Hallo,
Meine Tochter ist jetzt 2 Monate alt. Ich habe die ersten 3 Wochen abgepumpt, da sie nicht an der Brust trinken wollte. Nun verfiel ich aber in eine Depression und musste Antidepressiva einnehmen.
Daher beendete ich die kurze Zeit der Mumi und ging auf die prenahrung über. Meine kleine scheint diese jedoch nicht richtig zu vertragen. Nun bereue ich den Weg und würde gerne wieder Mumi produzieren. Mit meiner Psychiaterin habe ich gesprochen. Meinen sie es sei grundsätzlich möglich wieder die Milchbildung in soweit anzukurbeln dass ich sie wieder mit Mumi versorgen kann? Ich möchte gar nicht stillen (würde wohl auch nicht klappen) aber ich will um alles in der Welt, dass sie wieder mit mumi versorgt wird.
von
Baby21
am 28.10.2019, 22:46
Antwort auf:
Wieder Milchbildung anregen?
Liebe Baby21,
man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien.
Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern.
Sie könnten also sehr wohl versuchen, Ihr Baby wieder an die Brust zu bekommen, Sie können aber auch durch ausschließliches Pumpen die Milchbildung anregen.
In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss.
Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.10.2019