Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zuviel Stillen -> zu wenig Beikost und Trinken?

Frage: Zuviel Stillen -> zu wenig Beikost und Trinken?

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Hallo Biggi, Ronja ist jetzt 9,5 Monate alt und wird noch sehr viel nach Bedarf gestillt. Das heißt ich leg sie überhaupt nicht nach der Uhr an und kann auch nicht genau sagen wie oft ich sie stille. Oft leg ich sie auch nur an wenn sie unruhig ist oder etwas meckert und ich weiß es liegt eigentlich nicht am Hunger, aber wenn ich sie stille beruhigt sie sich immer. Wir stillen auch zum Einschlafen. Ich hab damit auch überhaupt kein Problem, ich denke ich bin ja sowieso daheim und habe auch (noch) kein Interesse länger als 2-3 h von Ronja weg zu sein. Jetzt aber zu meinem "Problem". Ronja isst nicht viel Beikost. Am Anfang hat sie gar nichts gegessen und dann nur ein bißchen Reiswaffel oder Banane. Jetzt isst sie mittag ca. 70g Getreide-Obst-Brei und abends ca. 100g Gemüse-Kartoffel-Brei. Zwischendurch noch Reiswaffel, Dinkelstangen, Brot oder Obst. Trinken tut sie dagegen fast nichts. Wenn es hoch kommt 50 ml am Tag, manchmal auch nur 10ml. Nun wird mir die ganze Zeit gesagt, ich solle sie nicht so viel stillen, dann würde sie auch mehr essen. Ich bin eigentlich eher der Meinung, wenn sie mehr isst, wird sie weniger stillen. Muss sie mehr essen und trinken? Und vor allem muss ich sie dazu anhalten oder macht sie das irgendwann von alleine? Stille ich sie zuviel?? Geht das überhaupt? Danke für die Antwort! Liebe Grüße, Melli mit Ronja


Biggi Welter

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Liebe Melli, Du machst es genau richtig! Wie ich schon häufiger erklärt habe, sollte Muttermilch im gesamten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle für das Baby sein. Die Beikost sollte zunächst ergänzen und nicht ersetzen. Mit zunehmendem Alter werden die Mengen an Beikost von alleine größer und die Muttermilch tritt zunehmend zurück. Im Idealfall ist dies ein allmählich verlaufender Prozess, der nicht viel Steuerung braucht. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass ein 9 Monate altes Kind noch sehr viel gestillt werden will. Häufig sieht es so aus, als esse das Kind sonst kaum etwas, was sich allerdings bei näherer Betrachtung meist als nicht richtig erweist. Vielfach will das Kind um so mehr an die Brust, je mehr die Mutter (oder die Eltern) versuchen es davon wegzubringen. Wichtig ist, dass das Thema Essen nicht in Kampf ausartet, sonst kommt ihr rasch in einen Teufelskreis, aus dem ihr schwer wieder herauskommt. Wenn es um das Essen geht, sind wir Eltern bei einem Machtkampf schnell die Verlierer. Abstillen oder weniger stillen wird Euch höchstwahrscheinlich keine Verbesserung des Essverhaltens bringen und solange sie noch gestillt wird habt ihr die Garantie, dass Euere Tochter gut ernährt wird. Bietet ihr immer wieder etwas zu essen an. Wenn sie es isst, ist es gut, wenn nicht, ist es auch in Ordnung, denn solange sie noch die Milch ihrer Mutter bekommt, leidet sie keinen Mangel und genießt auch noch die anderen Vorteile des Gestilltwerdens (z.B. erhält sie auch den Immunschutz durch die in der Milch enthaltenen Antikörper). Sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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