Frage im Expertenforum Kompetenzzentrum für Zwillings- & Drillingseltern an Alexandra Jaeger:

Zwilling sehr dominant

Alexandra Jaeger

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Gründerin von extrakind – über(s)leben mit Zwillingen und Drillingen

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Frage: Zwilling sehr dominant

schokofrosch

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Hallo,  mein Zwilling ist mir gegenüber sehr dominant. Früher haben wir alles gemeinsam gemacht. Wir waren immer wie eine Einheit und ich hatte nicht das Gefühl, dass das nicht aus beidem Interesse hervorgeht. Das Einzigste, was früher auch schon war, ist, dass der andere Zwilling immer dominanter war und ich ruhiger.  Jetzt ist es aber so, dass das Verhältnis immer weiter ausseinander geht und der Zwilling auch sehr aggressiv mittlerweile auf mich reagiert. Es kommen Sätze wie, ich solle mir meine eigenen Freund suchen. Es kommen aber auch mir gegenüber Herabwürdigungen und Demütigungen, in dem ich als schlechter bei anderen dargestellt werde.  Machen wir dann Dinge zusammen und es war vorab so vereinbart, fühle ich mich schon seit kurzer Zeit, fehl am Platz. D.h. ich werde dann stehen gelassen, während mein Zwilling sich dann zu anderen zieht in den Bekanntenkreis und ich wie ein Trottel da stehe und mich frage, warum ich überhaupt dort mit hingegangen bin.  Auch ist mein Zwilling so, dass ich ständig parade stehen muss: d.h. ruft er an, soll ich ans Telefon gehen, auch wenn er weiß, dass ich auf Arbeit muss oder einen Termin habe. Es wird praktisch nicht respektiert, dass ich auch Sachen habe, die ich machen muss. Meine Arbeit wird auch herabgewürdigt und ich werde bei anderen schlecht gemacht. Das meine Arbeit nicht hart wäre. Erklären oder auch mal für mich Partei ergreifen, darf ich nicht, weil ich dazu nicht komme, weil dann sofort, das Telefonat beendet wird oder das Telefon ganz und gar abgestelltw ird. 


Alexandra Jaeger & Team

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Hallo Schokofrosch, ich musste über Deine Frage nachdenken und danke Dir erst einmal für Dein Vertrauen. Da ich nur erahnen kann, wie alt Du bist, muss ich leider etwas neutraler/allgemeiner antworten. Ich bin mir aber sicher, dass Du trotzdem etwas daraus mitnehmen kannst, was Dir hilft, die Beziehung zu Deinem Zwilling für Euch beide wieder zu verbessern.  Es ist ganz normal, dass du dich in Umbruch-Phasen deines Lebens mit gemischten Gefühlen auseinandersetzt, besonders wenn es um die Beziehung zu deinem Zwilling geht. Zwillinge haben oft eine ganz besondere Verbindung, die in der Kindheit stark ausgeprägt ist. Wenn dein Zwilling  jetzt mehr Abgrenzung sucht, kann das für dich verwirrend und schmerzhaft sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch, auch dein Zwilling, in der Jugend seine eigene Identität entwickeln möchte. Diese Abgrenzung kann manchmal wie Kontrolle oder Dominanz wirken, ist aber oft ein natürlicher Teil des Erwachsenwerdens. Es bedeutet nicht, dass Dein Zwilling  die gemeinsame Zeit oder die Verbindung zu dir nicht schätzt oder gar vergessen hat, was Euch als Paar-Identität ausgemacht und gegeben hat. Ich finde es wichtig, dass Du Dir einmal selbst aufschreibst, was Dich bewegt und wie Du nun vorgehen willst. Dafür ist es wichtig, folgende Punkte zu beachten: 1. Offene Kommunikation: Sprich mit deinem Zwilling  über deine Gefühle. Erkläre ihm, dass du seine Wünsche nach Unabhängigkeit respektierst, aber auch den Wunsch nach gemeinsamen Aktivitäten hast. Vielleicht könnt ihr einen Kompromiss finden. 2. Gemeinsame Interessen: Überlegt gemeinsam, welche Aktivitäten euch beiden Spaß machen könnten. Manchmal kann es helfen, neue Dinge auszuprobieren, die euch beiden Freude bereiten. 3. Eigenes Ich entwickeln: Nutze diese Zeit, um auch deine eigenen Interessen und Freundschaften zu erkunden. Es ist wichtig, dass du deine eigene Identität entwickelst, während du gleichzeitig die Beziehung zu deinem Bruder pflegst. 4. Akzeptanz: Akzeptiere, dass sich Beziehungen im Laufe der Zeit verändern können. Das bedeutet nicht, dass die Verbindung zu deinem Zwilling  weniger wertvoll ist. Es kann eine Chance sein, eure Beziehung auf eine neue, reifere Weise zu gestalten. Es ist völlig in Ordnung, sich nach der Nähe und dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Kindheit zu sehnen. Versuche, diese Gefühle zuzulassen und gleichzeitig offen für die Veränderungen zu sein, die das Erwachsenwerden mit sich bringt. Ich wünsche Euch alles Gute! Alexandra von extrakind


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