Frage: Einschlafprobleme

Guten Tag, Ich habe einen korrigiert 7 monate alten Sohn, der 2 Monate aufgrund der schlechten Versorgung per ks auf die Welt kam (er wog bloss 1335 g). Die ersten 6 Wochen schrie er viel, es besserte sich dann zusehends, schlafen war bis zum 4 Monat kein Problem. Hab ihn anfangs nie in den Schlaf schaukeln müssen, mit 4 Monaten dann aber schon. Phasenweise ging es auch wieder ohne. Nun sind wir bereits Anfang 8 Monat und ich habe noch immer keinen festen Schlaf und easemsrhythmus etablieren können, da er auch sehr wenig isst bzw trinkt, wir waren deshalb viel mit der Kinderärztin in Kontakt und starteten früher mit der beikost. Er nimmt langsam, aber stetig zu und ist auch sehr aufgeweckt. Leider brqicht er noch immer viel Schlaf, teilweise alle 1,5-2 Stunden, so dass es mit festen essenszeiten schwierig wird, so wir heute z. B. : um halb 5 trank er 60 ml, natürlich hab ich ihn dann um halb neun gefüttert, er zeigte aber bereits um 08:00 müdigkeitsanzeichen, da legte ich ihn schon ins bett. Er war dann sehr unruhig und mir war nach 20 Minuten klar, dass es länger dauern würde, also hab ich ihn dann noch schnell gefutterr. Da aß er 100 g milch brei. Momentan lernt er daa krabbeln und ist deshalb sehr unruhig beim einschlafen. Vor noch 2 Wochen war es möglich, ihn hakbwach hinzulegen und er wchaffte es dann selber, jetzt ist es so, dass ich ihn nach 45 Minuten wieder in den Schlaf getragen habe. Wiege ihn immer sanft, meide aber augenkintakt, da ich angst habe, ihn da zu viel zu stimulieren. Dann leg ich ihn ab und lass ihn alleine probieren, gehe dabei aber immer raus. Jetzt lese ich immer, dass man mit dem Tragen aufhören soll, aber er tut mir so leid, nach dem er es 45 Minuten selbst probiert hat und ich ihn da quasi allein gelassen. Habe (komme schon alle 5,10inutej rein, ausser er schreit, dann natürlich sofort) habe angst, dass das auf die Bindung geht. Oft hab ich keinen nerv mehr, mich hinzusetzen, bis er einschläft. Hab dann das Gefühl, er verbindet meine Anwesenheit mit Spielen. Mittlerweile wird er nachts tw stündlich, alle 2 stunden wach. Ich bin total fertig und denke, alles falsch zu machen, weil er doch noch 3-4 schläfchen braucht, das oft 30 minuten (das fände ich ja noch super) und noch öfter eine stunde (manchmal sogar 1,5 stunden) braucht und er in der Nacht auch häufig wach wird. Darf ich ihn denn in den Schlaf tragen oder verwöhne ich ihn da zu viel? Kann es sein, dass er als Frühchen das einfach noch braucht? Sonst gehe ich tagsüber mit dem. Kiwa raus, Decke den kiwa auch mit einer Windel ab, damit er schneller einschläft, da klappt es meistens nach 10 bis 20 Minuten. Momentan ist das aber aufgrund der extremen Hitze nicht möglich. Anscheinend soll er in der Nacht auch keine Milch mehr brauchen, aber wir sind so froh, wenn er etwas trinkt! Er kriegt ja bereits am Tag 3 breie, Dru m bin ich froh, wenn er in seinen 12 Stunden seine 350 ml Milch trinkt (leider immer in mini Portionen, a 70-80 ml) Hab saw Gefühl, ich bin eine rabenmutter und komplett überfordert. Möchte ihm die nähe geben, aber eben auch der selbstregulation nicht im Wege stehen. Hab aber das Gefühl, dass er im Moment sehr viel. Lernt und auch zahnt (so genau was man das ja nie) und er es braucht... Zeitweise ging es auch ohne meine zutun wieder besser, aber momentan ist keine Besserung in Sicht. Was raten Sie mir? Danke für die Auskunft!

von JanaCel am 29.07.2020, 09:24



Antwort auf: Einschlafprobleme

Ihre Fragen sind weniger von medizinischer sondern mehr von pädagogischer Natur. Hier geht es nicht allein um Ihr Kind sondern vor allem auch um Sie selbst. Ihre Gesundheit steht auf dem Spiel! Ihr Kind braucht jetzt 4 bis 5 Mahlzeiten am Tag wobei mit der Beikosteinführung immer eine Milchmahlzeit komplett durch einen Brei ersetzt werden soll. Im Brei ist genügen Flüssigkeit enthalten, so dass Sie zusätzlich keine Trinknahrung geben müssen. In der Nacht sollten Sie Ihrem Kind keine Trinknahrung geben. Ihr Kind muss lernen, dass in der Nacht geschlafen wird. Sie sollten Wachphasen in der Nacht nicht mit Trinken "belohnen". Wenn Ihr Kind nachts aufwacht können Sie ihm kurz die Gewissheit Ihrer Anwesenheit vermitteln, sollten dann aber den Raum verlassen. Ihr Kind wird schreien, was Sie dann aushalten müssen. Mit der "Sanduhrmethode" können Sie die Zeit, nach der Sie Ihrem Kind Ihre Anwesenheit vermitteln, nach und nach verlängern. Das bedeutet, dass Sie anfangs 5 Minuten nach Beginn des Schreiens ins Zimmer gehen; beim nächsten Mahl erst nach 10 Minuten, dann nach 15 Minuten usw. Ihr Kind wird sich langsam daran gewöhnen und die Zeit des Schreiens wird sich dann so nach und nach verkürzen bis Ihr Kind in der Nacht am Ende gar nicht mehr aufwacht. Wenn Sie mehr Beratung und Hilfe brauchen, können Sie sich an eine Beratungsstelle für Mutter-Kind-Interaktionsstörungen ("Schreiambulanz") wenden. Vielleicht finden Sie in der Nähe Ihre Wohnortes so eine Beratungsstelle.

von PD Dr. med. Dirk Manfred Olbertz am 29.07.2020



Antwort auf: Einschlafprobleme

Ich habe leider gerade keine Zeit, um mehr zu schreiben, aber der Expertentipp scheint mir wirklich sehr fragwürdig. Hast Du vielleicht eine Hebamme die Du direkt vor Ort um Rat fragen kannst? Oder Entlastung durch den Familien- und Freundeskreis? Ansonsten wird ja auch empfohlen, Babys im ersten Lebensjahr im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen. Meine Tochter hat zB selig Im zum Balkonbett umgebauten Babybett direkt neben mir geschlafen und wenn sie wach wurde, half es oft schon, dass ich Händchen hielt. Mit dieser hier genannten Sanduhrmethode setzt Du auf jeden Fall die Bindung aufs Spiel, was übrigens nicht nur die Beziehung zwischen Dir und dem Kind beeinflusst, sondern später auch die Fähigkeit Deines Kindes, gesunde Beziehungen zu anderen Mitmenschen aufzubauen beeinträchtigen kann. Ich selbst bin natürlich keine Expertin, habe mich aber Durch viele verschiedene (seriöse) Quellen - auch Ärzten - informiert und bin gerade etwas irritiert, dass Du hier so einen Rat bekommst... Aber es stimmt natürlich, dass Du Deine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen darfst.

von Ankaba am 30.07.2020, 18:15



Antwort auf: Einschlafprobleme

Ich habe auch zwei schlechte Schläfer. Es muss nicht unbedingt an der Frühgeburt liegen, sondern ist oft auch einfach vom Baby abhängig. Mein Großer, geboren bei 36+4 SSW und wie ein reifes Baby, hat 4,5 Jahre nicht durchgeschlafen und die ersten 2 Jahre war ich immer beim Einschlafen bzw. nachts, wenn er wach wurde, bei ihm. Erst dann hab ich ihm die Einschlafbegleitung abgewöhnt, als er verstehen konnte, dass ich trotzdem da bin und immer wieder komme, wenn er mich braucht. Der Kleine, geboren bei 25+2 SSW, ist jetzt 2 Jahre alt und er schläft immer noch nicht alleine ein. Das Einschlafen dauert auch oft sehr lange und nachts wird er noch häufig wach. Ja, es ist anstrengend, aber ich würde meine Kinder nie alleine schreien lassen. Das einzige, was sie davon lernen, ist, dass niemand kommt und sie alleine gelassen werden. So fühlt es sich nämlich für die Kinder an. Natürlich musst du auch auf deine Bedürfnisse achten, aber alleine schreien lassen und nach Uhrzeit ins Zimmer rein- und rausgehen, wäre nie eine Alternative für mich gewesen. Versuch es dir so bequem wie möglich zu machen. Leg dich zu deinem Kind ins Bett dazu und da kannst du dann ja auch konsequent sein und musst dich natürlich nicht zum Affen für dein Kind machen. Wenn es dabei dann brüllt, ist es ja was anderes, du lässt es dann ja nicht alleine, sondern setzt nur deine Grenzen durch. Ich lege mich mit dem Kleinen ins Bett und wenn er arg herumturnt oder mich ärgert, dann sage ich ihm, dass er sich hinlegen muss und liegen bleiben muss und sonst muss er sich in sein Gitterbett legen. Das will er nicht und deshalb hört er dann meistens doch damit auf. Der Große hat mich länger geärgert und etliche Nerven gekostet. Aber auch bei ihm hab ich konsequent meine Grenzen bewahrt und ihm gezeigt, dass ich nicht bei ihm liegen bleibe, wenn er mich ärgert. Irgendwann lernen sie selber einzuschlafen und brauchen nicht mehr so viel Nähe. Mein Großer ist ab 2 Jahren dann problemlos alleine schlafen gegangen. Jetzt ist er 6,5 Jahre alt und Schlafengehen war nie ein Problem. Er hat keine Angst vorm Schlafen, keine Schlafstörungen, er geht alleine in sein Bett in seinem Zimmer schlafen und schläft innerhalb von zehn Minuten ein. Bis dahin war es ein langer Weg, aber es hat sich gelohnt, dass ich all meine Nerven und Kraft aufgewendet habe, denn jetzt habe ich ein Kind, das keinerlei Angst vorm Schlafen hat und das auch nicht noch ständig aufsteht oder ähnliches. Deshalb mache ich es beim Kleinen wieder so, weil ich davon überzeugt bin, dass auch er irgendwann alleine einschlafen wird, wenn er so weit ist und mich nicht mehr braucht. Und bis dahin bin ich für ihn und gebe ihm die Sicherheit und so viel Vertrauen, dass er es dann selber kann. Wenn du nicht mehr kannst, dann wechsle dich mit deinem Mann ab oder vielleicht kann jemand anderes, wie Oma, Tante, etc. einmal pro Woche das Schlafengehen übernehmen. Tagsüber haben meine Kinder auch beide nur im Kinderwagen geschlafen und das war auch vollkommen in Ordnung für mich. Versuche auch selber innerlich zur Ruhe zu kommen und dich nicht zu ärgern, denn das überträgt sich auf das Kind und dann sind sie oft noch anstrengender. Ich habe es immer gemerkt, dass es leichter war, wenn ich auch ruhig war und je mehr ich wollte, dass sie doch endlich schlafen, desto länger hat es gedauert. Halte durch, irgendwann wird es leichter, auch wenn es womöglich noch lange dauert! Aber wenn du jetzt das Urvertrauen aufbaust und deinem Kind genug Sicherheit gibst, dann wird es irgendwann alleine schlafen können. Kinder, deren Urvertrauen zerstört wurde, resignieren einfach nur und entwickeln womöglich auch auf längere Zeit gesehen, Schlafstörungen bzw. Ängste. Das war es mir nicht wert, das Risiko einzugehen. Denn dafür hat man dann womöglich über Jahre Probleme. Alles Gute!

von sunnydani am 31.07.2020, 12:27