schokofrosch
Hallo, ich bin eineiiger Zwilling. In der Schule haben wir alles zusammen gemacht, haben die gleiche Kleidung getragen, hatten den gleichen Freundeskreis, waren unzertrennlich und eine Einheit. Wir haben immer zusammen gehalten. Jetzt wo die Ausbildung hinter uns liegt (dort haben wir übrigens gleich Berufe, aber in unterschiedlichen Firmen gelernt) möchte mein Zwilling sich von mir abnabeln. Er sagt, dass ich mir meine eigenen Freunde suchen soll, sagt mir Dinge nicht, die wir uns früher immer erzählt haben oder belügt mich sogar. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr dabei sein darf und dass er das mit den Zwillingen nicht mehr als was Besonderes sieht. Ich leider unter der Situation, weil ich es nach wie vor immer noch als eine sehr enge Bindung und was Besonderes ansehe. Ich finde auch nicht, dass wir deshalb nicht eigentständig leben. Deshalb verstehe ich diese neue Art des Umgangs mit mir nicht. Ich bin in unserer Zwillingsrolle eigentlich immer der ruhigere Part gewesen, mein Zwilling der dominantere Part. Also ich gehe schon Kompromisse ein, aber auch das soll nun auch nicht mehr sein. Ich fühle mich schlecht damit und doch kann ich ja niemanden dazu zwingen weiterhin eine Rolle in meinem Leben zu spielen. Nun schwingt bei mir die "Angst mit", dass ich vielleicht noch Freunde verliere, die ja eigentlich unser gemeinsamer Freundeskreis sind, in dem ich vielleicht nicht mehr dazu gehören darf, weil mein Zwilling diesen Zwillingspart ja nicht mehr möchte und gesagt hat, dass ich mir meine eigenen Freunde suchen soll. Ich bin so enttäuscht, ich dachte, dass das was fürs Leben ist, was ganz Besonderes... Wie kann ich damit umgehen. Dieses Verhalten hat sich jetzt erst im Erwachsensein hervorgetan und ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass es früher als Kind für schlimm empfunden wurde, dass wir alles zusammen gemacht haben.
zweizwerge
Hi Schokofrosch, natürlich kannst Du deinen Bruder nicht dazu zwingen, Dich als etwas ganz besonderes anzusehen oder Eure Zwillingsrolle so eng zu leben, wie Du Dir das wünscht. Er hat keine Verpflichtung, Dir Dinge zu erzählen oder so zu handeln wie früher. Ich kann sogar verstehen (nicht gut finden), wenn er Dich belügt, wenn Du ihn evtl. zu viel bedrängst und er bestimmte Dinge eben nicht mit Dir teilen will. Aber: natürlich kann er Dich auffordern, eigene Freunde zu finden. Du kannst dem selbstverständlich entgegenhalten, dass Du Deine jetzigen Freunde auch als Deine Freunde empfindest und sie daher nicht vernachlässigen wirst, nur weil er das besser/einfacher/was auch immer fände. Im Zweifel werden Eure gemeinsamen Freunde entscheiden müssen, zu wem sie halten, falls er sie vor die Wahl stellt. Wäre ja aber irgendwie albern und könnte vielleicht auch für ihn nach hinten losgehen. Genauso kann er sich natürlich eigene Freunde suchen (und natürlich hast Du dann kein Recht, mit einbezogen zu werden). Wenn er jetzt mehr eigenständigkeit braucht, heißt das meiner Meinung nach auch nicht, dass Eure besondere Beziehung dadurch hinfällig wird - nur, dass er jetzt gerade auch mal mehr für sich sein möchte oder muss. Alles Gute!
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