Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, zuerst möchte ich dir und deiner Familie ein gutes und gesundes Jahr 2007 wünschen. Ich hoffe du hattest einen schönen Urlaub, auch wenn ich sehr froh bin dass du wieder da bist ;-) Es haben sich wieder einige Unsicherheiten eingeschlichen bei uns. Jana ist 14 Wochen alt und war anfangs sehr unausgeglichen und stand unter Spannung, hatte viel Bauchweh, hat nur max 2 Stunden am Stück schlafen können. Das alles hat sich sehr gebessert. Sie ist nun ruhiger, schläft gut und das ist eins meiner "Probleme". Sie hat innerhalb von 24 Std immer eine Phase in der sie bis zu 11 Stunden schläft, ohne Pause. Wenn ich sie dann versuche zu wecken, wird sie sehr ungemütlich. Momentan ist die lange Phase gerade genau über den Tag ( heute 9-18:30) und nachts kommt sie so alle 3-4 Stunden. An manchen Tagen holt sie sich nur 3 Mahlzeiten, meist sind es aber 4. Sie trinkt dann sehr konzentriert und ich glaube auch sehr viel. Zunahme ist ok, sie wiegt schon über 6 Kilo auf 62cm. Wenn sie wach ist, ist sie auch guter Dinge, lacht viel, brabbelt, beschäftigt sich mit ihren Händen. Nach max einer Stunde will sie aber klar ins Bett, sie zeigt das sehr schön an. Ich habe dazu jetzt folgende FRagen: Muss ich mir bei so langen Trinkpausen Gedanken machen, dass se zu wenig trinkt? Meine Milchmenge scheint weniger geworden, wo sie sonst zu jeder Mahlzeit eine Seite getrunken hat , will sie jetzt beide und manchmal habe ich den Eindruck es reicht noch nicht. Da ich nie weiss wann sie in die lange Pause startet kann ich auch schlecht abpumpen. Habs es einmal versucht und promt kam sie 30 Minuten später und hatte Schmacht und ich nicht genug. Ich selber mag ihr aber auch keine Flasche anbieten. Oder kann ich das tun? Meine linke Brust scheint deutlich weniger Milch zu haben als die rechte. Es ist die weniger beliebte Seite von uns beiden und trotzdem lege ich sie immer auch dort mit an. Kann ich da was machen dass es mehr wird? Ich bin im Moment etwas besorgt dass mir die lange Pause für die Milchbildung gar nicht bekommt. Sonst ist sie natürlich traumhaft. Es wäre schade wenn mir die Milch knapp wird und ich wieder viel zu früh bei Beba und Co landen würde. Das wollte ich diesmal vermeiden. Geht das eigentlich? Sie nach und nach über Beikost und Stillen an den Familientisch zu bekommen ohne dass sie je Kunstmilch bekommt? Vielen Dank für deine Mühe, Melanie PS: Ich kann keine Stillberaterin in der Nähe finden die näher als 60km wohnt. Kannst du mir helfen? PLZ 46354
Liebe Melanie, nur vier Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden ist in der Tat recht ungewöhnlich für ein so kleines Baby. Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei deiner Tochter aus? Entwickelt sie sich altersgerecht und gedeiht sie gut? Wenn dein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt. Wenn dein Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 120 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen. Wie gesagt, schau dir dein Baby an. Hier noch einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Eine Flasche würde ich in dieser Situation nicht anbieten, da dein Kind sich sonst schnell zur Flasche hin abstillen kann. Wenn zugefüttert werden muss, sollte eine alternative Fütterungsmethode gewählt werden. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Du könntest weiterhin zusätzlich abpumpen und die Milch mit einem Becher geben oder einfach einfrieren. Es ist sicherlich möglich, dass Du sechs Monate voll stillst, dann mit Beikost beginnst und zusätzlich weiterhin stillst. Dein Kind braucht keine Kunstmilch, so lange es ausreichend oft gestillt wird. Fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Es ist wichtig, dass Du eine Beraterin vor Ort findest, die nächste LLL-Beraterin dürfte Frau HOUBEN Heike, Tel.: 02822 989787 sein, in 46348 Raesfeld gibt es eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC, Frau Werner Angelika, Tel-_ 02865-7802, allerdings arbeitet sie nicht ehrenamtlich. Wenn dein Kind jetzt nicht ausreichen zunimmt, solltest Du auf alle Fälle öfter anlegen. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. LLLiebe Grüße Biggi
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