Mitglied inaktiv
Hallo, Prof. Jorch, mein Sohn, ehemaliges Frühchen der 33. SSW, korrigiert jetzt 9 1/2 Monate alt, hat Probleme, in den Handstütz zu kommen. Er zieht sich zwar überall hoch, meistens noch in den inzwischen schon sehr stabilen Kniestand, immer öfter aber auch schon zum noch etwas wackligen Stehen, er robbt mit einem beachtlichen Tempo, wobei er die Beine schon mit richtigen Krabbelbewegungen bewegt (also abwechselnd und gleichmäßig mit den jeweiligen Armen) und den Popo anhebt, er klettert über Kisten, meine Beine usw. ohne Probleme. Er stützt sich dabei aber nur sehr selten mit den Händen auf, fängt sich vielmehr häufig mit den Ellenbogen bzw. Unterarmen ab oder rutscht ganz langsam vorwärts, bis er mit dem Kopf Halt findet. Wenn ich ihm beim Vierfüßlerstand helfen möchte und ihm mit einer Hand unter der Brust Halt gebe, lässt er sich trotzdem auf die Unterarme fallen und robbt dann in der ihm eigenen Technik weiter. An ein Aufrichten aus der Bauchlage in den Vierfüßlerstand mit anschließendem Sitzen ist natürlich überhaupt nicht zu denken. Wenn ich ihn selbst hinsetze, bleibt er allerdings bereits längere Zeit sitzen und spielt auch dabei. Wir machen bereits seit 7 Monaten Krankengymnastik nach Vojta bzw. Bobath, kommen aber im Moment nicht so richtig weiter. Was könnte die Ursache dieser Verzögerung sein? Und was kann man eventuell noch tun, um ihm bei der Weiterentwicklung zu helfen? Ich weiß mir langsam keinen Rat mehr, wie ich ihn noch unterstützen kann und auch die Physiotherapeutin ist derzeit wohl etwas ratlos. Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass er auch erst sehr spät sein Köpfchen in Bauchlage sicher heben konnte und sich umgedreht hat, dann aber eine rasante Entwicklung gehabt hat. Bis auf den nur seltenen Handstütz sind wir motorisch auch sehr zufrieden mit ihm. Aber er braucht ihn doch für seine weitere Entwicklung oder gibt es auch Kinder, die den Handstütz erst sehr viel später beherrschen und sich trotzdem normal entwickeln? Außerdem habe ich noch eine Frage hinsichtlich des SIDS-Risikos. Der Kleine schäft noch bei uns im Schlafzimmer. Er schläft im Schlafsack in seinem eigenen Bett ohne Nestchen, Plüschtiere o.ä., bei uns raucht keiner, wir lüften das Schlafzimmer viel und achten darauf, dass es nicht zu warm wird. Derzeit ist aber das Problem, dass er jeden Abend, wenn wir ins Bett gehen wollen, wach wird, egal, wie leise wir uns verhalten. Er schläft dann erst wieder ein, wenn ich ihn gestillt habe. Hunger kann er eigentlich nicht haben, da er ordentlich Abendbrot isst. Wir überlegen daher, ihn so langsam zum Schlafen in sein eigenes Zimmer umziehen zu lassen und hoffen, dass er dort ruhiger schlafen kann. Dies widerspräche aber Ihrer Empfehlung, die Kinder bis zum korrigierten Alter von einem Jahr im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen. Können wir es trotzdem wagen oder ist das Risiko noch zu groß? Viele Dank bereits jetzt für Ihre Antwort, ich finde es immer wieder toll, wieviel Zeit und Arbeit Sie in dieses Forum investieren. Mit Ihren Antworten haben Sie mir schon oft weitergeholfen. Viele Grüße
Fragen mit viel Text ermöglicher meistens kurze Antworten, weil nicht soviele Varianten berücksichtigt werden müssen - also: 1. Lassen Sie bitte die Unterarme Ihres Sohnes kinderärztlich untersuchen (Knochen, Muskeln, Reflexe). Wenn alles ín Ordnung ist, gehört Ihr Sohn zu den Kindern mit individuellem Entwicklungsweg, d.h. Sorgen sind nicht angebracht. 2. Mitschlafen im Elternzimmer ist wie viele andere Faktoren auch insbesondere in den ersten 6 Lebensmonaten sinnvoll. Da Sie anderweitige gute Gründe für einen Umzug haben, rate ich Ihnen zu.
Mitglied inaktiv
Ich habe noch vergessen, zu erwähnen, dass er wohl immer noch ziemlich asymmetrisch ist. Zu Beginn der Physiotherapie war er sehr stark rechtskonvex, allerdings hatte sich das zwischenzeitlich schon ziemlich gebessert. Ich war heute wieder bei der Physiotherapeutin, die festgestellt hat, dass sein Körper, insbesondere, wenn er sich hochzieht, noch immer stark nach rechts "ausbeult". Könnte es auch sein, dass er unter irgendeiner Blockade leidet oder sogar eine Schädigung der Wirbelsäule vorliegt, die ihm Schmerzen verursacht, so dass er aus diesem Grund den Handstütz verweigert? Wäre gegebenenfalls eine Vorstellung beim Orthopäden oder Chiropraktiker sinnvoll? Vielen Dank und viele Grüße
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