Hallo,
meine vollgestillte Tochter ist sechs Monate alt und ich möchte gerne allmählich mit Beikost anfangen.
Da ich den Brei in jedem Fall selber zubereiten möchte, habe ich noch folgende Fragen zu dem Thema, und ich hoffe, dass Sie mir helfen können.
Und zwar wollte ich eigentlich mit Pastinaken anfangen, notfalls mit Kürbis.
Pastinaken kann ich derzeit in keinem Laden finden ( angeblich keine Saison?! ), und Hokkaidokürbisse sind meist aus Argentinien.
Gibt es eine Alternative zu Pastinaken und Kürbissen, die man vielleicht auch zu dieser Jahreszeit in Bioqualität bekommt?
Oder ist es nicht schlimm, dass der Kürbis aus Argentinien kommt? Bio stand dort übrigens auch dran..
Möhren möchte ich wegen der stopfenden Wirkung anfangs nicht füttern.
Dann bin ich etwas unsicher, ob man auch schon in den allerersten Brei schon Öl und Saft gibt? Ist das nicht zuviel Neues auf einmal für den Magen und Darm?
Sämtliche spezielle Beikostöle die ich gefunden habe, sind kaltgepresst. Kann man die guten Gewissens verwenden? Ich dachte, man soll nur raffinierte Öle am Anfang geben?
Ist Leinöl ratsam (wegen der DHA-Versorgung ) oder soll ich etwas anderes nehmen?
Und welcher Saft bietet sich an? Selbstgepresster Orangensaft? Oder Bio-Sanddornsaft? Oder soll man speziellen fertigen Babysaft nehmen?
Entschuldigung für diesen Riesenhaufen an Fragen. Das ist mein erstes Kind, und ich möchte ja alles richtigmachen. Und man hört einfach überall etwas Anderes, ich bin schon total verwirrt. ;-)
Vielen, vielen lieben Dank für Ihre Zeit. Ich bin schon sehr gespannt auf Ihre Antwort.
Viele liebe Grüße aus Bremen,
Victoria :-)
von
Victoria_Bremen
am 05.05.2012, 20:16
Antwort auf:
Fragen zu Beikosteinführung ( Saft-& Ölzugabe, Anfangsgemüse )
Hallo Victoria
wenn der Kürbis Bioproduktion entstammt, kannst du auch den Kürbis aus Argentinien nehmen. Am besten kaufst du Zutaten für Babybrei immer im Naturkostfachhandel. Alternativ könntest du vorerst Pastinake aus dem Gläschen geben und dann allmählich auf selbstgekochte Breivariationen umsteigen.
Gerade die ersten Löffelversuche lohnen kaum die Mühe, selbst zu kochen. Wenn du einen Brei komplett hast und dein Baby begeistert Breie isst, kannst du experimentieren und beim Selberkochen sämtliche Gemüsesorten geben.
Beginne ruhig mit Gläschen- so bist du auf der sichereren Seite. Auch die Konsistenz ist stimmig und je besser das Löffeln klappt, ihr beide routinierter werdet - desto mehr kannst du experimentieren und schliesslich zu Selbstgekochtem wechseln.
Mach kein Dogma aus dem Thema, denn es gibt für beide Versionen Pro und Contra.
Es ist momentan ein großer Trend, dass viele Mamas ihre Babys gerne bekochen möchten, um sie schon von klein auf an den Geschmack von selbst gekochten Speisen zu gewöhnen. Ob es sinnvoll ist, von Beginn an Selbst zu kochen, um langfristig gesündere Essvorlieben beim Nachwuchs zu fördern, lässt sich nicht sagen. Die Geschmacksbildung dauert mehrere Jahre. Es ist viel mehr der Umgang mit dem Thema Essen, der sich in vielen Bereichen auswirkt. Besonders die Phase der Familienkost ist wichtiger Bestandteil. Und nicht zu vergessen, jedes Kind ist anders.
Koche ruhig für deine Kleine, wenn es dir Freude bereitet. Denn auch solche Emotionen schwingen mit und fördern die Bereitschaft zu essen.
Du musst keine Wahl zwischen "Entweder/Oder" treffen, sondern bist mit der "Sowohl als auch" Methode auf einem guten Pfad.
"Sowohl als auch" bedeutet:
Du kannst bspw ab dem 8.Lm rohes Obst in den Getreide-Obstbrei mischen. Das erfordert kaum mehr Aufwand als ein Gläschen Obstbrei zu öffnen. Auch kannst du Gläschen mit einigen wenigen selbstgekochten Zutaten ergänzen und kannst dein Baby schon von klein auf an den Geschmack und die Konsistenz frischer LM gewöhnen.
Bspw auch weichgekochte Gemüsestückchen, Kartoffelstückchen, Obststückchen etc als Fingerfood.
Und lass dich nicht von anderen Müttern verunsichern, ich kenne die Diskussionen zum Thema Gläschen/Selberkochen sehr gut :-)
Jede Mama hat auf ihre Weise recht mit den Argumenten, die sie ins Gespräch einbringt. Die absolut beste Methode gibt es nicht. Es gibt für beide Versionen Pro und Contra.
Wichtig ist, dass du die Methode wählst, die 100% zu dir passt. Davon profitieren dein Baby und du am Meisten.
Wenn du dich also für eine Sorte Gemüse entschieden hast, ob selbstgekocht oder aus dem Gläschen, legst du dich auf einen Zeitpunkt, einen flachen Plastiklöffel und den Essplatz fest. Dann kannst du starten. Ganz erwartungsvoll und doch entspannt :-)
Zu Anfang gibst du ein paar Löffel von der gewählten Gemüsesorte. Dein Baby muss sich an die neue Esstechnik gewöhnen und das Schlucken erlernen. Wenn du den Eindruck hast, dass es deinem Baby Freude macht und an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen die Essmenge deutlich steigern konnte, wird es Zeit für den nächsten Schritt: die Zugabe von Öl. Denn das Öl macht nicht nur satter und bekömmlicher, sondern liefert auch einen guten Nährstoffmix in Kombination mit den anderen Zutaten. Ca mindestens 4 Tage sollte immer ein neues Lebensmittel gegeben, bevor das Nächste hinzukommt. So lassen sich mögliche Reaktionen und Veränderungen eindeutiger zuordnen. Danach kommt Kartoffel. Der Saft wird wichtig, wenn du auch Fleisch dabei hast. Denn das im Saft enthaltene Vit C, fördert die Eisenresorption.
Besonders empfehlenswert sind die kleinen Saftflaschen aus dem Sortiment der Babynahrung. Wahlweise ab dem 8. Lm frischer O-Saft.
Die kaltgepressten Beikostöle sind geeignet, weil sie kontrolliert wurden. Sie sind rein (hygienisch einwandfrei) und damit unbedenklich. Mehr zum Thema erfährst du hier:* Imm ruhig dieses spezielle Beikostöl. Leinöl ist sehr geschmacksintensiv.
Also dann
alle Fragen soweit geklärt?
Grüße
B.Neumann
*
http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=27650&suche=wissenschaft&seite=1#start
von
Birgit Neumann
am 07.05.2012
Antwort auf:
Fragen zu Beikosteinführung ( Saft-& Ölzugabe, Anfangsgemüse )
Hallo Victoria,
wir haben auch mit Kürbis angefangen, weil ich auch die Angst vor Verstopfung hatte. Allerdings haben wir im Herbst angefangen, da war der Kilopreis für Bio-Kürbis noch gut. Im Moment liegt er bei knapp 5 Euro aus Ägypten und Frankreich, ist aber aus Lagerung. :-(
Pastinaken gibt es in unserem Bioladen immer noch, auch zu vernüftigen Preisen! Warst Du in einem Bioladen oder nur in Supermärkten?
LG Britta
von
brittawirdmama
am 07.05.2012, 20:46