Weinerlich

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Weinerlich

Guten Abend, sehr geehrter Herr dr. Nohr, Unsere Tochter, 25 mon, ist seit 2 Wochen auffällig/ vergleichsweise extrem weinerlich, und sie tut mir so leid weil sie sich frustriert fühlt. Sie weint aus verschiedenen Gründen heraus, mal fällt was runter, oder weil das Trampolin nass vom Regen ist. Sonst hat sie das kaum berührt also nie geweint. Heute schon über 10 mal ohne wirklichen Anlass, in der Vergangen Zeit, war nichts was aufgewühlt haben könnte, kein impfen, kein schimpfen, keine Veränderungen es war alles wie immer. Am Wochenende bzw wenn ich heimkomme ist es lt meiner Frau besser. Was denken sie über das häufige weinen? Steckt doch was dahinter ein Erlebnis von dem wir nichts wissen oder kann es Wachstumsschub der Auslöser sein Herzlichen Dank für Ihre Hilfe hier. Beste Gesundheit Vg Christoph

von Tristar am 08.06.2020, 22:46



Antwort auf: Weinerlich

Lieber Christoph, es könnte sein, dass Ihre sich entwickelnde Tochter immer mehr in der Lage ist, mit Geschehnissen auch Gefühle zu verbinden. Das erweitert die Lebenserfahrung und emotionale Breite, ermöglicht aber auch leidvolle Momente. Mit-Leid mit Lebewesen und Gegenständen (Kinder können diese ja noch "beleben"), denen etwas zustösst, die kaputt gehen usw.. Wenn Sie am WE da sind, dann ist die Ablenkung wieder größer, Anderes wichtig und dann wird es vielleicht seltener wahrgenommen. Man sollte dieses Mit-Leiden ernst und wichtig nehmen, es ist eine Phase der Mit-Gefühlentwicklung, auch wenn wir das als Erwachsene oft kurios finden (es ist gar nicht schlecht mal zu versuchen, das gefühl der Tochter nachzuvollziehen) und/oder nicht verstehen. Ein Weg könnte sein, das Gefühl aufzunehmen, in Worte zu fassen und mit dem Kind Lösungsmöglichkeiten zu finden ("nach dem Regen machen wir das Trampolin zusammen wieder trocken" usw.). Aber nicht um das Gefühl schnell wegzumachen, sondern um Ihrem Kind die Erfahrung zu vermitteln, dass auch wieder Wege aus dem Leid herausführen. Es ist ein neues Stadium wenn die Gefühle spürbarer werden. Viel Freude bei der Begleitung dieses besondern Weges der Entwicklung. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 09.06.2020



Antwort auf: Weinerlich

Hallo, wahrscheinlich trifft es nicht auf Euch zu, da sich das Weinen erst vor kurzem verstärkt hat und nicht „schon immer“ so war, aber sicherheitshalber poste ich den Link trotzdem: Ich habe vor kurzem gelernt, dass es „gefühlsstarke“ Kinder gibt. Vielleicht ist das für Euch interessant (der Link führt zu einem Interview mit der Autorin Nora Imlau): https://www.randomhouse.de/gefuehlsstarke-kinder/Nora-Imlau-im-Interview/aid79843_16385.rhd Viele Grüße!

von Curcuma am 09.06.2020, 23:04



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