Frage: Medikation von Eisen und Vitamin D

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Radke, ich wende mich an Sie um eine Drittmeinung zu erhalten,weil meine beiden Kinderärzte sich bezüglich der Eisen- Gabe nicht einig sind. Nun zum Hintergrund: Mein Sohn, geb. durch Sektio in 33 SSW plus 5 mit 1330g erhält seit der Geburt das Eisenpreparat Ferosanol und die D -Florette. Am 21 März wird er 3 Monate alt und ist heute 4000g schwer. Seit 4 Wochen leidet er leider an schweren Verstopfung und starken Blähungen. Dies zeigt sich durch ständiges Schreien, Pupsen und Stuhlgang nur mit Kümmelzäpchen. Aus diesem Grund wandten wir uns an unseren beiden Kinderärzte: Die Meinung der einen Ärztin ist das es keine Alternative zu Ferosanol gibt, weil das, dass einzige Präparat auf dem Markt wäre, das zweiwärtig ist und alle anderen Eisenmittel aufgrund deren Dreiwärtigkeit nicht wirken würden. Sie empfiehlte uns dadurch das Ferosanol weiter in Kombination mit Traubenkernöl bzw. Milchzucker zum abführen, zu nehmen. Mir stellt sich die Frage, ob das Traubenkernöl negative Folgen für den Darm meines Kindes hat. Bei Milchzucker liegt leider eine Familienvorgeschichte vor, das heißt genetische Laktoseintolaranz. Sie empfiehlt auch keine Verringerung der Dosis. Hingegen der Kollege eine Halbierung der Dosis in Betracht zieht, aufgrund der Fütterung mit Beba Pre Ha Nahrung, die Eisen haltig ist. Meine Sorge ist es, dass selbst die Halbierung der Dosis keine Verbesserung bringt. Abhilfe schaffte die Umstellung von Ferosanol auf Ferum Hausmanntropfen. Seitdem hat der Kleine wenigstens öfter selber Stuhlgang. Da meine Kinderärztin diese Medikation strickt ablehnt, möchte ich Ihre Fachmeinung dazu erfahren.Von der D -Florette hatte mein Kleiner leider ebenfalls Verstopfung und von Devit Tropfen starkes Erbrechen. Welche Alternative empfehlen Sie? Seit der Entlassung Ende Januar 2019 aus der Klinik wurde kein Blutbild mehr gemacht. Eine weitere Frage ist, ob es sinnvoll wäre lieber laktosefreie Nahrung wegen der Laktoseintoleranz in der Familie zu verabreichen. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Mühe und verbleibe wartend mit freundlichen Grüßen, Reich

von Reich am 18.03.2019, 13:03



Antwort auf: Medikation von Eisen und Vitamin D

Meine Position dazu ist folgende: 1. Welches Eisenpräparat Sie geben, ist letztlich egal. Es werden von allen nur maximal 10 % in den Darm aufgenommen. Alle Eisenpräparate sollen auf leeren Magen gegeben werden, ca. 30 min. vor der nächsten Mahlzeit. Die Dosierung soll entsprechend der Beipack-Zettel Vorgabe erfolgen, die Dauer der Behandlung beträgt mindestens 3 Monate. Ab dem 5. Monat sollte eine fleischhaltige Beikost gegeben werden, um den Eisenhaushalt zu stabilisieren. Traubenkernöl und Laktose braucht Ihr Kind nicht. In Beba HA sind 7 % Laktose enthalten. 2. Die Blähungen und die Verstopfung sprechen gegen eine Laktoseintoleranz. Hierbei hat man zwar Blähungen, aber keine Verstopfung, sondern eher dünne Stühle. Ich zweifle diese Verdachtsdiagnose an. 3. Die Verstopfung ist wahrscheinlich funktionell bedingt und wird durch die Eisengaben noch verstärkt. Geben Sie Movicol als Stuhlweichmacher (2 x 1/4 oder 1/2 Beutel in Wasser lösen und trinken lassen. 4. Das Vitamin D irgendwelche Symptome macht, halte ich für de facto ausgeschlossen. 5. Alle 6 bis 8 Wochen sollte ein Blutbild kontrolliert werden, um den Erfolg der Eisenbehandlung einschätzen zu können.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 18.03.2019



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