Hallo liebe Frau Neumann,
unser Kleiner ist nun 9 Monate (allerdings 2 1/2 Wochen zu früh geboren).
Seit 3 Monaten bekommt er Mittagsbrei, er isst noch immer nur 50-80 g.
Seit 2 Wochen haben wir dennoch den Abendbrei als Halbmilchvariante eingeführt. Dieser kam besser an. Wir machen eine halbe Portion, also mit 100ml Flüssigkeit und die verputzt er manchmal komplett.
An festem Essen hat er Interesse, verschluckt sich aber oft und lässt es dann sein ;-)
Nun meine Fragen, wie wir am besten weiter verfahren können:
- können wir abends schon auf den Brei mit reiner Milch, ohne Wasser, umsteigen?
- macht es Sinn in 1-2 Wochen den Nachmittagsbrei einzuführen? Kann ich hierfür rohes Obst nehmen?
- können bzw sollen wir den Brei schon stückiger anbieten?
- sollte ich den Brei mit mehr Nachdruck anbieten, d.h. ihm z.B. danach nicht die Brust sondern nach einer kurzen Pause nochmals Brei geben?
Ganz vielen lieben Dank für Ihre Unterstützung:)
von
Mama vom Lausemäuslein
am 09.11.2021, 21:23
Antwort auf:
Wie vorgehen bei Beikosteinführung, dir schleppend verläuft?
Hallo Mama vom Lausemäuslein
Seit Beginn der Beikost isst dein Baby doch schon ganz gut. Mal mehr und mal weniger und er isst sogar auch schon feste Kost. Auch wenn er die feste Kost noch nicht richtig essen kann, so nimmt er sich davon etwas in den Mund und das ist doch ganz wunderbar. Er zeigt dir damit, dass er die Beikostreife hat und essen möchte. Er kann von der festen Kost zwar momentan noch nicht all zu viel essen, aber das macht nichts, sofern es ihm trotzdem gefällt. Das heißt also: ihr seid auf einem guten Weg und schon ein ganz großes Stück vorwärts gekommen, seit dem Einführen der Beikost. Als Stillmama kannst du die Beikost ohnehin ganz wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen anbieten.
Beikost ist ein wichtiger Baustein im Entwicklungsgeschehen. Ein beikostreifes Baby braucht Beikost, um sich optimal zu entwickeln. Nur diie Frage nach der Menge und Art, diese ist verschiedentlich zu diskutieren.
Babys, welche mit Säuglingsmilch ernährt werden, brauchen Beikost vorrangig und auch wegen der enthaltenen Nährstoffe und zur Eneergieversorgung, sowie für Anderes. Sie brauchen Beikost, um die Milchmenge (Flaschenzahl) nach und nach, schrittweise reduzieren zu können.
Babys, welche nach Bedarf gestillt werden, brauchen Beikost eher zusätzlich zur Muttermilch und nicht anstatt Muttermilch. Man darf vollkommen bedürfnisorientiert * vorgehen Hier reguliert sich das Reduzieren der Milchmenge ganz automatisch, da das Baby nach Bedarf quasi selbst entscheiden kann. Die Menge der Beikost richtet sich hier, bei einem angemessenen Angebot, ebenfalls nach dem Bedarf. Somit gibt es Babys, welche scheinbar weniger Beikost essen und noch viel Mumi trinken - und trotzdem völlig bedarfsgerecht ernährt sind. Und umgekehrt gibt es Babys, welche viel Beikost essen und wenig Mumi zusätzlich trinken. Beikost erfüllt schließlich viele wichtige Funktionen. Der Erfolg der Beikost sollte nicht nur anhand der Essmengen beurteilt werden und dadurch wohlmöglich zum Beikostdrama werden, falls die Essmengen anfangs noch klein bleiben.
Beikost und Muttermilch ergänzen einander perfekt.
Da du auch stillst, kannst du bei der Breivariante mit Halbmilch bleiben. Durch ausreichendes Stillen ist die Milchmenge im 1. Lj normalerweise ausreichend abgedeckt. Wenn dein Baby den Milchbrei sogar ausgesprochen gerne isst, könntest du vielleicht hier die Menge insgesamt erhöhen, falls dein Baby mehr schaffen würde, und das Rezept belassen wie gehabt. Wenn du willst, kannst du den Milchanteil erhöhen.
Du könntest den Nachmittagsbrei bereits per sofort einführen, wenn du magst. Es geht mehr um die Vielfalt, die dein Baby durch und mit Beikost kennen lernen kann und sollte, darf und weniger um die Essmenge - solange du weiterhin ausreichend stillst bzw stillen kannst oder deinem Baby die Möglichkeit gibst, zu stillen . Stillen ist auch nach dem Breiessen möglich.
Rohes Obst kannst du ausprobieren. Im Alter deines Babys ist das bereits gut möglich.
Ob der Brei gröber oder stückiger in der Konsistenz sein kann, das müsstest du einfach mal asurpbieren wie gut dein Baby damit zurecht kommt. Manche Babys finden das gut, andere Babys nicht.
Es gibt diese Empfehlung, weil man dadurch Kauanreize schaffen möchte. Ab dem 8. Lm möchten viele Babys "kauen", d.h. den Brei mehr spüren und daruaf herum herumbeißen. Das solle das richige Kauen einleiten. Wie gesagt, das sind die theoretischen Überlegungen dazu. Der gröbere Brei wird im Mundraum anders gespürt und wahrgenommen als eine fein pürierter Brei, was wiederum neue Geschmackseindrücke liefert. Da dein Baby bereits schon selbständig Dinge in den Mund nimmt, habt ihr das Thema "neue Konsistenzen anstatt nur feinen Brei" bereits schon erfolgreich angegangen
Pronbiers ruhih mal aus und schau, was dein Baby damit anstellt. Wenn es nicht gut ankommt. dann lässt du es einfach wieder sein.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
* bedüffrnisorientierte Beikost ist auch bei Babys möglich, welche nicht gestillt werden. Hier darf Pre-Milch nach Bedarf gegeben werden. Pre-Millch kann in diesem Fall, ähnlich wie das Stillen, nach Bedarf angeboten werden. Die Trinkmengen variieren dabei, was die Durchführung evtl etwas schwieriger macht.
von
Birgit Neumann
am 10.11.2021