Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, ich muß eine ZA-Behandlung mit örtlicher Betäubung vornehmen lassen. Meine Hebamme sagte mir darauf, ich dürfte dann 24 Std. nicht stillen, der KiA meinte, ich müßte nur die nächste Stillmalzeit "wegpumpen". Versuche seit einigen Tagen meinem Sohn (4 Monate) die MuMilch mit der Flasche zu geben. Nimmt er aber nicht (saugt nicht mal daran - trotz "Brustähnlicher Sauger"), sondern weint so herzzerreißend, daß ich ihm nach wenigen Minuten die Brust gebe. Im Forum habe ich auf meinen "Hilferuf" die Info bekommen, daß ich trotz der örtl. Betäubung weiterstillen könnte. Jetzt bin ich natürlich total verwirrt - was stimmt denn nun? Gibt es hierzu irgendwelche Studien o.ä.? Vielen Dank schonmal vorab. Liebe Grüße Steffi
? Liebe Steffi, ich kann Ihrem Kinderarzt nur dringend empfehlen, sich besser zu informieren. Dazu gibt es zum einen Fachbücher (nicht die Rote Liste, denn die ist lediglich eine Sammlung der Beipackzettel). „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann und Schaefer ist im deutschsprachigen Raum das Standardwerk zu diesem Zweck. Im Zweifelsfall kann sich ein Arzt bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-30686-734 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Eine Zahnbehandlung - auch mit Betäubung oder Röntgen - ist kein Grund zum Abstillen und erfordert auch keine Stillpause. Am besten stillen Sie nach Möglichkeit unmittelbar bevor die Behandlung beginnt, damit Ihr Baby aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so rasch wieder Hunger hat während Sie noch auf dem Stuhl sitzen Ich zitiere Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Ich hoffe, der Zahnarztbesuch wird nicht allzu schlimm. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Ähnliche Fragen
Hallo, am Freitag steht bei mir eine Zahnbehandlung an. Es sollen 2 Kronen gemacht werden, was eine örtliche Betäubung bedeutet. Meine Zahnärztin meinte, es sei mit dem Stillen kein Problem, wenn ich nicht direkt nach der Behandlung stille. Was ist davon zu halten? Wie lange soll ich warten mit dem Stillen? Mein Sohn ist dann 7 Monate alt und bek ...
Hallo Biggi, bei mir muß wirklich dringend ein Zahn überkront werden. Mein Zahnarzt meinte, da ich noch stille, gäbe es Probleme mit der Betäubungsspritze. Die Folgemahlzeit müsse ich abpumpen und entsorgen. Ich verstehe das nicht, es gibt doch fast immer auch Medikamente für Schwangere und Stillende, warum nicht auch lokale Betäubungsmittel? D ...
Hallo zusammen, darf die stillende Mutter beim Zahnarzt eine Spritze bekommen? Habe schon gehört es bleibt längere Zeit im Körper und würde somit auch in die Milch und dadurch eben auch vom Kind aufgenommen werden...? Was gibt es für Möglichkeiten? Jeder Rat wird dankbar gelesen :-) LG und gute Nacht Tony, Elena & Darija
Ich habe demnächst einen Zahnarzttermin bei dem ich Inlays bekommen soll. Eigentlich dachte ich, dass mein Sohn bis dahin längst abgestillt ist, aber er hält nichts davon. Jetzt meine Frage: Kann ihm die örtliche Betäubung (schon etliches, da die Behandlung 2-3 Stunden dauert) in die Muttermilch übergehen? Welche Schmerzmittel könnte ich evtl nehm ...
Hallo ihr zwei Lieben, gerade ist mir tatsächlich ein geoßes Stüch Backenzahn weggebrochen Nun werde ich wohl morgen zum Notdienst fahren. Frage mich aber schon die ganze Zeit, worauf ich denn wohl achten muss? Muss ich eine Stillpause einlegen? Sollte ich lieber keine Betäubung nehmen? Wie sieht es mit der Füllung aus? Danke euch und e ...
Liebe Frau Welter, mein Sohn ist jetzt 12 Wochen alt. Nach anfänglichen großen Schwierigkeiten haben wir glücklicherweise ab der 3. Lebenswoche eine gute Stillbeziehung aufbauen können, sodass ich seitdem voll stille. Nun habe ich leider einen schmerzhaften Zahn, der schon einmal behandelt wurde, sich aber nicht richtig beruhigen lässt, sodass wah ...
Die letzten 10 Beiträge
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken