Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zähne, nächtliches Stillen

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Frage: Zähne, nächtliches Stillen

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Liebe Biggi, ich habe hier bereits eine Frage gestellt und bin sehr gut beraten worden. Nun hoffe ich wieder auf Deine Hilfe, dieses Mal allerdings in mehreren Fragen. Kurz vorab: meine Tochter Sarah ist jetzt 10,5 Monate alt. Seit dem 7. Monat bekommt sie Beikost, wobei sie allerdings eine sehr schlechte Esserin ist. Ich habe das Stillen immer mehr reduziert und stille sie momentan morgens und abends und dreimal nachts. Manchmal auch noch einmal tagsüber, zur Zeit allerdings eher nicht (Grund folgt unten). Jetzt zu meinen Fragen: Sarah verletzt seit ca. 2 Wochen (seit ihre zwei oberen Schneidezähne relativ weit draußen sind) bei jedem Trinken meine Brust. Ich habe nicht den Eindruck, daß sie beißt, sondern vielmehr, daß ihre zwei oberen, recht scharfen Zähne einfach in meine Brust stechen. Wenn ich ihr einen Finger in den Mund stecke, an dem sie dann auch saugt, reiben ihre zwei oberen Zähne auch daran. Nur, daß die Brust viel empfindlicher ist und ich wirklich schon einen enormen Horror habe, sie anzulegen. Zur Masochistin bin ich einfach nicht geboren. Zum zweiten kommt Sarah nachts noch ca. drei bis viermal im Abstand von zwei bis vier Stunden. Bisher hat mich das nicht so gestört, aber da sie jetzt beißt. Also habe ich probiert, das zu reduzieren, indem ich ihr einfach eine Wasserflasche angeboten habe. Teilweise ließ sie sich dadurch auch beruhigen, war aber dann eine halbe Stunde später wieder wach. Tagsüber ißt sie sehr schlecht (im Schnitt eine halbe Banane, eine halbe Birne, ein halbes Gläschen Kartoffel/Fleisch/Gemüse, Getreidebrei von 100ml Milch) und ich habe jetzt das Gefühl, daß sie sich ihr Essen nachts holt. Kann das sein, daß sie wirklich Hunger hat? Sie trinkt jeweils eine Brust ganz leer. Und wenn ja, wie gewöhne ich sie so um, daß sie tagsüber mehr ißt? Zwang darf ja nicht sein und geht auch nicht. An Speisen habe ich schon alles probiert, mal scheint sie etwas zu mögen, am nächsten Tag kann es passieren, daß sie das dann wieder völlig ablehnt. Mit Anlegen tagsüber nach den, leider ja sehr kleinen Mahlzeiten habe ich es bereits probiert, aber erstens macht das keinen Spaß mehr seit sie nur noch "beißt" und zweitens trinkt sie da dann meistens auch fast nichts mehr, scheint also keinen Hunger mehr zu haben. Zum dritten: Kann das sein, daß sie trotz der Zähne stückige Kost noch nicht aufschließen kann? Wenn sie Stückchen ißt (z.B. bei uns am Mittagessenstisch oder auch mal aus dem Gläschen), dann kann ich am nächsten Tag genau sagen, was das war. Es riecht auch noch fast so. Irgendwie ist das momentan alles sehr kompliziert. Als sie vor ca. 2 Monaten die Beikost nochmal fast komplett abgelehnt hat, habe ich nochmals fast komplett gestillt. Das hat mir auch nichts ausgemacht. Aber jetzt haben alle um mich rum abgestillt und sie beißt und ich weiß nicht recht weiter. In der Hoffnung auf Hilfe und dankbar, daß es dieses Forum gibt, viele liebe Grüße, Claudia P.S. Sorry wegen des langen Beitrags


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, es gibt Kinder, deren scharfe kleine Mauszähne sich wirklich beim Stillen sehr unangenehm bemerkbar machen, auch ohne, dass das Kind tatsächlich zubeißt. Dann muss die Mutter oft lange herumexperimentieren, bis sie eine Stillposition gefunden hat, in der die Zähne des Kindes die Brust nicht so sehr belasten. Außerdem hat es sich bewährt, dem Kind immer wieder zu sagen, dass es „vorsichtig" oder „sanft" trinken soll. Ein häufiger Wechsel der Stillpositionen ist ebenfalls sinnvoll, damit nicht immer die gleiche Stelle an der Brust belastet wird. In den USA gibt es Fälle, in denen beschrieben wird, dass die extrem scharfen oder spitzen Zähne des Babys vorsichtig vom Zahnarzt abgeschliffen wurden, damit die Mutter nicht mehr verletzt wird, aber das dürfte wirklich der allerletzte Ausweg sein. Lass dir doch einmal von einer Stillberaterin genau zeigen, welche verschiedenen Stillpositionen Du ausprobieren kannst. Ich suche dir gerne eine Kollegin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Ich finde nicht, dass deine Tochter eine so extrem schlechte Esserin ist, wie Du meinst. Sie isst immerhin vier Beikostmahlzeiten pro Tag, was für ein (Still)Kind in diesem Alter durchaus angemessen ist. Da Du jetzt versuchst, sie tagsüber weniger zu stillen, kann es allerdings schon sein, dass sie nachts das versäumte nachzuholen versucht. Doch ganz generell ist es eher die Regel, denn die Ausnahme, dass ein zehn Monate altes Baby nachts noch Hunger hat. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. So schwer es dir auch fallen mag: es bleibt dir nun nicht viel mehr, als Geduld zu bewahren und deiner Tochter Beikost anzubieten. Selbst mit einem Mund voller Zähne, wäre es bei einem Kind in diesem Alter normal, dass die Beikost zum Teil scheinbar unverändert wieder ausgeschieden wird. Gemüsestückchen in der Windel sind normal. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis Du die „Speisekarte" nicht mehr in der Windel lesen kannst. Vielleicht hilft es dir, wenn Du einmal andere Frauen und ihre Kinder kennenlernst, die ebenfalls noch stillen, nachts aufwachen und Hunger haben usw. Es ist immer schwierig, die Einzige zu sein, die irgendetwas (noch) macht. Besuch doch einmal ein Stillgruppentreffen. In fast jeder Stillgruppe gibt es Mütter, die auch noch ältere Babys oder Kleinkinder stillen. Es kann ungemein erleichternd sein, zu sehen, dass nicht nur das eigene Kind so ist, wie es ist. Außerdem haben die anderen Mütter und die Stillberaterin immer gute Tipps für „alle Lebenslagen" bereit. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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