Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie komme ich zurück zum vollen Stillen

Frage: Wie komme ich zurück zum vollen Stillen

Juliaelena

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Meine Tochter ist nun 3 Monate alt. Bislang hatte es mit dem Stillen sehr gut geklappt. Vor etwas mehr als einer Woche weinte und schrie sie vermehrt, vorallem in den Abendstunden. Mein Umfeld "drängte" mich beinahe, ihr etwas zuzuschöppeln (Fertigmilch). Seit dem habe ich fast bei jeder Stillmahlzeit das Problem, dass sie meine Brust verweigert und auf ihr Fläschchen besteht. Ich verzweifele fast. Milch produziere ich genug, aber sie ist irgendwie trinkfaul geworden. Heute hat mir die Kinderärztin angeraten, das trinken an der Brust "durchzusetzen" und ihr kein Fläschchen mehr zu geben. Ihr weinen zerbricht mir fast das Herz. Heute hat sich kaum getrunken und jetzt ist sie vor Erschöpfung eingeschlafen. In meiner Not habe ich heute nachmittag Milch abgepupmt und ihr das mit der Flasche gegeben, so dass sie wenigstens etwas getrunken hat. (eine Erkältung hat sie zudem noch, fieberfrei!)) Bitte geben Sie mir einen Rat. Mir ist das Stillen sehr wichtig und ich möchte sie nicht mit mehr mit der Flasche füttern. Warum schafft sie den Wechsel Brust/Flasche nicht? Wenn ich nun mal für einige Stunden weg möchte und mein Mann das Füttern übernimmt, dann müssen wir doch auch die Flasche einsetzten. Sind wir danach wieder gleich weit? Danke für Ihren Rat der mir hoffentlich weiterhilft. Herzlich Julia


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Liebe Julia, das, was du erlebst, wird von uns gern "Saugverwirrung" genannt. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Manche Kinder haben dieses Problem, und daran lässt sich leider auch nicht wirklich etwas ändern! Es ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht und sehr oft zu verfrühtem Abstillen geführt hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten folgst du dem Rat deiner Kinderärztin, schaust aber gleichzeitig, dass du dich mit ihr für 2 Tage fast ausschließlich ins Bett kuschelst, beide dabei so nackig wie möglich. Sie sollte häufig an die Brust können, nicht nur, wenn sie vor Hunger weint. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass die Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen gebracht wird. Versuche vielleicht, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe die Kleine angelegt wird. Warte nicht, bis deine Tochter sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Du solltest dich darauf einstellen, dass du deine Kleine in den nächsten Wochen NIE mit der Flasche fütterst - vielleicht ist der Wechsel Flasche-Brust in 2 oder 3 Monaten einfacher für sie... Wenn es gar nicht anders geht, und du irgendwo hin musst, wo du das Kind nicht (z.B. im praktischen Tragetuch) dabei haben kannst, dann kann dein Mann auch mit einem Becherchen die Milch füttern. Hier könnt ihr euch anschauen, wie das klappen kann: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Lieben Gruß, Kristina


Juliaelena

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Liebe Kristina danke für Deine informative Antwort. Heute habe ich es durchgezogen, ist ziemlich hart und ja, es fliessen auf beiden Seiten viele Tränen. Aber ich habe das Gefühl, dass es langsam besser wird. Komisch finde ich, dass es in der Nacht mit stillen total gut klappt, da weint sie überhaupt nicht. Ich sehe mein Baby leiden und komme mir einfach furchtbar vor meinen Willen durch zusetzten. Aber ein ev. Abstillen fände ich noch viel schlimmer.. Was mache ich, wenn es nach den 2 Tagen nicht besser wird? Besten Dank vielleicht hilft mir nochmals ein kleiner Zuspruch, das Richtige zu machen ;0) Herzlich Julia


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Julia, es ist typisch für ein saugverwirrtes Kind, dass es in der Nacht unbewusst richtig trinkt. Hab Geduld, es WIRD besser werden, Du brauchst nur Mut, Geduld und gute Nerven. LLLiebe Grüße, Biggi


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