Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wie sollen wir beim Abstillen weiter vorgehen?

Frage: Wie sollen wir beim Abstillen weiter vorgehen?

DieSchnuppe

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Liebe Stillberaterinnen, unsere Situation ist recht kompliziert. Ich arbeite wieder in Teilzeit als Lehrerin, seitdem mein Sohn 6 Monate alt ist. Mein Mann studiert noch und kümmert sich um die Kinder (die große Schwester ist 3). Da mein Sohn anders als seine Schwester, alle künstlichen Sauger verweigert und kein guter Esser ist, habe ich immer direkt gestillt, wenn ich nach Hause gekommen bin. Jetzt ist mein Sohn 12 Monate alt und wir wissen nicht mehr weiter. Die Zeit in der mein Mann sich um ihn kümmert, ist geprägt von einem durchweg unzufrieden Baby, dass die Brust sucht. Gerade, wenn es um das Mittagsschläfchen geht, trägt mein Mann ein herzzerreißend weinendes Baby über längere Zeit in den Schlaf. Und das seit mehreren Monaten. In den Weihnachtsferien haben wir versucht, dass ich tagsüber abstille, was bis auf das Mittagsschläfchen ganz gut geklappt hat, auch wenn es sehr anstrengend und schleppend ist, meinem Sohn Essen anzubieten. Jetzt liegen wir alle krank im Bett und mein Sohn will in dieser Situation natürlich nur noch die Brust, der Papa (der sich wirklich sehr liebevoll um seine Kinder kümmert) wird regelrecht abgelehnt. Wir erziehen unsere Kinder befürfnisorientiert, doch ich weiß langsam nicht mehr weiter. Ich habe meinem Sohn schon erklärt, dass ich Montag wieder arbeiten muss und ihn nicht stillen kann, aber der Papa dann für ihn da ist. Ich habe das Gefühl alles falsch gemacht zu haben. Ich muss in unserer Situation arbeiten gehen. Hätte ich vielleicht früher abstillen sollen und meinem Sohn das Fläschchen dadurch aufzwängen können? Wie können wir jetzt weitermachen? Liebe Grüße DieSchnuppe


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Liebe DieSchnuppe, ich weiß gerade gar nicht so recht, was ich dir schreiben kann. Wenn ich lese, was du beschreibst denke ich, dass das Bedürfnis deines Sohnes ist, bei dir zu sein, von dir betreut zu werden, und auch wenn wir in unserer hypermodernen Welt immer wieder versuchen zu ignorieren, dass Mama und Papa unterschiedlich sind (schon in ihrer Biologie), so wissen es die Babys eben doch noch. Dein Mann ist sicher ein wundervoller Papa und eure Situation ist, wie sie ist. Das bedeutet, dass du keine Schuldgefühle haben solltest oder denken, du hättest "alles falsch gemacht". Ihr lebt jetzt eine Situation, die nicht viel Spielraum bietet, und die Frage ist für mich daher mehr: Wo gibt es Möglichkeiten, dem Kleinen die Nähe ZU DIR zu ermöglichen, statt zu versuchen, seine natürlichen und normalen Bedürfnisse weiter "auszuschalten". Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch, schriftlich lässt sich das oft gar nicht so gut ausdrücken. Ich meine es wirklich wertschätzend und mitfühlend gerade mit euch als Eltern. Vorstellbar ist, dass du, wenn du zuhause bist, deinem Sohnemann alle Nähe gewährst, die möglich ist. Das kann z.B. bedeuten, dass du ihn sehr intensiv trägst und ihn stillen lässt, so viel er will. Er kann dann Mama tanken und die vielleicht vorhandene latente Angst, dass er noch weniger von dir haben könnte, loslassen. Und das allein macht oft schon einen riesen Unterschied, weil die Babys aus ihrem psychischen Stress rauskommen und sich dadurch auf Veränderungen einlassen können. Ich hoffe, das hilft euch ein bisschen weiter und wünsche jetzt erst einmal gute gesundheitliche Besserung!! LIeben Gruß, Kristina


DieSchnuppe

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Liebe Kristina, vielen lieben Dank für diese sehr schnelle, einfühlsame und verständnisvolle Antwort. Sie hat uns wahrscheinlich mehr geholfen als man anfangs denken mag. Ich glaube, wir haben uns an irgendeinem Punkt in dem Gedanken eines richtigen Rollentausches verrannt, obwohl das gar nicht unser Ziel war. Das geht so natürlich nicht, gerade, wenn man Wert auf einen liebevollen Umgang miteinander legt. Unsere Lösung und Denken sollte, wieder flexibler werden. Ich kann mir vorstellen, dass ein Umdenken die Situation an sich nicht unbedingt einfacher, aber entspannter macht. Ich stille auf jeden Fall weiter und tue das, was mein Herz mir sagt. Mein Mann fängt in zwei Wochen einen Gebärdenkurs mit unserem Kleinen an, vielleicht stärkt das die Bindung zum Papa zusätzlich. Danke und liebe Grüße DieSchnuppe


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