Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Welter! Mein Sohn ist jetzt 4 1/2 Monate alt und allergiegefährdet. Ich stille ihn zur Zeit noch, habe aber jetzt das Gefühl, dass meine Muttermilch nicht mehr ausreicht (er will jetzt viel öfter trinken und ist gegen Abend sehr quengelig und nicht richtig satt zu bekommen). Durchschlafen tut er noch, jedoch schläft er zur Zeit sehr unruhig. Könnte ich jetzt schon abends einen HA-Brei füttern???? Ich würde mit der Einführung von Karotten usw. gerne noch einen Monat warten. Ich möchte ihn jetzt auch nicht unbedingt noch an die Flasche gewöhnen (sonst könnte ich ja erstmal HA-Milch zufüttern bis er 6 MOnate alt ist). Wenn er abends seinen HA-Brei bekommen würde, müsste ich ihm dann noch zusätzlich Tee oder Wasser anbieten? Gebe ich ihm die zusätzliche Flüssigkeit dann auch noch mit der Flasche oder aus einem Trinklernbecher?? Viele Fragen! Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
? Liebe Nicole, Unruhe und auch häufigeres Verlangen nach der Brust müssen nicht zwingend Hunger bedeuten. Ihr Kind ist in einem Alter, in dem es entwicklungsbedingt unruhiger sein kann und außerdem macht die Hitze der letzten Tage auch den Kindern zu schaffen. Sie haben mehr Durst und wollen dementsprechend natürlich auch häufiger an die Brust. Schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf die folgenden Anzeichen an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, dann ist davon auszugehen, dass Ihr Kind gedeiht und es gibt keinen Grund einzugreifen. Bei allen Kindern, gerade aber bei einem allergiegefährdeten Kind, sollte mit der Einführung von Beikost bis zum vollendeten sechsten Monat gewartet werden. Ehe das Kind nicht seine Bereitschaft zur Beikost signalisiert, sollte noch keine Beikost gegeben werden. Die Bereitschaft des Kindes für Beikost, lässt sich an folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Generell sollte ein Kind in den erstens sechs Monaten nichts anderes als Muttermilch erhalten und falls diese nicht oder nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, künstliche Säuglingsnahrung als Ersatz für die Muttermilch. Beikost ist zudem keine Garantie für ein ruhigeres Baby oder besseren Schlaf. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby mit vier bis sechs Monaten nachts (wieder) häufiger aufzuwacht und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangt. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht oder sich das Kind das Aufwachen „angewöhnt hat". Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Selbst wenn Sie jetzt am Abend eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung geben oder vollständig abstillen, dann ist das keine Garantie für ruhigere Nächte. So anstrengend es auch sein kann: es ist nicht unnormal, dass ein so kleines Baby nachts mehrfach - auch im Zweistundenrhythmus - aufwacht und Studien belegen, dass eine Nahrungsumstellung keine positiven Einfluss auf das Schlafverhalten hat. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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