Liebe Biggi,
ich bin jetzt in der 37 SSW und bald kommt unser kleines zur Welt. Ich möchte danach stillen.
Seit Wochen plagen mich Zahnschmerzen, die aber während der Schwangerschaft nicht behandelt werden können, da mir ein Teil einer Amalgamfüllung rausgebrochen ist und der Zahnarzt den verbliebenen Teil erst rausmachen müsste und dann eine neue Füllung. Das wäre in der Schwangerschaft schädlich fürs Kind und drum macht er es nicht. Die Schmerzen waren die ganze Zeit zum aushalten, aber die letzten Tage wirds doch ziemlich heftig und ich bin froh, wenn die kleine da ist, damit ich behandelt werden kann. Kann eine Amalgamfüllung während der Stillzeit entfernt werden und das Loch neu gefüllt werden oder würde das in die Milch übergehen und dem Säugling schaden?
Danke für die Antwort.
Gruß
Jessi
Mitglied inaktiv - 17.07.2007, 15:46
Antwort auf:
Zahnschmerzen
Liebe Jessi,
es sind bisher keine Schäden durch die Muttermilch bei Säuglingen nachgewiesen worden, weil die Mutter Amalgamfüllungen hatte. Zwar sollten in der Stillzeit keine neuen Amalgamfüllungen gelegt werden und möglichst auch nicht ohne zwingenden Grund alte Füllungen entfernt werden, aber eine bröckelnde Füllung sollte in jedem Fall auch während der Stillzeit saniert werden. Um die Aufnahme von Quecksilber in den Körper der Mutter bei dieser Behandlung so gering wie möglich zu halten, kann der Zahnarzt die Mundhöhle mit einer Folie auslegen (Cofferdam).
Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006:
"Empfehlung für die Praxis. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlung ist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind Korrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen und generelle Sanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf Amalgam verzichtet werden. Die Amalgamproblematik darf in keinem Fall zu einer "toxikologischen Krise" hochgespielt werden, die dann die Mutter Kind Beziehung in nicht gerechtfertigtem Umfang belastet."
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.07.2007