Guten morgen
Ich verfolge immer sehr gespannt ihren Antworten hier und finde dass sie super Ansichten haben. Nun hab ich selber eine Frage .. mein sohn 2,5 jahre ist und voraussichtlich bleibt ein einzelkind. Wir gehen 2 mal die Woche in spielegruppe. Leider haben wir sonst selten Kontakt mit Kindern. In spielegeuppen beobachtet er die Kinder aber agiert selber noch wenig mit ihnen. Ich mache ihm keinen Druck diesbezüglich. .. eigentlich wollte ich ihn mit 3 in Kindergarten geben .... aber ich bin nun am überlegen erst mit 4 Jahren ... erstens hab ich die Zeit um ihn zu betreuen und wenn ich arbeite wird er von Oma betreut was er liebt ... glauben sie hat kind grosse Nachteile erst mit 4 Jahren in den Kindergarten kommt .... Danke ihnen
von
michaela36
am 27.11.2018, 06:12
Antwort auf:
Kindergarten mit 4
Liebe Michaela,
verschiedene Zeiten haben auch verschiedene Vorstellungen. In einer Gesellschaft, in der es selbstverständlich geworden ist, die Kinder mit einem Jahr oder weniger in die KiTa zu geben, ist Ihre Frage selten geworden.
Grundsätzlich glaube ich, dass die KiTa eine gute und hilfreiche Einrichtung ist. Aber das Alter, in dem das für ein Kind richtig ist, ist verschieden. Wenn Sie nun eine Situation haben, in der Sie ihr Kind sowohl versorgen können, als auch auch Kontakte zu anderen Kindern arrangieren können, kann das für Ihren Sohn genau richtig sein, erst mit 4 in die KiTa zu gehen. Wenn Sie aber das Gefühl haben er sei unterfordert, brauche mehr gleichaltrigen Kontakt und langweile sich bei Oma und Ihnen, dann ist die KiTa mit 3 richtig. Und mit beiden Entscheidungen liegen Sie eigentlich ganz gut, weil er mind. 3 Jahre hatte, sich im Kontakt mit der Familie zu entwickeln.
Also sind beide Entscheidungen möglich, Sie können eigentlich nichts falsch machen. Eine gute Ausgangssituation.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 28.11.2018
Antwort auf:
Kindergarten mit 4
Ich bin zwar nicht Dr. Nohr, hoffe aber es ist ok, wenn ich dazu etwas schreibe.
Als ich Kind war, gab es KiGa erst ab 4. Und ich würde mich und alle anderen Kinder der 70er nun nicht als sozial unterentwickelt deswegen bezeichnen. Ok, damals gab es dann eben die Nachbarskinder, die ja auch alle zu Hause waren - aber du bietest ihm ja Kontakt zu anderen Kindern.
Ein guter KiGa ist sicher nicht schädlich - ob er zwingend notwendig ist für eine gesunde Entwicklung? Studien besagen eigentlich alle, dass der KiGa wichtig ist für Kinder aus instabilen Familienverhältnissen oder um die Integration bei Migranten-Kindern zu fördern, die zu Hause sonst nur unzureichend Deutsch lernen etc. oder weil sie durch die Eltern zu wenig Förderung oder Kontakt zu anderen Kindern haben. Es gibt meines Wissens nach keine Studie die belegen würde, dass Kinder unbedingt ab xJahren in den KiGa müssen, um nicht sozial benachteiligt zu sein, wenn sie zu Hause gut betreut und gefördert werden.
Wenn du das Gefühl hast, dein Kind würde unter mangelndem Kontakt leiden oder sich sozial nicht so gut entwickeln wie andere Kinder, dann würde ich KiGa ab 3 sagen. Wenn alles gut ist, sehe ich keinen Grund, warum du ihn nicht erst ab 4 schicken könntest.
Dann aber würde ich es tatsächlich tun, denn trotz allem denke ich, die Erfahrung der Gruppe und den Gruppenregeln hilft, ihn dann auf die stärker regelbehaftete Schulzeit vorzubereiten (da er Einzelkind ist und zu Hause keine "Gruppe" mit "Gruppenregeln" hat), Vorschulpogramme und Aktivitäten zu erleben etc. Und: irgendwann ist es für Kinder einfach cooler, mit anderen Kindern zu spielen. Eltern können sich so abgefahrene Sachen gar nicht ausdenken, wie Kinder untereinander das im Spiel können :-)
von
cube
am 27.11.2018, 10:40