Frage: Zahnschmerzen

Hallo liebe Biggi, nach der Geburt meines 2 1/2 Monate alten Sohnes wollen anscheinend auch meine Weisheitszähne das Licht der Welt erblicken. Ich habe jetzt schon seit drei Tagen ziemlich üble Schmerzen. Gott sei Dank ein Schmerz der kommt und geht, sonst würde ich das gar nicht aushalten. Ich nehme Schmerztabletten IBU - ratiopharm (Wirkstoff Ibuprofen). Aber ich habe ein ein schlechtes Gewissen, wg. meinem Sohn, den ich ja voll stille. Was denkst Du darüber? Gibt es noch andere Schmerzmittel, die Du empfehlen kannst? Leider lindern diese Tabletten, die ich nehme nur gering die Schmerzen. Mir steht wahrscheinlich eine Operation bevor, aber bis dahin muss ich mit den Schmerzen klar kommen. Wenn ich so eine Schmerzphase habe, ist es schwer für mich, mich auf meinen Kleinen zu konzentrieren! Liebe Grüße von Sandra!

Mitglied inaktiv - 03.02.2003, 08:39



Antwort auf: Zahnschmerzen

? Liebe Sandra, als „Erste Hilfe" ist ein Schmerzmittel sicher akzeptabel, aber besser als ein längerfristiger Einsatz von Schmerzmitteln ist es, wenn Du möglichst bald die Ursache beseitigen lässt. Zu dem Ibuprofen zitiere ich dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „IBUPROFEN hat eine Halbwertszeit von nur zwei Stunden. Bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1600 mg/Tag fand man kein Arzneimittel in der Muttermilch. ... Über Nebenwirkungen bei gestillten Kinder wurde nicht berichtet. ... Empfehlung für die Praxis: Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sind in der Stillzeit die Säureantiphlogistika Ibuprofen und Flurbiprofen Mittel der Wahl." Eine Zahnarztbehandlung und auch das Ausbohren einer Amalgamfüllung oder auch die Behandlung oder Entfernung eines (Weisheit)zahnes oder Wurzelbehandlung erfordern KEINE Stillpause und auch kein Abpumpen und Verwerfen von Milch. Ich zitiere dir auch hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Das Gleiche gilt für eventuelles Röntgen: „Röntgenuntersuchungen in der Stillzeit erfordern keine Stillpause, unabhängig davon, welches Organ untersucht wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die Mammographie. Einschränkungen gelten lediglich für jodhaltige Kontrastmittel und für die Anwendung radioaktiver Isotope." Dein Zahnarzt kann sich in Berlin bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-30686-734 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Ich hoffe, die Behandlung wird nicht zu unangenehm. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 03.02.2003



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