Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zahnen und vermehrtes Stillen

Biggi Welter

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Frage: Zahnen und vermehrtes Stillen

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Liebe Biggi, Amanda (morgen 6 Monate) hat seit zwei Tagen ploetzlich einen voellig veraenderten Rhythmus. Sonst habe ich sie gegen 20:00 Uhr ins Bett gelegt, gegen 22:00 nochmal gestillt, dann war sie das naechste Mal zwischen 5:30 und 6:30 hungrig und hat danach nochmal bis 8:00 geschlafen. Nun ist sie zwei Tage hintereinander um 7:00 bzw. 6:30 aufgewacht, und heute nacht wollte sie um 3:30 nochmal eine volle Stillmahlzeit und war auch - ist noch nie passiert - eine ganze Weile hellwach. Koennen diese Beobachtungen (weniger/kuerzerer Schlaf und vermehrtes Trinken) mit dem Zahnen zusammenhaengen? Die unteren beiden Zaehne sind schon fuehlbar, aber noch nicht durchgebrochen (bislang hatte sie auch kaum Probleme damit). Wie lange haelt so etwas erfahrungsgemaess an? Oder kann das ein Zeichen sein, dass sie nicht mehr nur mit MuMi satt wird und ich mit Beikost beginnen sollte (wie die amerikanische KiA meint)? Was mir ansonsten noch aufgefallen ist, ist dass sie auf einmal tagsueber beim Trinken gierig an die Brust geht, sich Sekunden spaeter weinend wegdreht, dann wieder andockt, weinend wegdreht usw. Hat sie auch noch nie so gemacht (sonst waren es immer Ablenkungen wie Geraeusche oder Licht, die sie veranlasst haben, sich wegzudrehen, aber da hat sie nie geweint). Saugverwirrung kann das doch in dem Alter nicht mehr sein, oder? (Wir hatten naemlich vor zwei Tagen das erste Mal eine Babysitterin da, die seit langem das erste Mal wieder eine Flasche geben wollte - hat sie nicht genommen im Gegensatz zu noch vor ein Wochen von meinem Mann. Ansonsten war sie aber ganz entzueckt von der Babysitterin). Danke fuer Deinen Rat, Sabine aus NY


Biggi Welter

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Liebe Sabine, ich denke schon, dass die Zähnchen drücken. Mit etwa vier bis fünf Monaten beginnt aber bei vielen Babys auch schlicht und ergreifend die Zeit, in der sie nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Das liegt nicht daran, dass sie nicht mehr satt genug werden durch Muttermilch (oder künstliche Säuglingsnahrung), sondern es ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Wenn auch selten, so kann es auch bei sechs Monate alten Babys noch zu einer Saugverwirrung kommen. Lass daher einmal die Flasche weg und biete Amanda evtl. zusätzliche Flüssigkeit (am besten reines Wasser, Saft oder Saftschorle sind nicht notwendig) mit dem Becher an. Sie kann jetzt durchaus lernen aus einem ganz normalen Becher zu trinken, das muss noch nicht einmal ein spezieller Trinklernbecher sein. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen! LLLiebe Grüße Biggi


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