Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie sinnvoll ist das seitenwechsel beim Stillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wie sinnvoll ist das seitenwechsel beim Stillen?

Mitglied inaktiv

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hallo Ich weiß,dass man bei neugeborenen Babies beide Brüste anbieten soll um die Milchmenge anzuregen. Jetzt ist mein baby 20 wochen alt. Die trinkzeit verkürzt sich.Sie wird jetzt in ca.8 min satt.Ich habe zwischendurch immer die Seite gewechstelt, was sie immer so sehr ärgert. Nun hab ich folgendes gelesen:Am Anfang enthält die Milch relativ viel Milchzucker (Laktose) und wenig Fett und löscht erst einmal den Durst des Kindes. Wenn das Kind weitertrinkt, wird die Milch immer sahniger und sättigender. An der zweiten Brust erhält das Kind wieder zunächst Milch mit relativ viel Milchzucker und wenig Fett. Dadurch kann es sein, dass sein Magen schon voll ist, bevor es wirklich satt ist, und das Kind deshalb nach dem Stillen noch unzufrieden ist. http://www.familienhandbuch.at/cmain/f_Aktuelles/a_Gesundheit/s_478.html Stimmt das? Meine Kinderärztin hat gesagt, dass mein Baby nicht viel zunimmt z. B hat sie diesen Monat 60gr.pro woche zugenommen. Ich hab eigentlich viel milch. Sie zeigt sich eigentlich zufrieden nach dem Stillen und hat sehr oft nasse Windeln. Ich stille sie immer solange bis sie nicht mehr möchte. Sie hat die Gewohnheit ihren Kopf zu heben wenn sie satt wird und dabei ein süßes lächeln. Sollte ich lieber an nur auf einer brustseite stillen und beim nächsten mal die andere nehmen? wird die milch nicht weniger, wenn ich dies tue? lG layali


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Liebe layali, die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine "Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in "Vordermilch" und "Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Solange Ihr Baby gedeiht, ist es vollkommen unwichtig, ob es an einer oder beiden Brüsten trinkt. Es gibt keine feste und unumstößliche Regel, dass ein Kind immer an beiden Seiten trinken muss. Wichtig ist alleine das Gedeihen des Babys. Jedes Stillpaar muss herausfinden, was für die beiden am besten funktioniert. Du schreibst allerdings, dass dein Baby zu wenig zunimmt und dann besteht schon Handlungsbedarf. Du kannst es mal mit Super-Wechselstillen probieren, das hat sich in ähnlichen Situationen als hilfreich erwiesen. "Super-Wechselstillen" soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses "Wecken und Wechseln" wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion. Bitte melde dich, wenn das nicht funktionieren sollte!! Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Ganz allgemein kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden und in einem direkten Gespräch mit einer Kollegin, die verschiedenen Möglichkeiten, warum dein Kind zu wenig zunimmt durchzusprechen. Im direkten Kontakt lässt sich sehr viel einfacher eine Lösung finden. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


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danke für die Antwort. Meine kleine wird aber bald 5 monate alt, sie schläft nicht mehr so ein wie früher wenn ich sie stille. sie ist aktiv beim trinken, das ist immer so ca.5 bis 10min.Ebenso sind die Windeln auch sehr häufig nass. Sie ist mit 3550kg auf die Welt gekommen( 1. juni dieses Jahres) hat abgenommen und kam auf 3200kg weil ich nicht genug milch hatte( Sollte nachher mit Pre Milch ergänzen 1bis 2 mal täglich, tue ich bis jetzt noch)nach ca.3 wochen hat sie ihr normalgewicht wieder bekommen. Jetzt wiegt sie 5040kg und ist 60,5cm groß. Ich weiß nicht wie die ärzte den Gesamturteil machen. jedenfalls ist die Kä. zufrieden, meinte aber,dass sie mehr zunehmen könnte, sie sieht so zart aus im Gesicht. Ich hab nicht den Eindruck, dass sie unzufrieden ist. Im gegenteil, sie spielt sehr viel, lächelt viel.... ich bin echt verzweifelt und irittiert. Die hebamme, die zu mir kam, hat mir gesagt, dass ich genug milch habe. Sie hat mir eine Stillprobe gemacht und es war gut. trotzdem mache ich mir gedanken...ist mein erstes baby halt...


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Liebe layali, ich denke, es wäre wirklich sinnvoll, wenn Du einmal einen Termin mit einer Kollegin vor Ort ausmachen könntest, die dich und dein Baby sehen kann und auch das Saugverhalten beurteilen kann. Sie kann dir dann ganz gezielte Tipps geben. LLLiebe Grüße, Biggi


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hallo da bin ich wieder. War jetzt bei einer Stillberaterin, war eigentlich hilfreich und ok. Sie hat mich beraten zu pumpen. Die Kinderärztin wollte, dass ich eine Waage ausleihe. Jetzt hat mich das Ganze noch mehr verwirrt. Durch die Milchpumpe ( medela lactina electric plus) habe ich nur ein paar tropfen milch. Zuerst schießt die Milch schnell raus und bleibt ein paar sekunden, dann aber wird es immer weniger. Bisher dachte ich, dass ich genug milch hätte, die kleine trank gut und zeigte sich zufrieden. Mit der Waage komm ich auch nicht klar, diese zeigt immer diesselben Werte. War noch letzte Woche Kiä und diese sagt, dass die kleine ihre 20gr pro Tag zulegt. Ihr Geburtsgewicht war 3550 ist auf 3260 abgerutsch und letzte Woche Donnerstag wog sie 5100. Gestern ist meine Tochter 5 monate alt geworden... Aber durch die Pumpe und Wiege komme ich durcheinander. Jetzt zweifle ich und weiß nicht ob sie diese Woche auch gut zugenommen hat oder nicht. Ich bitte um Rat


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