Mitglied inaktiv
Guten Tag, ich hätte gerne Ihren Rat....... meine Tochter ist nun 5 Monate alt (*23.02.2010) und ich wurde - bis vor einem Monat - sehr von ihr verwöhnt. Sie hatte einen "regelmässigen" Hunger am Tag und nachts schlief sie, nach ausgiebigem Kuscheln, allein in ihrer Wiege ein und schlief meistens von 23 uhr bis 7 Uhr durch und wurde morgens mit einem Lächeln wach; und das seitdem sie 3 Wochen alt ist.Wir leben in den Niederlanden und mit 4 Monaten erhalten die Babys hier bereits ihre DRITTE Impfung, zudem war es auch sehr heisses Wetter.Seitdem wird Sophia wieder öfters nachts wach und lässt sich nicht beruhigen (Schnuller & Nähe) sondern verlangt wieder die Brust. Und das zum Teil im halbstündigem Rhytmus. Sie wird jetzt nur noch weinend wach und abends schläft sie nur noch an der Brust ein.Zum Teil gebe ich ihr 4 Brüste á 20 Minuten.Meine Hebamme hat mir damals den Rat gegeben maximal 20 Minuten pro Brust- würden Sie das bestätigen??? Oder soll ich eine Brust für 30 Minuten stillen und die andere bis sie eingeschlafen ist ? Ich habe meistens kurz nach dem Anlegen und dann nochmal nach 20 Minuten einen Milchspendereflex. Ich habe jetzt das Familienbett bei uns "eingeführt", da wir beide kaum noch schlafen. Tagsüber isst sie meist alle 3 Stunden, wobei sie meist beim Trinken einschläft, da sie von der unruhigen Nacht sehr müde ist. Ich überlege nun, ob sie vielleicht nicht mehr satt wird nur vom Stillen? Ich wollte eigentlich sehr gerne die vollen 6 Monate stillen. Würden Sie mir dazu raten tagsüber mal etwas Karotte oder Banane zuzufüttern? Sie verfolgt zwar jedes Glas und möchte davon trinken, Gabel und Löffel lassen sie jedoch noch kalt..... Hätten Sie vielleicht noch einen Tip, wie ich ihr die Flasche für abgepumpte Milch wieder schmackhaft machen könnte, die hat sie früher auch ohne Probleme genommen? Für Ihre Zeit & Mühe jetzt schon herzlichen Dank!!! Mit lieben Grüßen Nadine
Liebe Nadine, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit fünf oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Die Nächte können weiterhin sehr viel einfacher bleiben, wenn das Baby in Ihrer unmittelbarer Nähe schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! Habe das Buch bereits erworben - hatte nur noch nicht die Zeit es zu lesen ;-) Nur noch eine Frage bezüglich stillen : würden Sie sagen es gibt ein Maximum pro Brust beim Stillen, oder so lange stillen bis Sophia "abfällt" und dann noch die zweite Seite anbieten? Im Moment stille ich 20 Min an der eine Seite und biete dann die 2. an, die auch immer dankend angenommen wird......an manchen Abenden komme ich dann insgesamt auf 4 Brüste. Ist das häufigere Wechseln ratsam? Neuerdings wird Sophia ziemlich frustriert, in der Zeit zwischen 2 Milchspendereflexen (kurz nach dem Anlegen und nach ca 20 Minuten) sodaß ich befürchte, daß sie nicht immer in den Genuss der Hintermilch kommt..... Nochmals vielen Dank und ich freue mich schon auf Ihre nächste Antwort! Liebe Grüße Nadine
Liebe Nadine, die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Deshalb lässt sich auch die Frage, was ist sättigender, so wie Sie sie gestellt haben, nicht beantworten. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Solange Ihr Baby gedeiht, ist es vollkommen unwichtig, ob es an einer oder beiden Brüsten trinkt. Es gibt keine feste und unumstößliche Regel, dass ein Kind immer an beiden Seiten trinken muss. Wichtig ist alleine das Gedeihen des Babys. Jedes Stillpaar muss herausfinden, was für die beiden am besten funktioniert. Sie müssen die Zeit an der Brust auch nicht begrenzen, das Baby darf trinken, so lange es möchte. LLLiebe Grüße, Biggi
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