Sehr geehrte Expertin,
nach der Geburt eines ersten Kindes hatte ich extrem wenig Vormilch und erst am 5. Tag nach der Entbindung den Milcheinschuss. Mein Kind verlangte bereits nach der Geburt 24 Stunden durchgehend alle 15-20 Minuten nach der Brust und schrie quasi ununterbrochen. An eine Regeneration von den Strapazen der Geburt und der sehr anstrengenden Schwangerschaft war nicht zu denken. Meine Hebamme könnte mich leider mangels Erfahrung mit Stilproblemen nicht unterstützen. 12 lange Tage hielt ich den zermürbenden Zustand des Dauerstillens durch bis mir die mangelnde Gewichtszunahme meines Babys zu dramatisch wurde (2960g bei Geburt, 2500g bei Entlassung und 2550g nach 12 Tagen). Ich haluzinierte bereits regelmässig aufgrund des Schlafentzuges und könnte kaum Nahrung zu mir nehmen. Meine Trinkmenge belief sich auf 2,5 Liter Wasser zuzüglich Malzbier auf Anraten der Hebamme. Nach 12 Tagen gab ich in Absprache mit der Hebamme 1 Fläschchen (40ml) Pre.
Mein Baby schrie nicht mehr und schlief zum ersten mal seit der Geburt eine ganze Stunde am Stück.
Ich habe mir in Eigenregie nach 4 Wochen eine Milchpumpe besorgt aber leider kein Doppelpumpset erhalten weshalb ich während des pumpens die wenigen kostbaren Tropfen Muttermilch der anderen Brust auffing und meinem Baby zu trinken gab. So setzte ich alles bis zur Vollendung des dritten Monats fort da dann der Milchfluss endgültig versiegte. Mein Baby bekam während dieser Zeit zuerst nur 1-2 Fläschchen am Tag aber dann bald aufgrund der weiterhin schlechten Gewichtszunahme bald bis auf das morgendliche Und abendliche Stillen nur noch Pre.
Für mich war das eine ganz schreckliche Erfahrung und nun mache ich mir Gedanken wie ich einer solchen (vermeidbaren?) Katastrophe bei meinem 2. Kind entgegenwirken kann. Ich erwarte mein 2. Kind in 6 Monaten.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie mir helfen können. Eine Stillberaterin steht hier momentan leider nicht zur Verfügung da aufgrund der politischen Situation viele Hebammen in meiner Region in eine berufliche Auszeit gegangen sind.
Beste Grüße
von
Gewittereule
am 13.02.2018, 19:34
Antwort auf:
Wie kann ich Stillprobleme beim 2. Kind vermeiden?
Liebe Gewittereule,
der initiale Milcheinschuss tritt meist am zweiten bis vierten Tag nach der Geburt auf und ist ein normaler Vorgang, der den Beginn der reichlichen Milchbildung anzeigt. Es kommt zu einem Spannungsgefühl in der Brust, einer leichtem Empfindlichkeit der Brust, die Venenzeichnung auf der Haut wird deutlicher, der Drüsenkörper wird fester und die Brust größer. In den Alveolen wird merh Milchgebildet und die Bläschen füllen sich. In der Brust zirkulieren vermehrt Blut und Lymphflüssigkeit (Schwellung und vermehrte Wärme). Nur ein kleiner Teil der Brustvergrößerung ist auf die erhöhte Milchmenge zurückzuführen, in erster Linie liegt es an der Lymphflüssigkeit.
Wichtig ist es, dass die Frau von Anfang an das Baby häufig und uneingeschränkt anlegt, dann verläuft der Milcheinschuss am problemlosesten.
Wenn Du wirklich oft anlegst, wird es klappen!
Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen:
Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen.
Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt.
Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht „ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins.
Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung.
Wichtig ist, dass das Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte das Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 13.02.2018
Antwort auf:
Wie kann ich Stillprobleme beim 2. Kind vermeiden?
Liebe Frau Welter,
Ich freue mich dass Sie die Funktion Copy&Paste beherrschen.
Aber haben Sie überhaupt meine Frage gelesen? Sie gehen leider überhaupt nicht darauf ein. Häufiges Anlegen ist ein hervorragender Tip. Hätten Sie meine Frage gelesen, hätten Sie bemerkt dass ich ich berichtete, dass ich alle 15-20 Minuten angelegt hatte.
Ich hatte mir leider mehr erhofft als eine 08/15 Stillanleitung die man in jedem drittklassigen Ratgeber nachlesen kann.
Gerne können Sie, wenn Sie meinen Post aufmerksam gelesen haben, eine konkrete Antwort nachreichen.
Beste Grüße
von
Gewittereule
am 13.02.2018, 21:10
Antwort auf:
Wie kann ich Stillprobleme beim 2. Kind vermeiden?
Liebe Gewittereule,
es tut mir leid, wenn Sie sich unverstanden fühlen, aber Sie können gewiss sein, dass ich Ihre Frage gründlich gelesen habe.
Ich kann Ihnen nicht sagen, warum es nicht geklappt hat, evtl. hatte das Baby eine Saugschwäche, vielleicht bekam es die Flasche und war saugverwirrt, vielleicht hatte es andere Gründe…
Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC.
Stillberaterinnen sind keine Hebammen und vielleicht gibt es eine in Ihrer Nähe.
Gerne können Sie auch bei mir anrufen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.02.2018