Würde man in Deutschland so auch verfahren?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Frage an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Würde man in Deutschland so auch verfahren?

Hallo Herr Dr. Hellmeyer, im Okt 09 wurde meine Tochter per Not-KS mit Vollnarkose geholt: Blasenriss am Termin, allerdings ohne Wehen. Nach der ersten Einleitung immer noch keine Wehen, die zweite Einleitung ein paar Stunden danach mit Wehen. Allerdings ging der Muttermund trotz Wehen nur 3cm auf und mit jeder Wehe wurden die Herztöne sehr schlecht, so dass man entschied einen Not-KS zu machen. Ich habe jetzt gehört, dass es bei der zweiten Geburt gut sein kann, dass der Muttermund wieder nicht aufgeht bzw. die Wehen wieder nicht auf natürlichem Wege kommen. Stimmt das bzw. woran liegt das denn? Gibt es denn irgendwelche Möglichkeiten im Vorfeld dem "entgegen zu wirken"? Ehrlich gesagt würde mich auch interessieren, wie hoch Sie die Chance sehen spontan zu entbinden :-). Ende Juli werden wir nun unser zweites Kind in China bekommen. Mein FA-Arzt hier ist ein gottseidank ein "Vertreter" für Spontan nach KS und spricht mir auch zu, den Versuch zu starten. Sollte die Kleine über Termin gehen, würde er eine Woche nach Termin den Versuch starten einzuleiten bzw. bei Nicht-Erfolg dann einen KS machen. Würde man in Deutschland auch so vorgehen? Lieben Dank für Ihre Hilfe :-)!

von Whitsundays am 10.05.2012, 10:13



Antwort auf: Würde man in Deutschland so auch verfahren?

Hallo, Ihr Fahrplan klingt gut. Möglichst sollte man nach Kaiserschnitt nicht einleiten und den spontanen Verlauf abwarten, aber das haben Sie ja prinzipiell vor. Die Dynamik nach Wehenbeginn sollte gut sein, ansonsten kann man ja wieder jeder Zeit einen Kaiserschnitt machen. Jede Geburt ist anders und der einzige Grund für den letzten Kaiserschnitt waren ja die schlechten Herztöne und nicht mechanische Probleme wie ein zu enges Becken. Die genauen Chancen sind schwierig zu benennen, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Alles Gute

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 12.05.2012