marimey
Liebe Stillberaterinnen, unsere Stillbeziehung war immer unkompliziert. Seit die kleine 1 Jahr alt ist geht sie 6 Stunden täglich in die Kita und ich arbeite wieder und das sehr unregelmäßig. Mal gehe ich aus dem Haus bevor sie zur Kita auftstehen muss und komme erst 2 Stunden vor der Bettzeit zurück, mal bin ich von Mittags bis zum nächsten Vormittag weg. Dazwischen bin ich viele Tage zuhause. Mittlerweile hat sie sich gut daran gewöhnt, mit Papa und den Erzieherinnen scheint sie sich (fast) genau so wohl zu fühlen wie mir mir. Ich dachte, so würde sich das Stillen nach und nach beenden. Die Maus stillt aber immer noch sehr häufig wenn ich mit ihr Zuhause bin (unterwegs nicht) und Nachts wenn ich Zuhause bin. Das hat nun zu mehreren schmerzhaften Milchstau Episoden geführt, zuletzt mit Fieber und Schüttelfrost. Daher will ich abstillen aber weiss nicht wie ich das durchziehen kann, wenn sie bei Verweigerung der Brust meinerseits 1 Stunde schreit und sich durch nichts ablenken lässt. Tipps wie z.B. viel zu unternehmen helfen nicht weil sie nach Tagen ohne tagsüber stillen am x-ten Tag wenn wir zuhause bleiben dann alle 20 Minuten in meinen Ausschnitt fasst und den Nippel mir fast bis zum Kinn zieht um dran zu kommen (aua). Weil Entwöhnung nicht klappt bin ich schon kurz vorm "von heute auf morgen abstillen" Vielen Dank, Marie
Kristina Wrede
Liebe Marie, es scheint, als fülle deine Kleine ihre "Still-Tanks", wenn ihr zusammen seid. Wenn du sie abstillst, braucht sie einen Ersatz. Irgend etwas, das ihr die Geborgenheit und Nähe schenkt, die sie braucht, um den Alltag mit all seinen (von ihrer Warte aus) unvorhersehbaren Trennungen für sie erträglich zu machen. Das ist eure Realität, und sie passt sich ihr an, sucht dabei jedoch das, was ihr gut tut, um ihr Nervensystem zu beruhigen... Das muss nicht stillen sein, ihr könnt auch intensiv kuscheln, du kannst sie massieren, ihr könnt gemeinsam schlafen... Am Anfang gibt es natürlich Protest, weil du ihr das nimmst, was für sie gut funktioniert. Aber wenn du ruhig und zuversichtlich bleibst, und für sie da bist, egal, wie sie zürnt, dann wird sie es nach ein paar Tagen akzeptieren. Die größte Hürde ist meist die eigene Unsicherheit zu überwinden und eine Entscheidung zu treffen :-) Darum darf sie auch gut überlegt sein und du brauchst nichts zu überstürzen. Vielleicht könnt ihr auch mit einer Stillpause beginnen? Anfangen würde ich in einem Fall wie eurem mit EINER Stillpause, nicht gleich mit dem kompletten Abstillen. Diese Stillpause kann auch erst einmal tabsüber eingeführt werden, was den Vorteil hat, dass du das "Signal" schon einmal einführen kannst. Dieses Signal will auch wohlüberlegt sein. Ich empfehle in der Regel nicht einen Wecker zu stellen, sondern eine Zeitschaltuhr, die du mit einer Nachtlampe oder einem Radio verbinden kannst. Wenn du ein Radio wählst, kann der Radiowecker die Alternative sein. Dann gilt zu entscheiden, ob das Signal erfolgt, wenn sie stillen darf oder wenn KEINE Stillzeit ist. Diese Methode ist eine klassische Konditionierung, so dass egal ist, wofür du dich entscheidest, solange du es später auch durchführen kannst... Beispiel: Du wählst eine Lampe, die sowohl tags als auch nachts sichtbar ist, und programmierst sie zunächst so, dass sie IMMER leuchtet. (Sie sollte so stehen, dass sie dein Kind nicht alleine an- oder ausmachen kann und am besten auch so, dass ihr sie beim Stillen immer im Blick haben könnt.) Du erklärst deiner Maus dann zunächst, während ihr stillt, dass sie natürlich trinken darf, denn die Lampe leuchtet ja. Das machst du 2-3 Tage konsequent. Dann stellst du die Lampe so ein, dass sie tagsüber mal dann aus ist, wenn deine Kleine eigentlich stillen würde. Eine Viertelstunde oder 30 Minuten genügen. Wenn sie stillen möchte, und die Lampe ist aus, erklärst du ihr, dass Stillen grad nicht geht, weil ihr ja nur stillt, wenn die Lampe leuchtet. Sobald sie leuchtet, gibst du deiner Maus Bescheid, dass sie jetzt stillen kann. Alle 2 Tage dehnst du die Zeit aus bzw. fügst neue Pausen hinzu. Übertreib es aber nicht, denn dein Baby soll nicht zu großen Stress bekommen. VIelmehr soll es ganz "natürlich" wirken. Wenn du das Gefühl hast, dass sie das Prinzip verinnerlicht hat, legst du eine Stillpause in der Nacht fest. Erst einmal kurz, und immer mit dem Hintergrund, dass du ihr Bescheid gibst, wenn sie wieder stillen darf. Dies ist wichtig, denn das zeigt ihr, dass sie dir vertrauen kann, dass du dich um sie kümmerst. Auch hier kannst du dann allmählich die Pausendauer bzw. -häufigkeit erhöhen bis zu dem Punkt, wo es für dich ok ist. Wichtig: Wenn NICHT gestillt werden darf, dann muss das felsenfest sein. Darum hilft es, diese Zeit zunächst kurz zu halten - so bleibt sie für euch beide erträglich! Und da deine Kleine dabei lernt, eine Pause ist nicht für immer, wird sie allmählich längere Pausen gelassener hinnehmen. Und du entwickelst die Fähigkeit, sie auch ohne Brust zu trösten und zu beruhigen... Ich hoffe, das ist jetzt klar genug formuliert und es hilft dir weiter. :-) Lieben Gruß, Kristina
Ähnliche Fragen
Hallo, ich muss leider meinen kleinen Jungen (3 Monate) bis Ende April abgestillt haben, weil ich dann Medikamente nehmen muss. Ich versuche aktuell morgens eine Flasche zu geben. Leider akzeptiert er diese gar nicht. Er spuckt alles gleich aus. Wir benutzen Hipp Pre Bio. Wie kann man hier am besten vorgehen? Gibt es Mahlzeiten die leichter zu e ...
Hallo Frau Welter, meine kleine wird Anfang Juli 1 Jahr alt. Ich möchte Juli und August nutzen um abzustillen (eventuell Krippe ab September, aber auch weil ich keine Lust mehr auf das Nuckeln habe, sie wollte seit Anfang an keinen Schnuller). Wie kann ich hier strategisch vorgehen? Ich dachte 1) nicht mehr aktiv anbieten oder zeigen 2) Jede Woche ...
Liebe Frau Welter, liebe Community, ich brauche ganz dringend Rat, weil ich nervlich einfach am Ende bin. Mein 18-monatiger Sohn ist schon seit Geburt ein sehr pflegeintensives Kind. Er war schon seit Beginn ein Schreibaby und hatte Atemaussetzer und wurde direkt blau. Selbst 5 Minuten Autofahren war unerträglich oder im Kinderwagen liegen war ...
Hallo liebe Biggi Mein Sohn wird in 3 Wochen 1 Jahr und ist noch total viel am stillen . Einschlafen abends funktioniert nur mit der Brust und auch tagsüber fordert er sie ständig ein . Er trinkt aus Flaschen aber sobald er merkt da ist Pre drin schmeißt er sie sofort weg , weint , oder will direkt an die Brust . Er scheint total versessen /f ...
Sehr geehrte Frau Welter, unsere Tochter ist inzwischen etwas über einem Jahr und wir würden gerne abstillen. Sie bekommt tagsüber so gut es geht Beikost, leider isst Sie hier noch nicht besonders viel bzw so gut wie nichts, Sie probiert, lutscht drauf rum jedoch landet so gut wie alles auf dem Boden. Frühstück gegen 8 Uhr: fällt bei Ih ...
Hallo meine Tochter ist gerade 6 Wochen alt geworden. Zurzeit stille ich meine Tochter voll. Leider geht es mir psychisch nicht gut. Ich wollte eigentlich nie stillen (ja, darüber habe ich mich ausführlich informiert..) und doch habe ich mich von allen Seiten überreden lassen zu stillen..nun sitze ich hier und weine sehr viel. Es geht mir einf ...
Hallo, ich bin etwas deprimiert. wie kann ich denn sanft abstillen? Baby ist 12 Monate, isst in Kita/bei Papa gut, aber bei mir will noch viel tags gestillt werden. Und nachts. Wie stille ich denn am besten ab? Biete ich wenn sie stillen möchte Wasser oder was zu essen an? Stelle es mir schrecklich vor weil man es nicht erklären kann. Und ...
Liebe Biggy, mein Baby ist 8 Monate alt. In den ersten zwei Monaten hat es neben der Brust auch das Fläschchen mit meiner abgepumpten Milch genommen. Seitdem lehnt es jede Art von Flasche und Schnuller ab. Beikost schmeckt ihm teilweise aber nur in geringen Mengen. Ich muss in den kommenden Wochen wieder zu arbeiten beginnen und würde sehr gern ...
Hallo! Ich habe meinen ersten Sohn 2,2 Jahre gestillt (hast mir damals sehr geholfen. Danke). Es hat sich damals so langsam ausgeschlichen,war nur noch zum Schlafen, dann nur Mittag, dann gar nicht. Ohne Weinen o.Ä. Meine Tochter will zum Einschlafen, wenn sie nachts aufwacht und tagsüber auch so zwischendrin,v.a. am Sofa. Wenn ich ihr s ...
Guten Tag, Mein Sohn ist 6 Monate alt, wird voll gestillt (abgesehen vom Mittagsbrei seit kurzem) und nutzt keinen Schnuller. Ich muss nun aus gesundheitlichen Gründen abstillen. Ich weiß einfach nicht, wie wir das schaffen sollen. Er verweigert jede Flasche. Wir haben diverse Hersteller und unterschiedlichste Sauger probiert. Auch haben ...