Lilli-cgn
Hallo Mein Sohn ist knapp 10 Monate alt und ich möchte gerne langsam mit dem abstillen beginnen. Zu stillen ist für mich eine Selbstverständlichkeit und gehört zum Kinderkriegen einfach dazu. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, nicht zu stillen und eigentlich wollte ich ursprünglich einmal mit dem abstillen warten, bis mein Sohn von selber anfängt lieber mehr andere Dinge zu essen. Wir haben auch wirklich viel Arbeit und Energie ins stillen gesteckt. Die ersten 3-4 Wochen nach der Geburt hatte ich noch zu wenig Milch, so dass ich ihn bei jedem stillen erst einmal 20 Minuten an jede Brust genommen habe, dann hat er eine PuMi-Flasche nachbekommen und im Anschluss habe ich (bei jeder 2. Mahlzeit) zur Anregung der Milchproduktion abgepumpt. Da er von Geburt an Tags und nachts einen 2 stunderhythmus hatte, bzw. hat, ein eher aufwändiges Unterfangen ;-) Nachdem es mir körperlich wieder ganz gut ging (mein Sohn musste per Notkaiserschnitt geholt werden, da ich ein zu spät erkanntes hellp-Syndrom hatte und ich mich bereits in einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand befand) und dank der guten Zusammenarbeit mit unserer Wochenbetthebamme hat sich meine milchmenge nach rund 4 Wochen so gut entwickelt, dass ich seither eigentlich immer eher zu viel Milch hatte. Ziemlich regelmässig habe ich leider Milchstaus und einmal musste ich mit einer Mastitis im Krankenhaus behandelt werden. Mit 3 Monaten hat mein Sohn auch bereits die ersten beiden Zähne bekommen und die oberen beiden sind 4 Wochen später auch bereits durchgebrochen, inzwischen hat er 7 Zähne und hat mich zwar schon einige Male gebissen aber nie extrem schlimm. Ich habe wirklich trotz aller Steine die uns im Weg lagen nie in Erwägung gezogen, ihn abzustillen, aber nun habe ich einfach das Gefühl, meine Energie ist aufgebraucht. Die Tatsache, dass er nach wie vor alle 2 Stunden kommt und eine Nacht, in der er mal 2 Stunden am Stück schläft schon eine sehr gute Nacht ist, tut sein übriges. Das Problem ist einfach, dass er keinen Brei mehr nimmt. Dies hatte rund 1 Monat super geklappt mit 3 Breimahlzeiten, 1x stillen am Morgen und eben das nächtliche stillen und plötzlich, totale Verweigerung. Von einem Tag auf den anderen. Wie haben alles probiert, verschiedenste breivarianten und auch ob er vielleicht den fertigen aus dem Gläschen nimmt, nichts. Er schreit schon, wenn man nur mit dem Löffel in seine Nähe kommt. Trockenes Brot und gedünstetes Gemüse ist er recht gerne, aber dabei landet nur eine verschwindend geringe Menge wirklich im Mund, der grösste Teil landet auf dem Boden :-) Milch aus der Flasche nimmt er aber auch so gut wie gar nicht. Die Woche um Weihnachten herum hat er zwar plötzlich tagsüber die Brust komplett verweigert und abgepumpte Milch, oder ein Kuhmilch-Wasser-Hirse-Gemisch aus der Flasche genommen und genauso plötzlich hat es wieder aufgehört... Ich habe langsam schon Angst, dass ich ihn noch etliche Zeit stillen muss. Also ich habe nichts gegen langzeitstillen, das kann ja jeder für sich entscheiden, aber ich möchte es einfach nicht. Er ist schon jetzt recht gross und schwer (knapp über 11 Kilo) und ich finde es komisch ein so grosses Kind zu stillen. Mir fehlt auch die Energie dazu, ich habe relativ viel Gewicht verloren und ich kann den Gewichtsverlust gar nicht stoppen, obwohl ich bereits unter 50 Kilo bin. Daran ist natürlich nicht nur das stillen Schuld, es ist allgemein relativ "arbeitsintensiv" da er ohne Hilfe nicht einschlafen kann und nach wie vor in der Nacht zum Teil über Stunden getragen werden muss und auch durch den Tag nur mit Hilfe (Tragehilfe oder Häbgematte) einschläft und dann leider nur 2-3 Schläfchen von je 20 Minuten macht. Ein ausruhen/schlafen ist daher dann leider auch nicht müde. Er hatte aber von Anfang an einen sehr geringen schlafbedarf, in der Kolikzeit (von 4wochen bis zum 4 Monat) hat er in 24 Stunden insgesamt nur 7 Stunden geschlafen. Da er sich aber normal entwickelt hat, ist so wenig Schlaf laut Kinderarzt nicht bedenklich. Seit 3 Sitzungen bei der EEH ist es aber seit 1 Monat zum Glück möglich, ihn auch einmal auf seiner spieldecke abzulegen, ohne permanent neben dran liegen oder ihn auf dem Arm halten zu müssen. Aber trotz dieser Entlastung fühle ich mich irgendwie immer noch ungelaugt, unheimlich müde und weiss zum Teil nicht, wie ich einen Tag im Büro überstehen soll ohne vor Erschöpfung im stehen einzuschlafen. Ich weiss ja, dass es vielen Müttern gleich geht und das alles normal ist und dazu gehört, aber gegen die bleierne Müdigkeit kann ich einfach nichts machen. Mit dem abstillen wird sich vielleicht nichts ändern, aber ich möchte einfach nicht mehr :-( Ich hoffe das ist nicht zu viel Text und zu viel unpassendes, aber ich wollte meine Beweggründe erläutern. Es ist nicht einfach lapidares, ich habe keine Lust mehr, wie ich es bei so vielen Kolleginnen schon kurz nach der Geburt erlebt habe. Rede ich mir jedenfalls gegen das schlechte Gewissen ein ;-) Lieber Gruss
Liebe Lilli-cgn, Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Du musst ganz sicher kein schlechtes Gewissen haben, denn DU hast deinem Baby den bestmöglichen Start ins Leben geschenkt. Trotzdem muss dir klar sein, dass sich dein Leben nicht auf wundersame Weise verändern wird, wenn Du abstillst. Dein Baby wird genau so anhänglich sein, es wird genau so oft aufwachen und Du wirst in der Nacht nicht einfach anlegen können, um dein Kind zur Ruhe zu bringen. Auch wird dein Kind nicht einfach besser essen, wenn Du abstillst, deshalb brauchst Du viel Geduld. Ich werde dir jetzt ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum Einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Wichtig ist, dass dein Kleiner spürt, dass Du ihm zwar die Brust entziehst, nicht aber deine Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen. Ich hoffe, die Antwort hilft dir ein wenig weiter. LLLiebe Grüße, Biggi
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