Guten Abend Frau Dr. Dorn, ich bin mittlerweile an einem Punkt wo ich nicht mehr weiter weiß. Unsere Tochter erblickte im April 2021 das Licht der Welt, sie war ein Schreibaby, dies hielt lange an, bis circa zum 6.LM. Sie schlief kaum und wenn meist nur nach stundenlangem Tragen. Wir hatten auch immerzu Stillprobleme, ich musste die Milchpumpe permanent zu Hilfe nehmen. Unsere Tochter war von Geburt an ein Baby was unheimlich viel Nähe und Körperkontakt brauchte um sich wohl zu fühlen, dies gab und gebe ich gern aber mittlerweile ist ein Punkt erreicht wo ich am Ende mit meinen Kräften bin. Ich kann und konnte mich noch nie großartig aus ihrem Blickfeld bewegen ohne das sie direkt schreit, sie lässt sich auch nicht ablenken oder von ihrem Papi oder der großen Schwester beruhigen,sie ist erst wieder zufrieden wenn ich sie auf dem Arm habe, schreien lassen fällt mir sehr schwer und ist entgegen meiner inneren Haltung zu meiner Erziehung, zumal sie ohnehin sonst bis zum erbrechen weint. Ich kann weder allein Hausarbeit erledigen, kochen, Duschen ect. noch bleibt sie Abends allein im Bett, ich habe sie gefühlt nur auf meinem Arm und an mir dran. Die Eingewöhnung in der Krippe geht seit nunmehr 15 Wochen und sie bleibt maximal 2 Stunden, da sie keinen Bezug zu den Erzieherinnen aufbaut. Ich gehe daher früh wenn sie noch schläft zur Arbeit damit ich sie am Vormittag wieder aus der Krippe holen kann. Auch auf dem Spielplatz oder auf unserem großen Grundstück zeigt sie kaum Explorationsverhalten, sie brauch mich permanent um sich ansonsten weint sie unentwegt. Ich habe seit ihrer Geburt keine Zeit für mich, ich liebe sie abgöttisch aber mache mir große Sorgen ob sie eine Verhaltensstörung, geistige Störung, Krankheit o.ä hat. Vielleicht habe ich ihr zu viel Nähe gegeben da sie ja so massive Trenunngsangst hat. Ich habe Angst unter dem Spagat zwischen Beruf und Kind, dem permanenten Gebraucht sein und kein abschalten zu zerbrechen. Ich schäme mich für die Gedanken, aber vielleicht bin ich eine schlechte Mutter und habe alles falsch gemacht was geht und sie wäre ohne mich besser dran. Ich kann meiner großen Tochter nicht mehr gerecht werden, ich werde der Rolle als Hausfrau und Partnerin ebenso wie in meinem Beruf nicht mehr gerecht. Die Kinderärztin, Hausärztin und Hebamme - keiner weiß Rat und alle Sprechen mir weiterhin Durchhaltevermögen zu. Können Sie mir helfen wo ich für uns Hilfe finden könnte? Und kennen Sie solche Verhaltensmuster bei einem Kleinkind? Viele Grüße und vielen Dank für Ihre Zeit
von Happymind am 21.07.2022, 19:29