Frage: Wie schnell versiegt die Milch?

Hallo, meine Tochter ist heute 9 Wochen alt und wurde bisher voll gestillt. Seit 2 Wochen befinde ich mich in der Klausurenphase, was aber bisher keinen Einfluss auf das Stillen hatte. Wir konnten das mit dem Lernen ganz gut vereinbaren, meine Tochter war immer satt und zufrieden. Seit 2 Tagen scheint jedoch die Milchmenge zurückzugehen. Zunächst stellte ich fest, dass der Milchspendereflex nachgelassen hat. Wenn ich rechts stillte war ich links immer völlig durchgeweicht. Das ist jetzt nicht mehr so. Dann wollte ich für das Badewasser ein paar Milliliter abpumpen, aber auch das funktionierte nicht so recht. Meine Tochter scheint zwar eine bessere Technik als die Pumpe zu haben, bei meinem anschließende Stillversuch konnte ich sie deutlich schlucken hören, dennoch bin ich von ihrem Stillverhalten zusätzlich verunsichert. Ich merke, dass sie deutlich weniger trinkt, immer nur ein paar Schluck. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie nicht mehr aus der Brust bekommt oder daran, dass sie tatsächlich nicht mehr möchte. Zudem sind die Abstände zwischen den Mahlzeiten in den letzten 2 Tagen sehr groß. Statt nach 2 Stunden meldet sie sich erst nach 4 oder mehr Stunden und trinkt dann Sie gesagt nur kurz und nur wenige Schlucke. Sie schlief heute gefühlt etwas mehr, war aber in den Wachphasen sehr aktiv und reagierte gut. Nun habe ich große Angst, dass sie nicht genug bekommt. Sie braucht ja auch Flüssigkeit. Den ihr angebotenen Fencheltee mochte sie jedoch nicht trinken. Was aber auch daran liegen kann, dass ihr Sauger und Geschmack suspekt waren. Außerdem mache ich mir große Sorgen, dass das das Ende vom Stillen sein könnte. Wie verhalte ich mich am besten? Kann sich das ganze wieder einspielen? Kann die Milch binnen 2 Tagen versiegen?

von Be Punkt am 12.02.2018, 01:00



Antwort auf: Wie schnell versiegt die Milch?

Liebe Be Punkt, es kann gut sein, dass sich das Stillen einfach eingespielt hat und Dein Baby nun weit effektiver und schneller trinken kann. Eine weiche oder nicht mehr tropfende Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird und nicht mehr ausläuft. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 150 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Das durchschnittliche Längenwachstum bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich. Achte einmal auf die folgenden Anzeichen bei deinem Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass dein Baby auch satt wird. Da ich nun weder dich noch dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie dein Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir dann gezielte Tipps geben kann, was du tun kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 12.02.2018



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