Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie das Stillen beim 27 Monate alten Kleinkind reduzieren?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie das Stillen beim 27 Monate alten Kleinkind reduzieren?

Malitia305

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Mein 27 Monate alter Sohn wurde von Anfang an nach Bedarf gestillt, aß auch erst relativ spät und fordert das Stillen nach wie vor regelmäßig ein. Seit Ende letztem Jahres wird generell nicht mehr unterwegs gestillt (es sei denn wir wären über Tage weg oder hätten eine wirklich lange Reise) und das akzeptiert er gut. Tagsüber kann ich ihn auch gut mal auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten wenn es gerade nicht passt. Abends ist es allerdings schwierig. Lange schlief er relativ zuverlässig beim Stillen ein, allerdings tut er das in letzter Zeit selten. Dann will er immer wieder gestillt werden, in sehr kurzen Abständen, und das ist für mich dann schmerzhaft. Ich habe ihn teilweise dann schon mit dem Wecker für 15 bis 20 Minuten hingehalten und seit kurzem stille ich ihn noch direkt nach dem ins Bett bringen und dann nicht mehr, d. h. wenn er dann nicht einschläft, muss er es anders schaffen. Ich bin dann trotzdem dabei, halte ihn auch in den Armen oder singe vor, aber stille ihn eben nicht. Das ist für ihn aber noch schwer zu akzeptieren und dauert lange und ich mache mir Sorgen, dass es der Bindung schadet. In den frühen Morgenstunden wacht er mitunter mehrfach auf und will dann auch gestillt werden (er schläft im Familienbett) und wenn das häufig passiert, ist das für mich auch ziemlich anstrengend. Ich möchte ihn noch nicht abstillen, weil ich mir eigentlich wünsche, dass er das möglichst selbst tut. Allerdings wäre es mir lieb, wenn sich das Stillen abends und nachts irgendwie reduzieren ließe, z. B. einmal beim ins Bett bringen, einmal in der Nacht und dann einmal am Morgen, zumal ich langfristig auch das Ziel habe, das Stillen vor seinem 4. Geburtstag beendet zu haben. Gibt es die Möglichkeit, das abendliche und nächtliche Stillen zu reduzieren, ohne der Bindung zwischen meinem Sohn und mir zu schaden? Ich hatte überlegt, das langsam zu machen, z. B. mit einem Wecker, den ich nach und nach immer später stelle, aber es gibt da sehr viele unterschiedliche Ratschläge, viele bei denen man deutlich weniger behutsam vorgehen würde.


Biggi Welter

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Liebe Malitia305, Du machst es genau richtig so wie Du es machst! Dein Sohn kann jetzt lernen, dass es Regeln gibt und Du begleitest ihn liebevoll, aber konsequent. Klar fällt es ihm erst einmal schwer, wenn er auf die Brust verzichten muss und er wird toben, wüten und auch traurig sein. Aber Du begleitest ihn, Du lässt seinen Schmerz ja zu und entziehst ihm zwar die Brust, aber nie Deine Liebe! Und es wird Eurer Bindung keinen Abbruch tun! Dein Sohn wird jetzt immer weitere Grenzen erfahren und muss lernen, diese auch zu akzeptieren. Glaub mir, wenn DU klar bist und überzeugt, dann wird Dein Sohn schnell lernen, die neue Situation zu akzeptieren. Schreibst Du mir noch einmal in einiger Zeit, ob es Euch gut geht? Ich würde mich freuen! Ganz liebe Grüße Biggi


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