situationsbedingtes Verhalten?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: situationsbedingtes Verhalten?

Guten Abend und herzlich Willkommen . Ich hoffe in Ihnen den richtigen Ansprechpartner zu finden. Seit Sommer letzten Jahrrs findet regelmäßiger Umgang mit dem Vater meines knapp 2 Jahre alten Sohnes statt. Bis November letzten Jahres kam er 1x die Woche für einige Stunden zu uns und nun nimmt er den Kleinen mit zu sich. Mein Sohn war 6 Monate zum Zeitpunkt der Trennung und hatte fast ein halbes Jahr gar keinen Kontakt zu seinem Vater - ausgehend vom Vater. Am Anfang des Umgangs gab es jedesmal fanach furchtbare Nächte,das besserte sich von Monat zu Monat. Nun hat letzte Woche 2x Umgang stattgefunden und es war richtig schlimm. Mein Sohn ist ein ruhiger Schläfer,bewegt sich kaum und redet mal kurz im Schlaf. Nach den beiden Umgängen allerdings war er extrem unruhig,als ob er einen Marathon laufen würde,er sagt ständig Mama und weint fast - einmal ist er mitten in der Nacht aufgestanden und hat nach mir gerufen und geweint. Ist das Verhalten aufgrund der Situation noch normal? Ich hatte als es im Sommer so ähnlich war mit unserem Kinderarzt gesprochen und er meinte,ich soll es beobachten,denn natürlich bringt der Weg zum Psychologen nicht sonderlich viel. Ich habe schon wieder Sorge vor dem nächsten Umgang. Denn das passiert ja in allen anderen Nächten nicht. Können Sie mir evtl Aufschluss geben? Vielen Dank

von Surematu am 13.02.2018, 21:32



Antwort auf: situationsbedingtes Verhalten?

Ein Grundsatz bei getrennten Eltern ist, es so einvernehmlich wie möglich zu gestalten. Das Kind merkt sehr genau, wie gut oder schlecht die Eltern zueinander stehen. Die erste Frage ist also, wie gut können sie sich mit dem Vater des Kindes verständigen ? Dass ihr Sohn auf Trennung von ihnen und Kontakt zum längere Zeit nicht anwesenden Vater reagiert, ist klar. Da er es auch nicht verstehen und einordnen kann, warum wer gerade weg ist oder nicht, ist auch nachvollziehbar, dass er mit Beunruhigung reagiert. Allerdings könnte nach ca. acht Monaten regelmäßigen Kontakts schon eine gewisse Sicherheit in der Vater-Sohn-Beziehung sein. Aber aus Sicht des Kindes ist das entweder - oder, Vater oder Mutter nicht verstehbar und deshalb wird er weiter beunruhigt sein. Wenn er glauben kann, dass der Ablauf für beide Eltern ok ist, sind die Chancen für gute Lösungen viel größer. In Psychotherapien mit Kindern lege ich viel Wert darauf, die Eltern als Eltern, auch wenn sie kein Paar mehr sind, zu stärken. Denn die gemeinsame Elternzeit dauert noch viele Jahre. Da sind Familienberatungsstellen oft sehr hilfreich. Ich hoffe das hilft Ihnen ein bißchen weiter. Herzlichen Gruß Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 14.02.2018



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