Hallo,
meine Tochter ist jetzt sechs Monate alt und bekommt seit gut zweieinhalb Wochen Brei : erste Woche Karotte, zweite Woche zusätzlich Kartoffel, danach Öl und seit gestern etwas Apfelmus (orientieren uns am BaWü - BeKi-Modell). Ich wollte eigentlich sechs Monate voll stillen, aber weil sie uns beim Essen schon fast vom Brot abgebissen hat, haben wir schon früher begonnen. Die ersten beiden Breimahlzeiten wurden auch noch mit Begeisterung aufgenommen, danach ließ diese rapide nach. Als die Kartoffeln dazu kamen, war´s noch einmal gut, danach wieder nicht. Dabei macht sie immer den Eindruck, das Breiessen an sich sei nicht das Problem, aber es schmecke ihr einfach nicht. Inzwischen bekommt sie nur noch 75g-Portionen, und selbst die schaffen wir nicht mal halb und auch das nur unter Protest. Mit dem Apfelmus habe ich vor dem Fleisch begonnen, weil ich gehofft habe, dass ihr das besser schmeckt, aber auch das nimmt sie nur widerwilig. Wasser aus dem Becher trinken klappt übrigens völlig problemlos.
Wie soll ich jetzt am besten weiter vorgehen? Erst mal ganz aussetzen und wieder voll stillen? Die Portionen noch kleiner machen? Wie sieht es denn dann mit der Eisenversorgung aus, demnächst stünde ja dann das Fleisch auf dem Plan?
von
juttahase
am 19.05.2011, 12:13
Antwort auf:
Baby mag Brei nicht - wie weitermachen?
Hallo,
da sind Sie nicht alleine, viele Babys haben grundsätzlich Spaß am Löffeln und kommen da relativ schnell gut zurecht. Was den Geschmack anbelangt, gibt es oft kleine Hürden.
Babys kommen mit der Geschmacksvorliebe für „süß“ zur Welt. Das ist ihnen in die Wiege gelegt, denn auch das Fruchtwasser schmeckt süß und die Milch anfangs unterstützt diese Vorliebe. Mit der Umstellung von der reinen Milchernährung auf feste Nahrung müssen Kinder vollkommen andere, neue Geschmacksrichtungen akzeptieren lernen. Hier gibt es mehr oder weniger experimentierfreudigere Sprösslinge. Lassen Sie sich nicht entmutigen, die Erfahrung zeigt, dass sich Geduld und Ausdauer auszahlen. Es handelt sich wirklich um ein vorübergehendes „Nichtmögen“. Wird die neue Kost regelmäßig immer wieder angeboten, kommt es über kurz oder lang zu einer Akzeptanz.
Bieten Sie weiterhin konsequent kleine Mengen Gemüse an. Versuchen Sie verschiedene Gemüsesorten. Auch was das Obst anbelangt, gibt es vielleicht etwas, was der Kleinen einigermaßen schmeckt. Das kann „Bio-Banane“ oder „Bio-Birne“ sein. Finden Sie eine Sorte, könnten Sie das unter den Gemüsebrei mischen. Manche Kinder kann man aus der Reserve locken, indem man einen weichen Löffel oder ein Fingerchen mit etwas Brei bestreicht, so dass sie die neue Kost selbst kennenlernen und erforschen können. Ganz wichtig ist es die Mahlzeit gemeinsam einzunehmen, damit Ihr kleiner Schatz weiter beobachten kann wie Mama und Papa essen.
Richten Sie sich nach den Bedürfnissen Ihres Sprösslings. Gehen Sie behutsam vor und geben so viele Löffelchen wie möglich. Sie haben Zeit, Ihr Kind wird keinen Schaden nehmen. Ich bin mir sicher mit Ruhe und Ausdauer schaffen Sie das.
Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Geduld bald belohnt wird.
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 20.05.2011