Isaplus2
Liebe Zwillingsexpertin, ich habe ein Anliegen bei denen ich mich über Ratschläge und Tipps sehr freuen würde. Meine Zwillinge sind nun acht Monate alt und werden von dem Papa und mir seit Anfang an gemeinsam zu Hause betreut. Seit einem guten Monat sind die Kleinen sehr mobil, sie robben durch die ganze Wohnung und unternehmen erste Krabbelversuche, und seit dem fremdeln sie sehr ausgeprägt auch gegenüber ihrem Papa. Das sieht dann so aus, dass wenn ich den Raum verlasse, oft geweint wird, sie am liebsten nur noch auf meinem Schoß sitzen wollen und sich an mich klammern. Das ist ziemlich anstrengend, zumal sie alleine bei mir sein wollen und dann oft weiter quengeln. Es gibt Tage da sind sie dauer quengelig wenn sie mich sehen und einer der beiden schafft es nicht von meinem Schoß herunter und ins Spielen zu kommen. Wenn ich den Raum verlasse und der Papa es schafft die Kinder zu trösten, spielen sie sehr gut, ausdauernd und freudig zusammen Ich frage mich einmal, warum beide so stark fremdeln und das auch bei ihrem Papa bzw. Warum die Kinder sich so unterschiedlich uns Eltern gegenüber verhalten? Und was wir tun können damit dies wieder weniger wird? Ich frage mich, ob ich irgendetwas falsch mache, das die Zwillinge so anhänglich sind? Eines unser beiden Kinder hatte vor zwei Wochen eine Operation. Ich glaube ihn hat dies sehr verunsichert und er ist seit dem nun noch anhänglicher und weinerlicher. Ich finde es super anstrengend. Die letzten beiden Tage war ich richtig genervt von ihm, obwohl ich weiß dass es ziemlich gemein von mir ist, aber er fordert gerade weit mehr als ich irgendwie leisten kann. Und dann dieses ständige Quengeln und Weinen... Ich hoffe sehr, Sie haben einen Rat für mich. Viele Grüße!
Liebe Isazweipluszwei, puh! Da ist ganz schön was los bei euch. Zwei fremdelnde, quengelnde und mobil-werdende Zwillings-Raketen am Start ins große Abenteuer Leben bei Laune zu halten und dabei selbst nicht an der Rampe zusammenzubrechen erfordert eine gehörige Portion Geduld und Durchhaltevermögen. Deshalb zunächst einmal ein virtuelles Schulterklopfen von Mehrlingsmama zu Mehrlingsmama: Good Job, ihr Lieben! Das Fremdeln Eurer Babys wird auch als Achtmonatsangst bezeichnet, da die meisten Kinder ab dem achten Lebensmonat damit beginnen, fremden Personen vorerst skeptisch entgegenzutreten oder engen Bezugspersonen die beispielsweise den Raum verlassen, hinterherzuweinen. Was sich zunächst vor allem anstrengend anfühlt, ist ein toller Schritt für die Babys! Sie haben nun eine wunderbare Entwicklung gemacht und können fremde Personen von liebgewonnenen, bekannten Menschen unterscheiden. Außerdem haben sie festgestellt: Die Welt endet nicht am Ende der Krabbeldecke. Was, wenn Mama oder Papa dorthin ins Ungewisse verschwinden und nicht wiederkommen?! Diese Trennungsangst ist völlig normal und kann auftreten, wenn Kinder zu verstehen beginnen, dass sie eine von ihrer primären Bezugsperson separate Person sind, jedoch noch nicht das Konzept der Objektpermanenz erworben haben (also das Wissen, dass etwas immer noch existiert, wenn es nicht gesehen oder gehört werden kann). Kurz gesagt: Sie haben ein paar superneue Updates, wissen aber noch nicht damit umzugehen. Ihr könnt euren Kindern durch diese spannende aber für die Minis auch beängstigende Zeit helfen, indem ihr sie hinter euch herrobben lasst, wann immer es euch möglich ist und dabei gelassen zu ihnen sprecht wenn ihr euch im Nebenraum befindet und sie euch nicht sehen aber hören können. Auch spielerisch lässt sich Objektpermanenz begreifbar machen. Ach?! Die Kugel unter dem Becher ist gar nicht weg? Das Spielzeug unter dem Tuch ist auch dann da wenn ich es nicht sehe? Oh. In der Schublade sind tolle Sachen und sie sind immer noch da wenn ich sie schließe/wieder öffne? Ach? Wenn Papa sich die Augen zuhält ist er noch da?! Es gibt tausend tolle Ideen dazu! Meld dich gern, dann erzähle ich dir was unsere Pädagoginnen in den Spielkreisen dazu anbieten. Wichtig ist außerdem dass ihr eure "Erwachsenen-Aufgaben" ganz klar aufteilt und nicht beide immer für alles zuständig seid. Acht Monate alte Kinder versuchen, eine Art Betreuungs-Hirarchie (furchtbares Wort) zu erkennen und "Zuständigkeits-Muster" herauszufinden. Ihr könntet euren kleinen Wundern enorm dabei helfen, wenn ihr euch eurer sicher seid. Als Elternteile und als Paar. Vergesst nie: Ihr seid beide extrem wichtige Bezugspersonen für eure Babys und keiner von euch ist Elternteil zweiter Klasse. Bestimmte Sachen machst immer du. Andere immer der Papa. Besonders spannende und schöne Dinge macht ihr gemeinsam. Und nächste Woche wird getauscht 😉 Ach so: Ganz viel kuscheln. Hilft gegen alles. Und für alles. Auch gegen Mamas Kloß im Hals bei dem Gefühl zwei Arme und einen Geduldsfaden zu wenig zu haben! Komm doch in unseren Mitgliederbereich extrakindPlus. Da ist zum Beispiel dienstags bindungsorientierte Erziehungssprechstunde mit Mehrlingsmama, Pädagogin und Mama-Coch Annika. Wir freuen uns auf dich! Grüße. Alexandra von extrakind
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