Ofen schieben. Temperatur auf 200° drosseln.
ca 22-27 min backen
Brötchen heraus holen und auskühlen lassen.
Du kannst aus dem Teig alles "kneten" oder deine Tochter auch mit helfen lassen. Du kannst auch Veschiedenes in den Teig einarbeiten - bspw Rosinen und Schokodrops u. ä.
Deine Tochter kann die Brötchen mit Wasser (mit einem Pinsel) vor dem Backen bestreichen. So schmeckt es hier hinterher gleich doppelt gut.
Binde sie so oft es geht in Essenvorbereitungen mit ein.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 24.10.2019
