Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich meinem Baby (7 Monate) den Brei/das Essen schmackhaft machen?

Frage: Wie kann ich meinem Baby (7 Monate) den Brei/das Essen schmackhaft machen?

Luna182

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Liebe Biggi, liebe Kristina! Zuerst einmal ein großes Lob an Euch!! Ich war bis jetzt zwar nur eine stille Mitleserin, aber ihr habt mir schon sehr viel mit euren Tipps und Tricks weitergeholfen! Nun habe ich jedoch ein Problem und ich weiß nicht mehr wie ich weitermachen soll... Also, mein Baby ist 7 Monate alt und wird noch voll & nach Bedarf gestillt (glücklich, zufrieden, kerngesund & stolze 13 kg bei einer Größe von 77 cm, ein kleiner Buddah sozusagen ;-) ). Wir genießen beide das Stillen sehr und mein Kleines schläft auch bei uns im Familienbett (kommt noch einige Male nachts - das ist aber gar kein Problem für mich) & wird einschlafgestillt (kann aber auch im Kinderwagen oder im Tragetuch einschlafen). Schnuller hat es keinen und ich bin bin sehr froh darüber, dass kein Bedarf besteht ;-). Ach ja: Wir stillen jedoch zu 90% bei uns im Liegen im Familienbett. Das ist sozusagen unser "Stillörtchen". Ich habe mir jedoch "vorgenommen" mit ca. einem Jahr (zumindest am Tage) abzustillen. So haben wir mit rund 5 Monaten langsam mit dem Mittagsbei begonnen (selbstgekocht). Ca.eine Woche lang aß es ein paar Löffelchen täglich bis max. 50 Gramm... Dann kamen bis heute eine Erkältung und insgesamt 8 Zähne (!!!) die uns immer wieder mal eine Breipause einlegen ließen. Dazwischen gabs Tage wo mein Baby nur einen Löffel aß und Tage wo es schon mal um die 70 Gramm aß oder eben Tage wo es gar nichts essen wollte (Mund zu, Kopf zur Seite & schreien). Vor rund Woche haben wir nun mal wieder ganz neu, nach einer einwöchigen Pause, mit dem Mittagsbrei gestartet. Am ersten Tag aß es gleich 70 Gramm, am zweiten Tag Verweigerung, am dritten Tag gleich 100 Gramm (Rekord!) und seit fünf Tagen bleibt der Mund nun schon wieder verschlossen... Papa füttern lassen, anderes Geschirr, anderer Ort, frisch gewickelt, ausgeschlafen, davor gestillt oder danach gestillt, andere Uhrzeit, Brei matschen lassen, selber Löffeln etc.macht keinen Unterschied - der Mund bleibt zugepresst! Gestern hab ich ihm mal eine halbe Banane einfach so in die Hand gegeben & es hat diese (zu meiner Verwunderung) genüsslich mit den Zähnchen abgeschabt und aufgegessen!! Ich war schon seeehr nervös zwecks Verschlucken und ich würde mich jetzt z.b.auch nicht trauen ihm eine gegarte Karotte oder Kartoffel zu geben (was ist wenn es mal einen großen Bissen in den falschen Schlund bekommt??)... Mit der Breieinführung hab ich meinem Baby auch parallel immer einen Becher mit Wasser angeboten. Diesen liebt es und trinkt gerne daraus! So habe ich heute z.b.immer ein bisschen Brei an den Becherrand (ein zweiter Becher in einer anderen Farbe) geschmiert und es hat diesen genüsslich herunter gesaugt! (Bim mir sehr unsicher ob das denn eine so gute Idee war! - Aus einem Becher trinkt man ja schließlich nur, oder??) Was hat dieses Verhalten zu bedeuten? Ich weiss ja, dass es Brei (vom Löffel) essen kann... Warum bleibt der Mund seit Tagen (und auch davor immer weider einmal) fest verschlossen? Sollen wir wieder pausieren oder verwirren die ganzen Pausen mein Baby zu sehr? Wie kann ich ihm den Brei schmackhaft machen? Hat es vl eine Angst vor Löffel entwickelt (evtl.während des Zahnungsprozesses?)? Nun sind alle acht Zähne ja da... Sollen wir vl mit dem Brei ins Familienbett wandern? ;-) Könnt ihr uns helfen? Ich weiss echt nicht mehr weiter! Entschuldigt die lange Nachricht! Danke für eure Hilfe! LG Luna


Biggi Welter

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Liebe Luna, der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Du es beschreibst kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickelt und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit "Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit Kampf und Druck erreichst Du genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Auch sollte Brei immer mit dem Löffel gegeben werden und nicht aus der Flasche oder dem Becher. Versuche es wirklich einmal auf einem anderen Weg. Vermeide es, dein Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lass das Thema ganz sein. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist und lass es selbst fingergerechte Nahrung essen, wie es dies ja offensichtlich gerne tut. Kein Kind muss Brei essen und Milchbrei ist bei einem Kind, das häufig genug gestillt wird absolut überflüssig. Vielleicht hilft es auch, wenn nicht Du fütterst, beim Papa klappt es oft besser ;-). Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. Eine Mutter in meiner Stillgruppe war ganz verzweifelt, weil ihre Tochter ein ganzes Jahr lang nur Muttermilch wollte und sonst gar nichts, sie dachte, das Kind isst nie. Beim letzten Gruppentreffen erzählte sie, dass die Kleine ihr nun die Haare vom Kopf futtert:-). LLLiebe Grüße, Biggi


Luna182

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Liebe Biggi! Vielen vielen Dank für deine rasche Antwort und dein Feedback! Ich will mein Baby keinesfalls mit dem Essen unter Druck setzen & bin deshalb auch sehr verunsichert was denn quasi der Auslöser fürs Nicht-mehr-essen-wollen war bzw ist? Nahm es den ersten Löffel nämlich nicht an, dann habe ich den Brei auch immer gleich weggeräumt... Dennoch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass mein Kind durch meine Unsicherheit (Isst du heute? Oder Isst du wieder nicht?) & meine stetigen Versuche die "Rahmenbedingungen" rund ums Essen zu verändern, es zum Essen verweigern lassen. Das von dir beschriebene Konzept des baby-led-weaning finde ich total klasse und kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses meinem Kind gefallen könnte. Ich habe jedoch solche Angst, dass mein Baby an einem Brocken ersticken könnte/ keine Luft mehr bekommt etc. Mache ich mir da zu viele Sorgen? Ich dachte immer, Babys müssen erst das "richtige" Schlucken lernen? Liebe Grüße, Luna


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Luna, gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi


Luna182

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Dankeschön :-) Einen schönen Abend wünsch ich dir noch!


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