Mitglied inaktiv
liebe biggi du bist mir schon oft mit tollen ratschlägen und aufmunternden worten hilfreich zur seite gestanden, deshalb wende ich mich heute mal wieder an dich. mein sohn ist mittlerweile knapp 16 wochen alt, wir stillen voll. mit der beikost möchte ich erst beginnen, wenn er interesse daran zeigt. nun wurde mir von verschiedenen seiten (kinerarzt, frauenärztin, div. mehrfach-muttis) geraten, ich solle jetzt mit der beikost beginnen, da der kleine ansonsten mangel an diversem (beispielsweise eisen und vitamine) kriegen könnte und offensichtlich nicht genug bekommt mit der mumi. diese aussage, er kriege nicht genug, folgte meist auf meine beantwortung der frage nach dem stillrythmus (1,5 – max. 3 stunden, halt nach bedarf, auch nachts). die lieben aussenstehenden meinen übrigens auch, der kleine weine nach 1,5 std. nicht, weil er schon wieder hunger hätte sondern wegen bauchweh (frische milch auf halbverdaute milch...) ich hör bei sowas schon gar nicht mehr hin... ich bin der meinung, der kleine kriegt genug und weint auch nicht wegen bauchweh. gedeihen tut er prima, geburtsgewicht war 3440 g, tiefstes gewicht 3240 g, aktuell 6400 g bei 63 cm (Geburt 51 cm) und kopfumfang 44 cm (Geburt 36 cm). Daher mache ich mir keine sorgen, wir werden auch künftige wachstumsschübe von der milchmenge her meistern. allerdings frage ich mich, wie es denn tatsächlich mit eisen und vitaminen aussieht. da „sehe“ ich ja nicht, ob mein kleiner genug davon kriegt. siehst du es auch so, liebe biggi, dass ich so weiterfahren kann wie bisher? Oder besteht tatsächlich die gefahr von div. mängeln bei längerem voll-stillen? danke dir im voraus und liebe grüsse! carolina mit luís
? Liebe Carolina, ist es nicht schade, dass es immer wieder Menschen gibt, auch und besonders beim medizinischen Personal, die einfach nicht bereit sind, sich weiterzubilden? Warum wohl empfehlen so anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation), die AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) und NSK (Nationale Stillkommission in Deutschland), dass in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden soll? Bestimmt nicht, weil es dadurch zu Mangelerscheinungen beim Kind kommt! „Längeres" Vollstillen ist ein ausschließliches Stillen über die ersten sechs Monate hinaus und nicht das volle Stillen im ersten halben Jahr und es gibt genügend Kinder, die noch weit über dieses magische Grenze von sechs Monaten ausschließlich oder fast ausschließlich von Muttermilch leben, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt. Bei einem gesunden, voll ausgetragenen Kind besteht üblicherweise kein Anlass von der Empfehlung sechs Monate voll zu stillen abzuweichen. Bei frühgeborenen Babys kann es anders sein, da hier tatsächlich ein Problem mit dem Eisen auftreten kann, doch das muss immer im Einzelfall entschieden werden. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Es muss bei den Überlegungen zur ausreichenden Versorgung mit bestimmten Stoffen halt immer auch die Bioverfügbarkeit berücksichtigt werden. Das vergessen viele Leute immer wieder: Es macht nicht nur die Masse aus, die jemand zu sich nimmt, sondern es kommt auch darauf an, wie der jeweilige Stoff überhaupt aufgenommen wird. Falls Du Lust und Kraft hast, mit anderen zu diskutieren (und englisch lesen kannst), dann schau dir mal die Empfehlungen der WHO unter http://www.who.int/child-adolescent-health/NUTRITION/infant.htm an. Du kannst Sie ja auch ausdrucken und der Kinderärztin und Frauenärztin in die Hand drücken. Zum Thema Mindestabstand hänge ich dir noch einen Artikel an. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC „Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." „Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" „Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Mitglied inaktiv
seit ca. 3 wochen nimmt der kleine pro woche "nur noch" rund 100 g zu, das ist jetzt normal, weil er im vierten monat ist, richtig? danke¨!
? Liebe Lina, Kinder nehmen nicht gleichmäßig, sondern in Schüben zu und selbst ein vorübergehender Gewichtsstillstand ist möglich, ohne dass gleich Anlass zur Sorge besteht. Außerdem nimmt die Gewichtzunahme mit zunehmendem Alter ab. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. Es ist wichtig, dass das Kind als Ganzes und nicht nur ausschließlich das Gewicht betrachtet wird. LLLiebe Grüße Biggi
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