Sehr geehrter Herr Dr. Kniesburger, mir wurde von Frau Höfel geraten, mich nochmal an Sie zu wenden. Meine 1. Geburt liegt nun 2,5 Jahre zurück und eigentlich wünschen wir uns ein zweites Kind, ich habe aber große Angst vor weiteren Verletzungen und einer möglichen Inkontinenz. Gleichzeitig traue ich mich nicht in ein Beckenbodenzentrum, weil ich irgendwie denke, dass es mir dazu "zu gut" geht und mein Unwohlsein nicht berechtigt ist, können Sie mir da vielleicht eine Einschätzung geben? Mein 1. Kind wurde im Geburtshaus geborgen, wog 4200gr und war 55cm groß, Kopfumfang wurde am ersten Tag 35cm und am zweiten Tag 37cm gemessen. Ich selbst bin 1,65m groß und wiege normalerweise 60kg, zum Geburtstermin wog ich 74kg. Die Geburt an sich fand ich schön und genauso wie ich es mir gewünscht hatte. Leider habe ich in den letzten Minuten Verletzungen davon getragen. So wie ich das laienhaft verstanden habe, habe ich einen Dammriss 2. Grades (war kein Problem) und einen mittleren Schamlippenriss (sehr Schmerzhaft) und mein weiterhin bestehendes Problem: Ich bin rechts und links vom Damm den Geburtskanals hoch in zwei Rissen gerissen. Die Narben spüre ich und mein Scheideneingang ist anders geformt als vorher, die Scheide erscheint mir innen sehr sehr weit. Beim Sex fühle ich kaum noch was, denn der Scheideneingang ist vernarbt und innen ist alles so weit. Direkt nach der Geburt konnte ich Blähungen gar nicht zurück halten und war kurz stuhlinkontinent, das ist wieder besser geworden. Beim schnell Laufen, hüpfen oder ähnlichem verliere ich tröpfchenweise Urin aber nur wenig. Lange hatte ich das Gefühl, mir fällt unten herum einfach alles raus, wenn ich nur eine Einkaufstüte hochgehoben habe, hatte ich das Gefühl es steht unten etwas aus meiner Scheide heraus. Über die Zeit habe ich mich an das seltsame Gefühl gewöhnt und es ist schon besser geworden. Ich war bei normaler Rückbildungsgymnastik und versuche regelmäßig Beckenbodenübungen zu machen, das Abstillen im 2. Lebensjahr hat vor allem geholfen seitdem fühlt es sich wieder fester an. Ich kann jetzt zwar nicht unbedingt Trampolin springen aber wieder fast normal so leben. Mein Gynäkologe sagt, dass alles normal sei, und das es nunmal solche Veränderungen gibt wenn man ein Kind kriegt. Physiotherapie wollte er mir nicht verschreiben als ich 6 Monate nach der Geburt darum bat. Als ich 2 Jahre nach der Geburt nochmal Probleme beklagt habe, empfahl er öfter Sex und beim Sex mal anzuspannen so das ich den Beckenboden besser kennenlerne und trainiere... Diese Einschätzung verunsichert mich sehr.
von Luna2408 am 26.04.2020, 19:33