Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie bekomme ich mein Kind ohne Stillen in den Schlaf?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie bekomme ich mein Kind ohne Stillen in den Schlaf?

SabrinaJanuar88

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Hallo!!! Mein Sohn ist 14 Wochen alt und schläft ausschließlich durchs Stillen ein. Damit könnte ich ja noch leben, aber seit mehr als 4 Wochen wird er nachts fast stündlich wach und ich bekomme ihn NUR durchs Stillen ruhig gestellt. Also muss ich ihn wieder stillen bis er eingeschlafen ist, ihn vorsichtig in sein Beistellbett legen und hoffen das er dort weiter schläft. Wenn ich Pech habe wird er gleich wieder wach und alles geht von vorn los. So sind wir machmal 2h durchgängig wach in denen ich hoffe das er endlich einschläft. Am Hunger liegt es denke ich nicht. Er trinkt nur immer ganz kurz und nuckelt sich dann nur noch in den Schlaf. Ein weitere Problem was daraus resultiert, ist das ich ihn Abends und auch am Tage nicht zum schlafen bewegen kann. Er lässt sich durch nichts beruhigen, schreit wie am Spieß bis er dann die Brust im Mund hat. Trösten, Tragen, singen etc. dadurch wird das Schreien nur noch schlimmer. Nuckel aller Art spuckt er auch sofort wieder aus, oder nimmt sie erst gar nicht. Mich würde das nächtliche Stillen ja auch gar nicht stören, wenn er gleich weiter schlafen würde und die Schlafphase für eine gewisse Zeit anhält. Somal wir es am Angang schon mit einmal stillen die Nacht geschafft haben. Aber es wird allmählich immer schlimmer. Ich weiß nicht mehr weiter. Was kann ich tun????


Biggi Welter

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Liebe SabrinaJanuar88, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi


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